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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen
Autoren: Judith McNaught
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wahrscheinlich kennst du sie schon alle, und falls nicht, hättest du sie wahrscheinlich in drei Tagen durchgelesen, und dann langweilst du dich wieder.“
    „Ja, das könnte wahrhaftig problematisch werden — hier oben mit dir eingeschneit zu sein und dann weder Bücher noch Geschäfte zu haben, mit denen ich mich beschäftigen könnte.“ Er blickte sie gespielt lüstern an. „Ich fragte mich wirklich, was ich die ganze Zeit tun könnte.“
    Elizabeth errötete tief, doch sie sprach ganz ernst. „Falls für dich nicht alles so gut verlaufen wäre ... ich meine, wenn du nicht solchen Reichtum angesammelt hättest, dann wärst du doch hier oben glücklich gewesen, nicht wahr?“
    „Mit dir?“
    „Selbstverständlich.“
    „Ich wäre mit Sicherheit glücklich gewesen.“ Er faßte ihre Handgelenke hinter ihrem Rücken zusammen und zog ihren Körper dichter zu sich heran. „Ich fürchte allerdings, daß du nicht mehr lange hier oben bleiben möchtest, wenn du erfährst, daß sich dein Smaragdschmuck wieder in einer Kassette auf Montmayne befindet.“
    Elizabeth hob den Kopf, und die Liebe leuchtete aus ihren Augen. „Das macht mich wirklich sehr froh. Als mir klar wurde, daß Roberts Geschichte eine Erfindung war, tat es mir unbeschreiblich leid, daß ich die Juwelen verkauft hatte.“ „Es wird dir noch mehr leid tun“, scherzte er, „wenn du erfährst, daß deine Bankanweisung, mit der du mir den Preis des Schmucks ersetzen wolltest, ein wenig zu knapp bemessen war. Es hat mich fünfundvierzigtausend Pfund gekostet, die bereits weiterverkauften Stücke zurückzuerlangen, und weitere fünftausend, um die noch beim Juwelier verbliebenen Teile zu bekommen.“
    „Dieser gewissenlose Dieb!“ empörte sie sich. „Er hat mir für alles zusammen nur fünftausend Pfund gegeben!“ Verzweifelt schüttelte sie den Kopf über Ians mangelnde Tüchtigkeit beim Handeln. „Der Kerl hat dich fürchterlich übervorteilt!“
    „Das hat mir keine so großen Sorgen gemacht.“ Insgeheim amüsierte er sich königlich. „Ich wußte ja, daß ich diesen Betrag aus deinem Nadelgeld wieder zurückerhalten würde. Natürlich mit Zinsen. Nach meinen Berechnungen ...“ Er rechnete sekundenschnell im Kopf aus, wofür Elizabeth mit Feder und Papier viele Minuten gebraucht hätte. „... schuldest du mir ungefähr £ 165.126 ... Und zwei Schilling.“ „Einhundert... was?“ rief Elizabeth halb lachend, halb ärgerlich.
    „Diese Summe enthält selbstverständlich auch noch die Kleinigkeit der Kosten für Havenhurst.“
    Ihr Gesicht hellte sich auf, aber gleichzeitig traten ihr die Tränen in die Augen. „Du hast Havenhurst von dem abscheulichen Mr. Demarcus zurückgekauft?“
    „Ja, und er ist wirklich abscheulich. Er und dein Onkel Julius sollten Partner werden. Beide können feilschen wie die Orientalen. Ich habe hundertzehntausend Pfund für Havenhurst bezahlt.“
    „Hundertzehntausend Pfund! O Ian ...“ Voller Bewunderung blickte sie ihn an.
    „Ich mag es, wenn du meinen Namen sagst.“
    Darüber mußte sie lächeln, aber mit den Gedanken war sie noch immer bei dem hervorragenden Handel, den er abgeschlossen hatte. „Das hätte ich nicht besser gekonnt“, gab sie großzügig zu. „Mir hat er hundertachttausend Pfund bezahlt, und nachdem die Papiere unterzeichnet waren, hat er mir gesagt, in einem Jahr oder so würde er hundertfünfundzwanzigtausend dafür erzielen können.“
    „Das hätte er wahrscheinlich auch gekonnt.“
    Aber nicht bei dir!“ rief sie stolz.
    „Nein, nicht bei mir.“ Er grinste vergnügt.
    „Hat er es versucht?“
    „Nachdem er gemerkt hatte, wieviel mir an dem Rückkauf lag, verlangte er hundertfünfundsiebzigtausend.“
    „Du mußt sehr geschickt vorgegangen sein, wenn er sich schließlich mit so viel weniger zufriedengegeben hat.“
    Ian konnte sich das Lachen kaum noch verbeißen. Er legte seine Stirn an Elizabeths und nickte. „Ja, sehr geschickt“, bestätigte er.
    „Ich frage mich trotzdem, weshalb er so entgegenkommend war.“
    „Ich glaube, das lag daran, weil ich ihm zeigte, daß ich etwas in der Hand hatte, das er dringender benötigte als einen ungeheuren Profit.“
    „Ja?“ Elizabeth war fasziniert und beeindruckt. „Was hattest du denn in der Hand?“
    „Seinen Hals.“

Epilog
    Ian stand auf der Terrasse an der Balustrade und blickte auf die herrliche Gartenanlage von Montmayne hinaus, wo Elizabeth und ihre dreijährige Tochter Caroline zwischen den Geranien knieten
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