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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens
Autoren: Marco Sonnleitner
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Marriotts Island
    »Da kommt Peter.« Bob schloss seinen Käfer ab und deutete unauffällig zu dem roten MG, der eben auf den Parkplatz gerollt kam.
    »Ich habe ihn schon bemerkt.« Justus zog sich die Kapuze seines Sweatshirts über den Kopf und nickte. »Sieh lieber nicht hin.«
    Bob schulterte seinen Rucksack und runzelte die Stirn. »Hoffentlich spricht er uns nicht wieder an«, flüsterte er. »Oder kommt sogar hierher.«
    Der Erste Detektiv schüttelte unmerklich den Kopf. »Ich glaube nicht. Diesen Fehler macht er nicht noch einmal.« Dann ergriff er ebenfalls seine kleine Reisetasche und wies auf eine Gruppe von Leuten, die sich am Rande des Parkplatzes unter den ausladenden Ästen eines Kastanienbaums versammelt hatten. »Aber lass uns sicherheitshalber schnell rübergehen. So wie es aussieht, sind die meisten ohnehin schon da.«
    Während Peter seinen Wagen ein gutes Stück von Bobs Käfer entfernt in eine Parklücke steuerte, liefen Justus und der dritte Detektiv über die breite Kiesfläche. Die Steine knirschten unter ihren Schritten, aber das Prasseln des Regens war so laut, dass sie dieses Geräusch kaum vernahmen.
    »Wenn es nur endlich aufhören würde zu regnen«, schimpfte Bob. »Seit heute Morgen gießt es wie aus Eimern und es will gar nicht mehr aufhören, wie mir scheint. Das sind sicher die Ausläufer von Emily, die gestern halb Texas verwüstet hat.«
    »Kann nicht sein«, beschied Justus knapp.
    »Wieso denn nicht?«
    »Weil das der erste Hurrikan wäre, der es über die Rocky Mountains geschafft hätte.«
    »Trotzdem läuft da oben irgendetwas aus«, beharrte Bob und schaute grimmig in den wolkenverhangenen Himmel.
    Bevor sie bei der Gruppe ankamen, warf Justus noch kurz einen Blick über die Schulter. Peter hatte sich seine Jeansjacke über den Kopf gezogen und hastete ebenfalls Richtung Kastanie. Seine rote Sporttasche klemmte er sich dabei mit einer Hand vor den Bauch. Dann waren sie da.
    »Hallo, allerseits!«
    »Guten Abend!«
    Ein Mann mittleren Alters, der einen dunkeln Trenchcoat trug und einen überdimensionalen Regenschirm hochhielt, drehte sich zu ihnen um und lächelte sie freundlich an. »Ah! Wunderbar! Ihr müsst«, er holte einen kleinen Notizblock aus seiner Aktentasche, klappte ihn auf und überflog eine kurze Liste, »Bob Andrews und Justus Jonas sein. Richtig?«
    »Ja, genau.«
    »Schön, dass ihr trotz dieses Hundewetters gekommen seid. Willkommen! Ich bin Jack Lowell.« Er steckte den Block in die Aktentasche zurück, gab jedem der beiden Jungen die Hand und schüttelte sie kräftig. Dann blickte er über Bobs Schulter Richtung Parkplatz. »Und dieses kopflose Wesen da könnte Peter Shaw sein, wenn ich mich nicht irre.«
    Alle drehten sich um und beobachteten den Zweiten Detektiv, der die letzten Meter zurücklegte. Erst unter dem Kastanienbaum kroch er aus seiner Jacke hervor.
    »Hallo! Jack Lowell!« Der Mann streckte auch Peter sofort die Hand entgegen.
    »Schweinewetter!«, stieß Peter hervor und ergriff die Hand.
    Lowell gab sich überrascht. »Ich dachte, du wärst Peter Shaw.«
    Alle lachten.
    »Bitte?«, fragte Peter verwirrt. »Äh, ach so, natürlich.« Er grinste verlegen. »Ja, ich bin Peter Shaw.«
    Lowell zwinkerte ihm zu. »Na dann … sind wir ja fast komplett. Einer fehlt noch, aber ich darf euch dreien, die ihr gerade zu uns gestoßen seid, schon mal die anderen vorstellen. Das ist Mr Alexander Nolan.«
    Ein hagerer Mann mit schütteren, grauen Haaren nickte kurz. Er war sicher weit über fünfzig, machte aber einen sehr energischen Eindruck. Der Blick seiner dunklen Augen durchbohrte die drei Jungen förmlich.
    »Das sind Mr und Mrs Ian und Mary Parsley.« Lowell wies auf ein Ehepaar, das links von Nolan stand.
    »Hallo, Jungs.« Die rotbäckige Mrs Parsley lachte grundlos und viel zu laut. Sie schien ein wenig nervös zu sein.
    »Freut mich«, nuschelte Mr Parsley, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen. Er tippte sich an seine Baseballkappe und sog gierig an seinem Glimmstängel.
    Außer diesen Personen lernten die drei Detektive noch Jasper Kittle kennen, einen jüngeren Mann mit Nickelbrille, der sie neugierig von Kopf bis Fuß musterte, und zwei junge Frauen: Shawne Davison und Jaqueline Williams, beide recht hübsch, wie Peter fand.
    Und dann stellte sie Lowell noch einander vor: »Peter, das sind Justus Jonas und Bob Andrews, Justus und Bob, Peter Shaw.«
    Der Zweite Detektiv lächelte gönnerhaft und hielt Justus die offene Hand hin: »Na,
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