Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
irgendwelche Fragen?« Lowell blickte sich erwartungsvoll um. »Nicht? Also gut.« Er griff in seine Aktentasche und holte einen Stapel Kuverts daraus hervor. Sie waren mit den Namen den Anwesenden beschriftet, und Lowell teilte sie nacheinander aus. »Meine Damen, meine Herren!«, sagte er, als er damit fertig war, und klemmte sich seine Tasche unter den Arm. »Das war es von meiner Seite. Nur noch ein Hinweis: In den Esssaal gelangen Sie, wenn Sie die Treppe hinaufgehen und dann geradeaus durch die Glastür treten. Ich darf Ihnen nun eine aufregend gute Nacht wünschen. Bei Sonnenaufgang sehen wir uns alle wieder.« Er verbeugte sich leicht und setzte mit einem rätselhaften Lächeln hinzu. »Fast alle.« Dann drehte er sich um, verließ das Haus und zog die Eingangstür hinter sich zu. Diese versperrte er zweimal von außen, und eine Sekunde später öffnete sich der Briefschlitz und der Schlüssel fiel klappernd auf das Parkett.

Unerwarteter Besuch
    »Was soll das? Warum wirft er den Schlüssel rein?« Ian Parsley lief zum Eingang und hob den Schlüssel auf. Irritiert drehte er ihn in seinen Händen.
    »Wenn Sie die Broschüre gelesen hätten, würden Sie den Grund kennen.« Nolan schüttelte missbilligend den Kopf. »Aber ein wenig Logik würde auch schon reichen.«
    »Ach ja?« Parsley fuhr herum. Seine Stimme klang gereizt, denn Nolans Überheblichkeit war ihm nicht entgangen. »Und was ist daran so logisch?«
    »Hm, mal überlegen.« Nolan klopfte sich auf die Lippen. »Vielleicht möchte Mr Lowell damit klarstellen, dass er oder jemand anderes auf keinen Fall ins Haus gelangen kann, solange wir den Schlüssel haben, da es der einzige für diese Tür ist? Kann es das sein?« Er schob herausfordernd den Unterkiefer nach vorne.
    »Hören Sie mal!« Parsley machten, einen Schritt auf Nolan zu. »Wie reden Sie denn mit mir?«
    »Ich glaube«, sagte Justus schnell und ging auf Parsley zu, »in der Broschüre stand auch, dass einer von uns den Schlüssel an sich nehmen soll. Wenn alle einverstanden sind, mache ich das.« Er streckte die Hand aus.
    Die Umstehenden nickten. Nur Nolan verzog keine Miene.
    »Meinetwegen.« Parsley händigte Justus den Schlüssel aus.
    Der Erste Detektiv lächelte ihm beschwichtigend zu und ließ den Schlüssel in seiner Jackentasche verschwinden. Er hoffte, dass die kleine Auseinandersetzung damit beendet wäre.
    »Ganz ausgezeichnet. Diese Hürde hätten wir dann schon mal gemeistert.« Nolan seufzte und streckte Parsley herablassend den Daumen entgegen. »Ich würde vorschlagen, dass wir nun alle auf unsere Zimmer gehen. Danach werden wir wohl weitersehen. In«, er sah auf seine Uhr, »einer Stunde treffen wir uns oben im Esssaal.«
    Die Zustimmung fiel etwas mürrisch aus, und Kittle konnte sich ein skeptisches Lächeln nicht verkneifen.
    »Irgendein Problem damit?«, raunzte ihn Nolan an, der das gesehen hatte.
    »Mitnichten.« Kittle hob abwehrend die Hände und setzte eine Unschuldsmiene auf. »Ich bin immer froh, wenn mir jemand sagt, was ich tun muss.«
    »Sie können von mir aus gerne –«
    »Ja? Was?«
    »Lasst uns die Kuverts öffnen«, ging Scavenger dazwischen, der sich bisher sehr zurückhaltend gegeben hatte. Und auch jetzt hatte er ruhig und wie zu sich selbst gesprochen. Aber die Selbstsicherheit in seiner Stimme ließ Nolan grummelnd verstummen. Shawne und Jaqueline warfen dem Produzenten bewundernde Blicke zu.
    In jedem Umschlag befand sich ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Wie alle anderen achteten auch die drei Detektive darauf, dass ihnen niemand über die Schulter sah, während sie es herausholten. Konzentriert studierten sie den Plan, der darauf verzeichnet war.
    »Das ist ja nur der Weg zu meinem Zimmer!« Shawne ließ verwundert das Blatt sinken. »Ich dachte, das wäre ein Plan vom ganzen Haus.«
    Nolan sah sie fast mitleidig an. »Das würde wohl nicht viel Sinn machen, Schätzchen, oder?«
    Shawne lief knallrot an. »Äh, nein, natürlich nicht.«
    »Na, sehen Sie?« Nolans Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Jetzt platzt mir aber der Kragen!«, fuhr ihn Jaqueline an. »Warum spielen Sie sich hier eigentlich so auf?«
    Zustimmendes Gemurmel erklang.
    Nolan maß Jaqueline und dann die anderen mit abschätzigen Blicken. »Amateure!«, blaffte er. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte er die Treppe hinauf.
    »Was für ein Idiot!«, zischte Jaqueline.
    Bob ließ geräuschvoll Luft durch die Nase entweichen. »Das kann ja heiter werden«, raunte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher