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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2
Autoren: Sophia Chase
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hat. Zusammen waren wir auf einem Ball, ihr Vater erwies sich als Sturkopf, der nichts von Solarenergie wissen wollte. Er war vom alten Schlag und hielt wenig von Veränderungen. Trotzdem lud er uns zu sich ein. Dort begegnete ich Beverly zum ersten Mal.“ Nachdenklich sieht er auf seine Hände, die er vor seinem Körper gefaltet hält, wie früher, es scheint Jahre zurückzuliegen, in der Firma.
    Charles schmunzelt leise in sich hinein , als erinnere er sich an eine schöne Zeit. „Ich habe mich sofort in sie verliebt. Ihre Haare, wie sehr ich diese Haare geliebt habe. Sie hat mich ignoriert und ich habe mich wie ein Idiot verhalten, um immer wieder in ihrer Nähe sein zu können. Mir fielen die irrwitzigsten Ideen ein. Irgendwann hat sie mir dann doch Hoffnungen gemacht. Sie gab mir zu verstehen, dass auch sie mich mochte, und ich machte ihr bald darauf einen Heiratsantrag.“
    Obwohl ich mich frage, warum er mir diese Geschichte erzä hlt, rührt sie mich. Ich erkenne tiefe Gefühle in seiner Stimme. Und einen ebenso tiefen Schmerz. Wie immer bin ich zwischen Gut und Böse hin- und hergerissen.
    Charles macht einen Schritt auf mich zu , wirkt dabei aber nicht mehr ganz so einschüchternd wie eben an der Eingangstür. „Wir heirateten und bald kam William zur Welt. Auch wenn er es dir anders erzählt hat, so war ich anfangs wirklich stolz auf ihn. Er war mein Ein und Alles. Etwa zwei Jahre nach seiner Geburt fing mein Leben an, mich zu langweilen. Beverly war nicht die Frau, für die ich sie gehalten hatte. Sie verkroch sich in Schottland, während ich mein Dasein in London fristete. Ich begann zu spielen, zu trinken und wurde ihr untreu. Immer mehr von ihr erkannte ich in William wieder, sie erzog ihn zu einem Pantoffelhelden, der alles machte, was sie wollte, wofür ihm auch all seine Wünsche umgehend erfüllt wurden. Gaby war gleichsam das Schweigegeld, das ich meiner Frau bezahlte, da sie zu diesem Zeitpunkt längst von meinen Affären wusste.“
    Nicht nur die Geschichte klingt aus seinem Mund ganz anders, als ich sie gekannt habe, auch Charles wird anders. Das Leuchten ist aus seinen Augen verschwunden und er wirkt so grob und abgebrüht, dass ich mich zusammenreißen muss, um nicht loszuheulen.
    Mit seinen abfä lligen Worten über seine Familie hat er auch mich beleidigt. William, Beverly und Gaby stehen mir so nahe, dass ich es nicht ertrage, wenn sie durch den Schmutz gezogen werden.
    Sicher, er hat es nicht leicht gehabt. Familienvater, Firmenbesitzer und eine Person des öffentlichen Lebens zu sein ist bestimmt nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Doch ich kann seine Gedankengänge kein bisschen nachvollziehen. Schon gar nicht verstehe ich, warum er das alles so bringt, als wäre es eine haarsträubende Neuigkeit.
    Nur mehr eine Handbreit von mir entfernt, bleibt er stehen und legt die Stirn in hässliche Falten. „Der lange Alkoholkonsum verlangt seinen Tribut und ich merke in letzter Zeit, dass ich schwächle. Nichts gelingt mir mehr so, wie ich es möchte. Ich vergesse wichtige Dinge und kann mich nicht mehr richtig konzentrieren. Was soll ich tun, dachte ich vor knapp einem Jahr. Die Firma verkaufen? Einen neuen Geschäftsführer suchen? Oder soll ich, um einen neuerlichen Konflikt zu vermeiden, einfach meinen Sohn zu meinem Nachfolger ernennen, der immerhin Jahre für diesen Job studiert und gelernt hat? Ich habe mich für William entschieden, auch wenn ich nur Abscheu für ihn empfinde. Ich wusste, dass er Ärger und Unstimmigkeiten in die Firma bringen wird. Eigentlich sollte ich nicht überrascht sein.“
    Aha, jetzt kommen wir der Sache also nä her, denke ich und fixiere ihn in der gleichen Weise, wie er es mit mir tut.
    „ Als er dich das erste Mal so fasziniert“, er verzieht angewidert das Gesicht, „betrachtet hat, wusste ich sofort, dass du früher oder später in seinem Bett landen wirst. Es war mir egal. Ich war zwar etwas enttäuscht, immerhin habe ich einiges an Geld in deine Weiterbildung investiert und mit einer neuen Sekretärin würde wieder alles von vorne beginnen. Trotzdem habe ich das Ganze noch nicht besonders ernst genommen, aber als ich euch dann bei meiner Geburtstagsfeier zusammen gesehen habe, habe ich gewusst, dass da mehr ist. Du bist kein Techtelmechtel für ihn. Er empfindet tiefe Gefühle für dich.“
    „ Ich möchte darüber nicht reden“, unterbreche ich ihn.
    „ Aber ich“, fährt er mich böse an. „Ich möchte darüber reden, damit du
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