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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2
Autoren: Sophia Chase
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eine Regung in seinem Gesicht auszumachen, und für den Bruchteil einer Sekunde legt sich ein wilder Schmerz über mich.
    Williams k alte Augen, die mir wohl alles Böse der Welt wünschen – kein Wunder auch –, gleiten zu Andy, der neben mir steht und entgeistert zu dem sichtlich vor Wucht kochenden Mann am anderen Ende des Zimmers blickt.
    Ich weiß , wie das hier für William aussehen muss. Als würde ich mich mit dem Nächstbesten trösten und hätte ihn bereits vergessen. Eigentlich möchte ich es ihm erklären, doch als William einen Umschlag hochhebt und mich mit einem vernichtenden Blick mustert, schaffe ich es nicht, mich zu verteidigen. Ich falle zurück in meine alte Schutzposition, die mich immer gerettet hat, auch wenn ich bezweifle, dass es in diesem Fall viel bewirken wird.
    „ Ich warte draußen“, flüstert Andy und streicht mir aufmunternd über den Rücken.
    Es beginnt zu prickeln, was sicher nicht mit Andys Berü hrung, sondern mit Williams Blick zu tun hat, der dieser Geste so finster und fassungslos folgt, als möchte er jeden Augenblick über Andy herfallen. Ich räuspere mich, ringe verzweifelt nach Fassung, doch außer, dass ich dieser magnetischen Spannung, die immer zwischen uns beiden herrscht, erlegen bin, geschieht nichts.
    William ist es, der den ersten Schritt macht und den Umschlag, den er lässig umklammert hält, auf den Couchtisch legt.
    „ Ich dachte, du kommst erst heute zurück“, seine Stimme klingt fremd.
    Ich schü ttle den Kopf und lecke über meine trockenen Lippen. „Nein, wir sind gestern gekommen. Frank hatte einen … er hatte etwas zu erledigen.“
    Wieder gleitet sein Blick an mir herab und ich weiß, wie er auf mich und ich auf ihn reagiere. Denn selbst unter den gegebenen Umständen möchte ich mich am liebsten auf ihn stürzen. Es würde nichts leichter machen – im Gegenteil. Doch lediglich sein Haar zu berühren, es zu zerzausen, ihn zu schmecken, ihn zu spüren, wäre mehr, als ich ertragen könnte. Ich müsste ihn doch wieder hergeben. Sicher ist Sex kein Allheilmittel, aber aufgestellte Regeln können gebrochen werden und es ist an der Zeit, meine Unentschlossenheit zu überwinden. Ich muss ihm etwas entgegensetzen. Nicht nur heute, sondern auch morgen und an all den anderen Tagen, an denen ich von nun an mit ihm konfrontiert bin. Mit seiner Wut, der Enttäuschung und auch ein wenig mit dem kleinen Jungen in ihm, der nicht verlieren und schon aus Prinzip um mich kämpfen möchte. So hat er es mir versprochen. Damals – es scheint Jahre her zu sein –, als ich unsere Beziehung noch im Keim ersticken wollte. Ich habe wohl bereits zu diesem Zeitpunkt die heraufdräuende Tragödie geahnt.
    „ Was ist da drinnen?“ Ich zwinge mich, irgendetwas zu sagen, auch wenn ich nicht weiß, ob er mir überhaupt zuhört.
    Er folgt meinem Fingerzeig und atmet hö rbar ein. „Der zweite Wohnungsschlüssel. Ich wollte ihn dir persönlich vorbeibringen.“
    Um die Endgültigkeit auf deine herrische Art zu demonstrieren, denke ich geknickt.
    „ Ich hoffe, du konntest deinen Urlaub genießen“, tönt er und macht einen Schritt auf mich zu. Mein Herz setzt einen Schlag lang aus und mir ist klar, dass er nur verschwinden will.
    „ Du erwartest doch nicht wirklich eine ehrliche Antwort“, entgegne ich leise und schlinge die Arme um mich.
    „ Keine Ahnung, Rose, Campbell wird dir doch sicher geholfen haben, deinen Schock zu überwinden“, spuckt er mir vor die Füße. Oder besser gesagt ins Ohr.
    Denn plö tzlich ist er so dicht neben mir, dass ich seine Verachtung beinahe körperlich spüren kann, während mich sein stechender Blick für einen kurzen Moment nach Luft schnappen lässt.
    Was hat er damals z u dieser Frau am Telefon gesagt? Sie hätte sich mit dem Falschen angelegt und er würde sie vernichten. Etwas in der Art zumindest. Jetzt verstehe ich, wie sich besagte Frau gefühlt haben muss. Vielleicht war es auch nur meine Vorgängerin, deren Zug endgültig abgefahren war.
    „ Andy ist nur ein Freund. Hältst du mich für so dämlich, dass ich gleich mit ihm in die Kiste springe?“, versuche ich meine Selbstachtung zurückzugewinnen.
    „ Das interessiert mich einen Scheißdreck. Die ganze Sache mit uns beiden hat mich nur eines gelehrt – ich werde mich nicht so bald wieder mit solch unreifen Mädchen einlassen, die vor jedem Problemchen, welches ihre heile Welt stört, davonlaufen.“
    Der Hieb sitzt . Vermutlich ist dies die Retourkutsche für die
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