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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen
Autoren: Judith McNaught
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mit, er wünsche Alexandra zu sprechen. Er wurde in den leeren Salon geführt, und als Alexandra kurz darauf eintrat, sprühten ihre blauen Augen vor Zorn.
    „Ich hatte mich schon gefragt, ob diese Note Sie herführen würde. Haben Sie eine Vorstellung davon, wieviel Havenhurst für Elizabeth bedeutet hat?“
    „Ich kaufe es zurück“, versprach er leise. „Wo ist sie?“
    „Das darf ich Ihnen nicht sagen. Ich habe ihr mein Ehrenwort gegeben.“
    „Würde es etwas bewirken, wenn ich Matthew bäte, seinen ehemännlichen Einfluß geltend zu machen, um Sie dazu zu bewegen, es mir dennoch zu sagen?“
    „Ich bedaure — nein.“ Alexa erwartete, daß ihr Besucher nun ärgerlich werden würde. Statt dessen lächelte er ein wenig.
    „Sie sind Elizabeth sehr ähnlich“, sagte er beinahe zärtlich. „Sie erinnern mich an sie.“
    Etwas argwöhnisch wegen seines offensichtlichen Sinneswandels entgegnete Alexa: „Das betrachte ich als ein großes Kompliment, Mylord.“
    Ian hob die Hand und streichelte Alexa zu deren maßloser Verblüffung unter dem Kinn. „Das sollte auch ein Kompliment sein“, sagte er lächelnd. Er wandte sich zum Gehen, blieb jedoch stehen, als er Matthew an der Tür sah.
    „Wenn du dich um die Auffindung deiner eigenen Frau bemühen würdest, Ian“, sagte dieser erheitert, „brauchtest du nicht bei meiner Gemahlin nach Ähnlichkeiten zu suchen.“
    Als der unerwartete Besucher schließlich gegangen war, fragte Matthew seine Gattin: „Wirst du nun versuchen, Elizabeth eine Botschaft zu schicken und ihr mitzuteilen, daß Ian jetzt bestimmt zu ihr kommt?“
    Alexa wollte schon nicken, zögerte dann jedoch. „Nein, ich glaube nicht. Ich werde ihr mitteilen, daß er gefragt hat, wo sie ist, und mehr hat er ja auch nicht getan.“
    „Er wird aber zu ihr reisen, sobald er von allein darauf gekommen ist, wo sie sich befinden könnte.“ „Möglicherweise.“
    „Du traust mir noch immer nicht, oder?“
    „Doch, nach diesem letzten Besuch traue ich ihm — bis zu einem gewissen Grad jedenfalls — aber nicht, wenn ich mich in Elizabeth hineinversetze. Er hat sie furchtbar verletzt, und ich möchte ihr keine falschen Hoffnungen machen, die es ihm ermöglichen könnten, ihr wieder weh zu tun.“
    Matthew streichelte Alexa unter dem Kinn, wie es sein Freund und Vetter auch getan hatte, und dann zog er sie in die Arme. „Weißt du, sie hat ihn auch verletzt.“
    „Kann schon sein“, gab Alexa zögernd zu.
    „Es gab Zeiten, da habe ich dich verletzt, aber du hast mir vergeben, meine Liebe“, meinte er lächelnd.
    „Ja, weil ich dich liebte.“ Sie legte ihre Wange an seine Brust und schlang die Arme um seine Taille.
    „Und würdest du meinen Vetter vielleicht auch ein ganz klein wenig lieben, wenn er bei Elizabeth Wiedergutmachung leistete?“
    „Das wäre denkbar“, meinte sie. „Vorausgesetzt, er kauft Havenhurst tatsächlich für sie zurück.“
    „Das würde ihn ein Vermögen kosten.“ Matthew lachte leise. „Weißt du, wer es gekauft hat?“
    „Nein. Weißt du es?“
    Er nickte. „Edward Demarcus.“
    Alexa lachte an seiner Brust. „Ist das nicht der schreckliche Mensch, der dem Prinzen gesagt hat, für die Themse-Fahrt auf seiner — Demarcus’ — neuer Jacht müsse er etwas bezahlen?“
    „Genau der.“
    „Glaubst du, Mr. Demarcus hat Elizabeth beim Kauf betrogen?“
    „Doch nicht unsere Elizabeth!“ Matthew lachte. ,Aber ich möchte nicht in der Haut meines Vetters stecken, wenn Demarcus erkennt, daß Havenhurst einen großen ideellen Wert für Ian hat. In diesem Fall schnellt der Preis in ungeahnte Höhen.“
    In den darauffolgenden zwei Wochen kaufte Ian sowohl Havenhurst als auch den Smaragdschmuck zurück, aber seine Gemahlin hatte er noch immer nicht gefunden. Er kehrte nach Montmayne zurück, verbrachte ein paar weitere Wochen damit, in den Räumen auf und ab zu gehen oder ins Kaminfeuer zu starren, bis er diesen Zustand einfach nicht mehr ertragen konnte.
    Er vermochte sich nicht mehr auf seine Arbeit zu konzentrieren, und im Schlaf verfolgte ihn der Alptraum, daß Elizabeth etwas zugestoßen war oder sie jetzt einen Mann liebte, der gütiger war als er selbst.
    An einem klaren, kalten Dezembertag begab er sich auf die Reise nach Schottland, denn sein Haus dort war der einzige Ort, an dem er Frieden vor seinen quälenden Gedanken würde finden können.

30. KAPITEL
    In dem kleinen Haus in den schottischen Bergen stand Elizabeth am Fenster und schaute auf den im
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