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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen
Autoren: Judith McNaught
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seine Wange an ihrer Schläfe. „Es tut mir leid.“ Er nahm ihr Gesicht zwischen seinen Händen und schaute ihr in die Augen. Seine Daumen streichelten die tränennassen Wangen. „Es tut mir so leid.“ Langsam neigte er den Kopf und legte seine Lippen an ihre. „Es tut mir ja so verdammt leid.“
    Elizabeth erwiderte seinen Kuß. Sie klammerte sich an Ian fest, während das Schluchzen ihren Körper schüttelte und ihr die Tränen über das Gesicht strömten.
    Ian wußte nicht, wie er ihren Schmerz ertragen sollte. Er küßte ihre nassen Wangen, streichelte ihren Rücken und die Schultern und versuchte sie zu trösten. „Bitte, Liebling, weine nicht mehr“, flehte er mit belegter Stimme. „Bitte, nicht.“ Sie drückte ihr Gesicht an Ians Brust, umklammerte ihn noch fester und weinte noch mehr. Ihre Tränen durchnäßten sein wollenes Hemd und zerrissen ihm das Herz.
    „Nicht...“ flüsterte Ian nun selbst mit tränenerstickter Stimme. „Strafe mich, wie du willst, aber nicht so. Du zerbrichst mich.“ Als er das ausgesprochen hatte, erkannte er, daß sie schon zu weinen aufgehört hatte, um ihn nicht damit zu quälen, aber er fühlte, wie sie bebte und verzweifelt um Beherrschung rang. Er schob die Finger in ihr seidenweiches Haar und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. Er fragte sich, wie viele Nächte sie wohl schon so geweint haben mochte. Und alles war seine Schuld.
    Er hatte sie hierher getrieben, hier wollte sie sich vor seinem Scheidungsersuchen verstecken, und dennoch hatte sie auf ihn gewartet. Als sie ihm damals in seinem Arbeitszimmer gesagt hatte, sie würde es nicht zulassen, daß er sie aus seinem Leben verstieß, hatte er nicht gedacht, daß sie so sehr leiden würde.
    Neunzehn Jahre war sie alt, und sie hatte ihn geliebt. Er dagegen hatte sich von ihr scheiden lassen wollen, hatte sie in aller Öffentlichkeit verschmäht und persönlich gedemütigt. Und dann war sie seinetwegen hierher geflohen, um zu weinen und auf ihn zu warten. Wie er sich schämte! Wie er sich dafür haßte!
    „Kommst du mit nach oben?“ fragte er beinahe scheu.
    Sie nickte an seiner Brust, und er hob sie sich in die Arme. Fest drückte er sie an sich und küßte sie immer wieder auf die Stirn.
    Als er sie im Schlafzimmer wieder auf den Boden stellte und sie langsam zu entkleiden begann, spürte Elizabeth, daß sich etwas verändert hatte. Ein gewisses Angstgefühl beschlich sie, als er sie im Bett in die Arme nahm. Sie fühlte die Erregung seines Körpers und seine liebkosenden Hände und Lippen, aber als sie diese Liebkosungen erwidern wollte, drückte er ihren Kopf in die Kissen zurück und hielt ihre Handgelenke mit sanftem Griff fest.
    Von seinen Küssen und seinen Zärtlichkeiten berauscht und voller Verlangen, ihm die gleichen Freuden zu bereiten, streckte sie die Hände nach ihm aus, sobald er sie losließ, doch er wich ihr aus.
    „Nicht“, flüsterte er mit vor Leidenschaft rauher Stimme, und Elizabeth gehorchte.
    Mit seinen Händen und Lippen führte er sie an den Rand der Erfüllung, bevor er über sie glitt und mit einer einzigen, starken Bewegung in sie eindrang.
    Elizabeth bog sich ihm voller Verlangen entgegen und preßte die Fingernägel in seinen Rücken, als er begann, sich in dem immer schneller werdenden Rhythmus der Liebe in ihr zu bewegen. Das Glück, wieder innig mit ihm vereint zu sein, und die Kraft seines starken Körpers erfüllten sie mit solcher Freude, daß sie sich unwillkürlich noch näher zu ihm drängte, um ihr heißes Begehren mit ihm zu teilen.
    Er hielt ihre Hüften fest, damit sie sie nicht mehr bewegen konnte, während sein eigener Rhythmus immer bezwingender wurde, bis Elizabeth von der Ekstase überwältigt laut aufschrie. Sie bebte, umklammerte Ian noch fester, fühlte, daß er sich bewegte und erkannte trotz ihres Rauschs, daß sie allein den Höhepunkt erreicht hatte.
    Sie begriff, daß er das Liebesspiel so lange wie möglich ausdehnen wollte und deshalb selbst auf die Erfüllung verzichtet hatte. Sie legte die Hände um seine Hüften und hielt ihn fest an sich gepreßt. „Ich liebe dich so sehr“, flüsterte sie. „Ich habe immer davon geträumt, wie es sich anfühlt, wenn du tief in mir bist.“
    Diese Worte machten es Ian unmöglich, sich noch länger zurückzuhalten. Er stöhnte auf, küßte sie feurig, schlang die Arme fester um sie und drang immer und immer wieder tiefer und tiefer in sie ein. In ihr suchte er Vergebung und Erfüllung, und er fand beides.
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