Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
hatte keine Chance. Er war bereits neben ihr und drauf und dran, jegliche Hoffnung auf Rettung oder Flucht zunichtezumachen.
    Sie würde sterben und Monica würde ebenfalls umkommen. Und Myrnin auch, weil die Krankheit bei ihm schon zu weit fortgeschritten war. Sie hatte nicht das geringste Anzeichen dafür entdecken können, dass er sie erkannte; nicht einmal einen einzigen Augenblick lang.
    Sie fuhr zurück und ihre Schultern prallten auf die harte Steinwand. Sie glitt ab und versuchte, sich in eine Ecke zurückzuziehen, aber ein schiefes Bücherregal stand ihr im Weg. Als sie dagegenfiel, rutschte es zur Seite und gab die Tür preis, die Myrnin ihr damals gezeigt hatte.
    Das herzförmige Schloss stand offen.
    Die Tür war nicht abgeschlossen.
    Claire schnappte nach Luft, griff nach dem Schloss und riss es ab. Dann machte sie die Tür auf.
    Sie fühlte, wie sich Myrnins Kralle in ihrem Haar verfing, aber sie riss sich los und fiel nach vorne... in die Dunkelheit.
    Nein, nein, die Tür hat mir mein Zuhause gezeigt. Sie führte ins Wohnzimmer...
    Aber jetzt nicht mehr. Myrnin hatte das Ziel verändert und nun war sie an einem Ort, den sie überhaupt nicht kannte. Es war dunkel und feucht und es roch wie eine Kombination aus Abwasserkanal und Müllkippe. Sie blinzelte und ihre Augen passten sich schneller an die Dunkelheit an, als sie eigentlich sollten – die Kristalle wirkten gut. Inzwischen spürte sie einen Schmerz in ihren Gliedern, der sich nach innen ausbreitete. Bald würde sie wieder auf Entzug sein.
    Sie hatte keine Ahnung, wie schlimm es dieses Mal sein würde, aber sie konnte es sich nicht leisten zu warten.
    Claire wirbelte herum; die Tür war noch immer da.
    Myrnin stand im Türrahmen und starrte sie an.
    In diese Richtung konnte sie also nicht gehen. Sie musste einen anderen Weg finden.
    Claire rannte in die Dunkelheit hinein. Es drang gerade genug Licht aus sehr schmalen, sehr hohen Fenstern herein, dass sie, als sich ihre Augen daran gewöhnt hatten, erkennen konnte, wo sie sich befand: in einem Gefängnis – in einem fürchterlichen, schmutzigen Gefängnis, in dem es nur wenig Licht gab.
    Und einige der Zellen waren belegt.
    Sie hatte eine Weile gebraucht, um das zu bemerken, weil alle so still waren – blasse, stille Gestalten, in jeder Zelle eine, die wie Gespenster zu den Gitterstäben huschten, als sie vorbeirannte. Das änderte sich, je weiter sie kam. Ein Geräusch kam auf – zuerst ein Flüstern, das dann zu einem Heulen anschwoll. Sie hörte ein metallisches Rasseln.
    Sie versuchen auszubrechen.
    Claire schnappte nach Luft, sie wurde müde und Myrnin war hinter ihr her.
    Hier hält sie sie also. Die, die nicht mehr zu heilen sind.
    Hier würden alle Vampire enden, einer nach dem anderen. Zurückgelassen im Dunkeln, allein, gefangen und hungrig.
    Amelie ließ das zu.
    Plötzlich wurde es still, und das war noch schlimmer als das Heulen und Rasseln. Claire blickte über ihre Schulter und sah, dass Myrnin langsamer wurde und stehen blieb. Es war nur noch das Geräusch ihrer Schritte auf dem Steinfußboden zu hören, bis sie ausrutschte und auch stehen blieb.
    »Claire«, flüsterte Myrnin. »Was machst du hier?« Er klang verwirrt, aber wenigstens erinnerte er sich an ihren Namen. Er tastete nach seinen Taschen, fand eine Art kleines Silberkästchen und öffnete es. Rote Kristalle rieselten auf seine Handfläche, häuften sich dort auf und würgend zwang er sich, sie einzunehmen.
    Die Wirkung brachte ihn ins Straucheln. Er stützte sich mit der Schulter an der Wand des Korridors ab und stöhnte. Es klang, als hätte er Schmerzen. Große Schmerzen.
    »Nicht viel Zeit«, sagte er. Seine Stimme war kaum zu hören, aber in der kalten Stille konnte sie jedes Wort verstehen. »Die Notizen. Brauchst du sie?«
    »Ich – ich habe einen Fehler gemacht. Jemand anderes hat die Kristalle genommen. Ich muss sie den Ärzten geben.«
    »Jemand anderes hat die Kristalle genommen?«
    »Ja.«
    »Die meisten sterben«, sagte er, als sei es nicht von Belang. »Vielleicht findest du in dem, was du aufgeschrieben hast, eine Lösung. Ich weiß nicht, ich habe es nie probiert.«
    Das bedeutete, dass er nicht einmal gewusst hatte, ob die Kristalle sie töten würden, als er sie ihr zum ersten Mal gab.
    Gott. Und sie hatte gedacht, ihm würde tatsächlich etwas an ihr liegen.
    Er klang sehr müde. »Verstehst du jetzt, wie man die Türen verwendet?«
    »Nein.«
    »Du brauchst nur eine Tür zu finden und dich auf dein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher