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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens
Autoren: Marco Sonnleitner
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Himmel! Manche seiner Stiche sind über eine Million wert.«
    »Zwei«, sagte Scavenger tonlos. »Der Stich war zwei Millionen wert.«
    »Zwei Millionen!« Nolan schlug sich vor die Stirn, und auch die anderen waren völlig konsterniert. »Sie haben ein Bild für zwei Millionen im Wohnzimmer hängen. Da brat mir doch einer einen Storch!«
    »Ist es versichert?«, wollte Johnson wissen.
    Scavenger nickte schwach. »Ja, das schon. Aber der Verlust wäre dennoch unersetzlich. Ich hänge … es ist mein absolutes Lieblingsbild. Oh nein, das kann doch alles nicht wahr sein!«
    Der Mann hatte das ungeteilte Mitleid aller. Jeder versuchte, Scavenger auf seine Weise zu trösten. Erst diese schrecklichen Stunden im Marriott-Haus und dann die Nachricht von dem Einbruch. Es musste der reinste Alptraum für ihn sein. Einzig die drei ??? hielten sich zurück und beobachteten dafür genau. Und in Justus’ Augen glomm ein zufriedener Funke auf.
    »Wäre es Ihnen vielleicht möglich, jetzt mit uns aufs Revier zu kommen?«, fragte Officer Wood, während sich Scavenger aus den diversen Umarmungen löste und sich eine kleine Träne von der Wange wischte.
    »Natürlich, ja.« Scavenger nickte tapfer.
    Zusammen gingen sie noch zum Parkplatz, wo sich Scavenger niedergedrückt von allen verabschiedete. Dann wandte er sich um und ging zu seinem Auto, das auf der anderen Seite des Parkplatzes stand.
    Die drei ??? flüsterten aufgeregt miteinander. Immer wieder gingen ihre Blicke dabei zu dem Lexus. Als Scavenger seinen Wagen fast erreicht hatte, nickte Justus nachdrücklich und rief: »Äh, einen Moment noch, Mr Scavenger!«
    Scavenger drehte sich müde um. »Ja?«
    »Mr Scavenger, wenn Sie noch eine Minute Zeit hätten, kann ich Ihr Bild vielleicht wiederbeschaffen.«

Das Spiel ist aus
    Scavenger fuhr herum. »Du kannst was?« Langsam ging er auf die drei ??? zu.
    »Ho, ho, jetzt gibt aber einer an!«, höhnte Nolan. Der Rest der Gruppe sah den Ersten Detektiv überrascht an.
    Auch die beiden Polizisten waren stehen geblieben. Sie blickten sich ebenfalls verwundert an und kamen wieder zurück. Wie nebenbei gab ihnen Justus ihre Karte, während er weiterhin Scavenger anblickte. »Ich denke, ich weiß, wo Ihr Bild ist und wer es gestohlen hat.«
    Scavenger war baff. »Na … und wer war es?«
    »Langsam, eines nach dem anderen«, beschwichtigte Justus und begann gemächlich auf und ab zugehen. Gespannt warteten die Umstehenden darauf, dass er fortfuhr. »Das Erste, was mich stutzig gemacht hat, war Ihre Aussage, Mr Scavenger, dass die Schritte, die Sie vor Ihrer Entführung in Ihrem Zimmer aus der Wand kommen hörten, wieder nur so ein Effekt oder Gag seien. Wieder , wohlgemerkt! Der einzige Effekt, der vorher stattgefunden hat, war der Schrei, den Mr Lowell mit seinem Schlüssel beim Eintritt ins Haus hervorgerufen hat. Wenn ich mich recht erinnere, hat Sie im Gegensatz zu allen anderen der Schrei auch in keinster Weise erschreckt. Dass Sie diese kleine Einlage kannten, weist nun aber für mich darauf hin, dass Sie schon einmal an einem der Spiele teilgenommen haben. Liege ich hier richtig?«
    »Ja, das stimmt«, antwortete Scavenger skeptisch. »Worauf willst du hinaus?«
    »Gleich.« Justus lächelte. »Dann diese Karteikarte über Ihren Vorfahren. Ein Mord in New Mexico, wo die amerikanischen Pokermeisterschaften ausgetragen wurden. Und Ihr Vorfahre kam dann ins Bundesgefängnis. Das alles 1893.« Justus schüttelte scheinbar verwirrt den Kopf. »Seltsam ist nur, dass New Mexico damals noch gar nicht zu den USA gehörten. Ich glaube mich zu erinnern, dass das erst ab 1912 der Fall war. Demnach konnte der Mann also in kein Bundes gefängnis eingeliefert werden, und die amerikanischen Pokermeisterschaften hätte man da wahrscheinlich auch nicht ausgetragen.«
    »Jetzt komm mal zur Sache!«, forderte Nolan verärgert. »Was soll diese Klugscheißerei?«
    »Dann Ihr Auto«, übernahm Bob nun das Wort. »Gestern Abend parkten Sie so, dass ich in meinen Käfer nicht mehr hätte einsteigen können. Das war da drüben.« Bob zeigte zu seinem VW und alle folgten seinem Finger. »Jetzt aber steht Ihr Wagen«, Bobs Finger wanderte quer über den Parkplatz, »da!«
    Ein Raunen ging durch die Anwesenden, und die beiden Beamten sahen sich verwundert an.
    Und auch Scavenger ahnte jetzt allmählich, worauf die drei ??? hinauswollten. »Ihr … ihr wollt mich wohl veräppeln, oder was? Ja, ihr habt Recht, das Auto stand nicht da, wo es jetzt steht, das
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