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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen
Autoren: Judith McNaught
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jedesmal dahinschmolz, doch dann wurde sie wieder ernst. „Als du später wußtest, daß ich dich liebte, warum hast du es mir dann nicht gesagt?“
    „Ja, später... Du meinst, nachdem ich dich endlich dazu gebracht hatte, mich zu lieben? Erstens wollte ich dir keinen Grund geben, deine Meinung zu ändern. Zweitens waren wir so verdammt glücklich miteinander, daß ich diesen Zustand nicht ändern wollte, wenn es nicht unbedingt nötig wäre. Drittens wußte ich ja noch gar nicht, wessen ich eigentlich schuldig war, denn meine Detektive...
    Er unterbrach sich, als er Elizabeths bestürzten Blick sah. „Ja, ich hatte auch Detektive engagiert. Und genau wie du, ging auch ich davon aus, daß dein Bruder sich vor seinen Gläubigem versteckte. Andererseits wäre es natürlich auch möglich gewesen, daß er auf seinem Rückweg nach hier umgekommen war, und in diesem Fall hätte ich dir ein Verbrechen gestehen müssen.“
    „Wenn dir nun keinerlei weitere Informationen zugegangen wären, hättest du mir dann je erzählt, weshalb Robert aus England verschwunden war?“
    Ian hatte auf ihre Hand hinuntergeschaut, die er mit dem Daumen gestreichelt hatte. Jetzt hob er den Kopf und blickte Elizabeth in die Augen. „Ja“, antwortete er. „Kurz bevor du verschwandest, hatte ich beschlossen, meinen Detektiven noch ein halbes Jahr Zeit zu geben. Wäre bis dahin keine Spur von deinem Bruder gefunden worden, hätte ich dir das berichtet, was ich wußte.“
    „Danke“, sagte sie leise. „Ich möchte mir nicht vorstellen müssen, daß du mich für alle Zeiten getäuscht hättest.“
    „Es war nicht nur eine edelmütige Entscheidung“, gab Ian zu. „Furcht hatte auch etwas damit zu tun. Ich lebte in der ständigen Angst, Wordsworth könnte eines Tages vor der Tür stehen und dir die Beweise dafür liefern, daß ich deinem Bruder irgendeinen nicht wiedergutzumachenden Schaden zugefügt hatte. Es gab Zeiten, da wünschte ich mir, einer der Detektive würde Endgültiges herausfinden, ob mich das nun freisprechen oder verdammen würde. Dann wäre wenigstens die Ungewißheit beendet. Ich wußte ja nicht, was du tun würdest.“
    Er wartete auf Elizabeths Kommentar, aber als sie schwieg, sprach er weiter. „Es würde mir sehr viel bedeuten — für mich und für unsere gemeinsame Zukunft —, wenn du mir glaubtest, was ich dir erzählt habe. Ich schwöre dir, es ist die Wahrheit.“
    Elizabeth blickte zu Ian hoch. „Ich glaube dir.“
    „Danke“, sagte er demütig.
    „Da gibt es nichts zu danken.“ Sie versuchte, die Sache durch einen Scherz aufzulockern. „Tatsache ist, daß ich einen brillanten Mann geheiratet habe, der mich gelehrt hat, mich in Zweifelsfällen an die Stelle des Gegners zu versetzen und das Ganze mit seinen Augen zu sehen. Das nämlich habe ich getan, und deshalb konnte ich schon vor langer Zeit erraten, weshalb du mir die Gründe für Roberts Verschwinden vorenthieltest.“
    Sie wurde wieder ernst. „Indem ich mich an deine Stelle versetze, war ich sogar in der Lage zu erraten, wie du reagieren würdest, wenn ich nach meinem ersten Verschwinden wieder auftauchte. Noch bevor ich deinen Gesichtsausdruck im House of Lords sah, wußte ich, wie außerordentlich schwer es dir fallen würde, mir zu verzeihen, daß ich dich verletzt und dir Schande gemacht habe. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, wie weit du in deinem Bestreben um Vergeltung tatsächlich gehen würdest.“
    Ian sah ihren traurigen Blick, und obwohl er noch immer fand, daß dies alles hatte gesagt werden müssen, mußte er sich sehr zurückhalten, um Elizabeths Schmerz nicht mit Händen und Lippen zu mildern.
    „Ich hatte erwartet, daß du mich fortschicken würdest, bis du deinen Zorn überwunden hattest“, erklärte sie, „oder daß du wieder mit mir Zusammenleben wolltest, um dann im privaten Bereich Rache zu üben, wie das ein gewöhnlicher Mann tun würde. Nie jedoch hätte ich mir vorgestellt, daß du versuchen würdest, unsere Ehe für mich zu beenden. Dabei hätte ich mir auch das denken sollen, wenn ich mich daran erinnert hatte, was Duncan über dich erzählt hatte. Ich setzte jedoch zu sehr auf die Tatsache, daß du mir noch vor meiner Flucht gesagt hattest, du liebtest mich.“
    „Du weißt ganz genau, daß das auch stimmte. Und es stimmt noch immer. Ich bitte dich um alles in der Welt -wenn du mir auch sonst kein Wort glaubst, glaube mir wenigstens, daß ich dich liebe.“
    Er erwartete, daß sie das jetzt vielleicht
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