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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
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Leben zu halten.
    Bisher hatte das Unterzeichnen des Vertrags keine spürbaren Folgen gehabt – keine Anzeigen in der lokalen Presse, und Amelie war auch nicht aufgetaucht, um ihre Seele zu kassieren oder so. Vielleicht würde es also einfach...in aller Stille vorübergehen.
    Mom redete noch immer über das MIT und Claire wollte gar nicht daran denken. Sie hatte ihr ganzes Leben lang davon geträumt, auf eine Universität wie MIT oder CalTech zu gehen, und sie war auch klug genug, das zu schaffen. Sie hatte sogar eine vorzeitige Zulassung erhalten. Es war hochgradig unfair, dass sie jetzt in Morganville festsaß wie eine Fliege im Spinnennetz, und ein paar Sekunden lang war sie darüber böse und verbittert.
    Großartig , spottete die gnadenlos ehrliche Seite an ihr. Du würdest Shanes Leben für deine Wünsche opfern, du weißt genau, dass es das ist, was auf dem Spiel steht. Letztendlich würden die Vampire einen Vorwand finden, ihn zu töten. Du bist kein bisschen besser als die Vampire, wenn du nicht alles daransetzt, dies zu verhindern.
    Die Bitterkeit verflog, aber das Bedauern darüber ließ auf sich warten. Sie hoffte, dass Shane nie herausfinden würde, wie sie tief in ihrem Inneren empfand.
    »Mom, tut mir leid, ich muss jetzt los. Ich habe Unterricht. Ich liebe dich – sag Dad, dass ich ihn auch liebe, okay?«
    Claire legte trotz der Proteste ihrer Mutter auf, stieß einen Seufzer aus und schaute Michael an, der sie mitleidig ansah.
    »Das ist nicht einfach, mit den Eltern sprechen«, sagte er. »Sorry.«
    »Sprichst du eigentlich nie mit deinen Eltern?«, fragte Claire und ließ sich gegenüber von ihm auf den Stuhl an dem kleinen Frühstückstisch gleiten. Vor Michael stand eine Tasse; einen Augenblick lang befürchtete Claire, dass Blut darin wäre, aber dann roch sie, dass es sich um Kaffee handelte. Haselnussgeschmack. Vampire konnten durchaus normales Essen genießen und sie taten es auch; aber es diente ihnen nicht als Nahrung.
    Michael sah verdächtig gut aus heute Morgen – er hatte ein wenig Farbe im Gesicht und seine Bewegungen zeugten von einer Energie, die gestern Abend noch nicht da gewesen war.
    Er hatte heute Morgen wohl nicht nur Kaffee getrunken. Wie ging das genau vor sich? Hatte er sich davongeschlichen, um zur Blutbank zu gehen? Gab es eine Art Lieferservice?
    Claire machte sich in Gedanken eine Notiz, dem nachzugehen. Klammheimlich.
    »Ja, ich rufe meine Familie ab und zu an«, sagte Michael. Er faltete die Zeitung zusammen – es war die lokale, von Vampiren herausgegebene Postille – und nahm ein kleineres zusammengerolltes Bündel in Briefgröße, das von einem Gummiband zusammengehalten wurde. »Sie sind ehemalige Bewohner von Morganville, deshalb haben sie eine Menge zu vergessen. Es ist besser, wenn ich nicht so viel Kontakt zu ihnen habe; das könnte Ärger geben. Meistens schreibe ich. Briefe und E-Mails werden gelesen, bevor sie weggeschickt werden, das weißt du ja, oder? Und die meisten Telefonate werden abgehört, vor allem Ferngespräche.«
    Er streifte das Gummiband ab und faltete das billige Papier der anderen Zeitung auseinander. Claire las den Titel, der auf dem Kopf stand: Die Eckzahn-Rundschau. Das Logo bestand aus zwei Pfählen, die im rechten Winkel übereinanderlagen, sodass sie ein Kreuz ergaben. Abgefahren.
    »Was ist das?«
    »Das?« Michael raschelte mit der Zeitung und zuckte die Achseln. »Captain Durchblick.«
    »Was?«
    »Captain Durchblick. So lautet sein Deckname. Seit etwa zwei Jahren gibt er jede Woche dieses Blatt heraus. Es ist so ein Subkultur-Ding.«
    Subkultur hatte in Morganville eine Menge Bedeutungen. Claire zog die Augenbrauen hoch. »Das heißt... Captain Durchblick ist ein Vampir?«
    »Nein, außer er hat ein ernsthaftes Problem mit seinem Selbstverständnis«, sagte Michael. »Captain Durchblick hasst Vampire. Wenn jemand aus der Reihe tanzt, dokumentiert er es...« Michael erstarrte, als er die Schlagzeile las, er öffnete den Mund und klappte ihn dann wieder zu. Sein Gesicht war wie versteinert, in seinen blauen Augen lag etwas Gequältes.
    Claire fasste hinüber und nahm ihm die Zeitung aus der Hand, drehte sie um und las:
    **
    Neuer Blutsauger in Morganville
    Michael Glass, einst ein aufstrebender Star mit viel zu viel musikalischem Talent für diese verkorkste Stadt, ist der Dunklen Seite anheimgefallen. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt, aber Glass, der das letzte Jahr über zurückgezogen lebte, ist inzwischen definitiv
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