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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens
Autoren: Marco Sonnleitner
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bühnenreife Show abzogen, und dann hinter der Wand im dritten Stock, wo Sie uns die Sache mit dem Geist in den Kopf setzten. Danach stahlen Sie sich über den Geheimgang aus dem Haus und ruderten vermutlich über den See. Sie fuhren zu Ihrem Haus, das ja nicht weit von hier ist, und entwendeten ihr eigenes Bild. Beim Verlassen Ihres Hauses lösten Sie noch die Alarmanlage aus, damit der Diebstahl genau zu dem Zeitpunkt stattfand, für den Sie dachten ein Alibi zu haben. Anschließend fuhren Sie zurück zum Marriott-Haus.«
    Die beiden Polizisten flüsterten sich etwas zu, während der Rest gebannt an Justus’ Lippen hing. Scavenger sah zwar nach wie vor betont desinteressiert drein, knetete aber nervös seine Finger.
    »Problematisch wurde es für Sie, als sie merkten, dass Bob und ich dabei waren, den Geheimgang ebenfalls zu entdecken. Sie kidnappten daher kurzerhand Bob in der Hoffnung, dass sich der Rest von uns nun endgültig schaudernd den Geistern ergeben würde. Am Ende stießen Sie wieder zu uns und hielten Ihre Märchenstunde ab.«
    »Was hatten Sie eigentlich mit mir vor?«, wollte Bob wissen. »Im See versenken?«
    Scavenger überging die Frage und kam einen Schritt auf Justus zu. »So, mein Jungchen«, sagte er drohend, »jetzt ist Schluss mit den Schauergeschichten. Ich habe einfach nicht die Zeit, mir so einen Unsinn anzuhören. Sei froh, dass du noch minderjährig bist, sonst würde ich dich wegen Rufschädigung und Verleumdung verklagen, bis dir die Socken qualmen. Und jetzt«, er nickte verärgert in die Runde, »entschuldigen Sie mich.«
    »Wir sind noch nicht fertig.« Justus hatte ganz leise gesprochen. Unbeeindruckt erwiderte er Scavengers grimmigen Blick.
    »Sie wollen ja sicher Ihr Bild wiederhaben, oder?«, fragte Peter treuherzig.
    »Im Haus konnten Sie es nicht lassen«, sagte Bob. »Die Gefahr, dass man zufällig darüberstolperte, war zu groß. Sie wussten ja nicht, wie genau die Polizei Ihr Anwesen nach dem Alarm durchsuchen würde. Und im Garten war es eindeutig zu nass bei dem Regen heute Nacht. Das gilt auch für andere Verstecke im Freien.«
    »Außerdem«, übernahm Justus, »hatten Sie weder die Zeit, länger durch die Gegend zu fahren, noch wäre das klug gewesen. Schließlich hätte man Sie sehen können. Sie mussten also auf dem schnellsten Wege zurück zum Marriott-Haus. Daher bleibt eigentlich nur ein sicheres Versteck für das Bild.«
    Alle schauten die drei ??? gespannt an, und in Scavengers Gesicht zuckte es nervös.
    »In ihrem Auto!«, verkündete Justus so überzeugend wie möglich. Er konnte nur hoffen, dass sie richtig kombiniert hatten, aber es war das logischste Versteck.
    Scavenger schluckte. »Es reicht jetzt«, sagte er mit zittriger Stimme. »Geht mir nicht weiter auf die Nerven.« Abermals wollte er sich umdrehen und gehen, doch diesmal hielten ihn die Beamten zurück.
    »Mr Scavenger, könnten wir wohl mal einen Blick in Ihr Fahrzeug werfen?«, fragte Officer Wood höflich.
    »Einen Blick in mein Auto? Sie werden diesen drei Klugscheißern doch nicht glauben, Officer? Ich bitte Sie!« Scavenger versuchte, jovial zu wirken, was ihm gründlich misslang.
    »Wir würden einfach mal gerne hineinsehen«, beharrte der Polizist.
    Scavenger wurde trotzig. »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl dafür? Ich glaube nicht.«
    »Den bekomme ich in einer Stunde. Und so lange bliebe der Wagen hier und Sie auch.«
    Drei Sekunden vergingen, bevor Scavenger zähneknirschend antwortete: »Na gut, meinetwegen. Damit dieser Schwachsinn endlich aufhört.«
    Die ganze Gruppe setzte sich in Bewegung. Scavenger voraus, dahinter die Beamten, dann die drei ??? und schließlich der Rest. Auf dem Weg zu Scavengers Lexus wurde aufgeregt diskutiert. Als der Produzent den Kofferraum öffnete, hielten jedoch alle die Luft an.
    »Da, bitte! Leer!« Verächtlich wies Scavenger in den Kofferraum. Außer einem Werkzeugkasten war nichts darin.
    Die Polizisten sahen kurz hinein. »Bitte öffnen Sie die anderen Türen«, sagte Johnson.
    Scavenger drückte auf die Taste seines Autoschlüssels, und die Sicherheitsriegel sprangen klackend nach oben. Die beiden Beamten stiegen in das Auto und fingen an zu suchen. Gespannt beobachteten die Umstehenden sie, während sich die drei ??? flüsternd unterhielten. Nach ein paar Minuten kletterten die Polizisten wieder aus dem Wagen.
    »Da ist nichts«, sagte Officer Wood zu Justus und zuckte die Schultern.
    »Wie ich gesagt habe.« Scavenger setzte eine
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