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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
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ich bin vorsichtig wegen der Jungs.« Sie war wegen Shane auch vorsichtig, obwohl das vor allem daran lag, dass Shane nie vergaß, dass Claire noch keine siebzehn war und er selbst noch keine neunzehn. Kein großer Altersunterschied, aber vom Gesetz her? Größer als groß, wenn sich ihre Eltern deswegen aufregten. Was sie definitiv tun würden. »Grüße von allen übrigens. Ah, Michael winkt.«
    Michael Glass, der zweite Junge im Haus, hatte sich an den Küchentisch gesetzt und las Zeitung. Er sah auf, warf ihr einen großäugigen Das-hast-du-jetzt-nicht-gesagt- Blick zu und schüttelte den Kopf. Das letzte Mal, als ihre Eltern da waren, hatte er ihretwegen viel Ärger gehabt und jetzt...naja, jetzt war alles sogar noch schlimmer, wenn das überhaupt möglich war. Als er sie getroffen hatte, war er zumindest noch halbwegs normal gewesen: Bei Nacht ein richtiger Mensch, tagsüber ein körperloser Geist und rund um die Uhr im Haus gefangen.
    Für Morganville war das halbwegs normal.
    Um Shane zu retten, hatte Michael eine schreckliche Entscheidung getroffen – so konnte er das Haus verlassen und blieb auch tagsüber in seinem Körper, aber nun war er ein Vampir. Claire konnte nicht sagen, ob ihm das etwas ausmachte. Bestimmt, oder? Aber er schien so... normal.
    Vielleicht ein bisschen zu normal.
    Claire lauschte der Stimme ihrer Mutter und hielt dann Michael das Telefon hin. »Sie möchte mit dir sprechen«, sagte sie.
    »Nein! Ich bin nicht da!«, flüsterte er und machte eine Bewegung, wie um sie zu verscheuchen. Claire wedelte hartnäckig mit dem Telefon.
    »Du hast hier die Verantwortung«, erinnerte sie ihn. »Sag aber nichts von den...«Sie ahmte Zähne nach, die sich in einen Hals graben.
    Michael warf ihr einen bösen Blick zu, nahm das Telefon und ließ seinen Charme spielen. Das konnte er gut, wusste Claire; nicht nur Eltern mochten ihn... eigentlich mochte ihn fast jeder. Michael war klug, nett, attraktiv, begabt, respektvoll...er hatte nichts an sich, weshalb man ihn nicht mögen könnte, abgesehen von diesem ganzen Untoten-Aspekt. Er versicherte ihrer Mutter, dass alles in Ordnung sei, dass Claire sich gut benehme – er rollte die Augen, sodass Claire in ihre Cola prustete – und dass er auf Mrs Danvers kleines Mädchen aufpassen würde. Zumindest der letzte Teil entsprach der Wahrheit. Michael nahm seine selbst auferlegten Große-Bruder-Pflichten nur allzu ernst. Er ließ Claire kaum aus den Augen, es sei denn, es ging um ihre Privatsphäre oder Claire schlich sich ohne Eskorte zum Unterricht – was sie so oft wie möglich tat.
    »Ja, Ma’am«, sagte Michael. Er sah allmählich ein wenig angestrengt aus. »Nein, Ma’am. Das werde ich nicht zulassen. Ja. Ja.«
    Claire hatte Mitleid mit ihm und forderte das Telefon zurück. »Mom, wir müssen los. Ich liebe euch.«
    Mom klang noch immer besorgt. »Claire, bist du sicher, dass du nicht nach Hause kommen möchtest? Vielleicht war es ein Fehler, dich vorzeitig auf die Uni gehen zu lassen. Du könntest dir das Jahr freinehmen, lernen und wir würden uns freuen, wenn wir dich wieder hier bei uns hätten...«
    Komisch. Normalerweise beruhigte sie sich gleich wieder, vor allem wenn Michael mit ihr sprach. Claire durchzuckte die Erinnerung daran, wie Shane von seiner Mutter erzählt hatte, deren Erinnerungen an Morganville wieder an die Oberfläche gedrungen waren. Wie die Vampire sie verfolgt hatten, um sie zu töten, weil das Löschen der Erinnerungen nicht von Dauer gewesen war.
    Ihre Eltern saßen jetzt im selben Boot. Sie waren in der Stadt gewesen, aber sie war sich noch immer nicht sicher, wie viel sie bei ihrem Besuch tatsächlich begriffen hatten – es konnte genug sein, um sie in tödliche Gefahr zu bringen. Sie musste alles in ihrer Macht Stehende tun, damit sie weiterhin in Sicherheit waren. Das bedeutete, dass sie ihren Traum vom MIT nicht verwirklichen konnte, denn wenn sie Morganville verließe – vorausgesetzt, sie würde es überhaupt aus der Stadt hinaus schaffen – würden ihr die Vampire folgen und sie entweder zurückbringen oder töten. Und den Rest ihrer Familie ebenfalls.
    Außerdem musste Claire jetzt bleiben, weil sie einen Vertrag unterzeichnet hatte, in dem sie Amelie, der Gründerin der Stadt, einen Treueeid geschworen hatte. Der mächtigsten, furchteinflößendsten Vampirin von allen, auch wenn sie diese Seite nur selten herauskehrte. Damals war sie Claires einzige wirkliche Hoffnung gewesen, sich selbst und ihre Freunde am
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