Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Hand fester, dann ließ er locker. Schließlich ließ er sie los und schaute weg. »Du würdest also einen Menschen sterben lassen, weil Amelie dir aufgetragen hat, nichts zu sagen. Nicht einmal Monica rangiert so niedrig. Wenn du nicht irgendetwas unternimmst...«Er hielt inne und nahm einen tiefen und langsamen Atemzug. Seine Stimme klang nicht besonders fest, als er fortfuhr. »Wenn du nichts unternimmst, bedeutet das, dass die Vampire bei dir an erster Stelle stehen, und damit kann ich nicht umgehen, Claire. Es tut mir leid, aber das kann ich nicht.«
    Das wusste sie. Noch immer brannten ihr Tränen in den Augen, aber sie versuchte nicht, ihm das auszureden. Er hatte recht, sie war im Unrecht und sie musste einen Ausweg finden. Sie musste einfach. In Morganville starben genug Menschen und einige davon waren ihretwegen gestorben.
    Die Notizen. Die Notizen, die ich bei Myrnin gelassen habe. Mit ihrer Hilfe würden die Ärzte genau sagen können, was das für Kristalle waren und wie man ihnen entgegenwirken konnte. Sie könnte jetzt versuchen, sie zu rekonstruieren, da ihr Gehirn noch immer auf Hochtouren arbeitete, aber sie konnte bereits fühlen, wie alles an den Rändern verschwamm.
    »Shane«, sagte sie. Er schaute sie nicht an. »Ich liebe dich.« Sie hatte nicht vorgehabt, das zu sagen, aber sie wusste, dass sie vielleicht nicht zurückkam. Nie mehr. Und als wüsste er das auch, griff er nach ihrer Hand und drückte sie. Als er sie dann schließlich anschaute, sagte sie: »Ich kann ihnen nichts sagen, aber ich glaube, ich kann ihr helfen. Und das werde ich auch tun.«
    Seine braunen Augen sahen müde und ängstlich aus und er begriff viel zu viel. »Du hast irgendwas Verrücktes vor.«
    »Na ja«, sagte sie, »nicht so verrückt, wie das, was du tun würdest, aber... ja.« Sie küsste ihn und es fühlte sich so beängstigend gut an, wie perfekt seine Lippen auf ihre passten, wie die Zeit anzuhalten schien, wenn sich ihre Lippen trafen. »Wir sehen uns«, flüsterte sie und strich ihm über die Wange.
    Und dann floh sie, bevor er versuchen konnte, es ihr auszureden.
    »Warte!«, rief er ihr nach. Aber sie hielt nicht an.
    Claire rannte aus dem Krankenhaus und machte sich auf den Weg dorthin, wo sie am allerwenigsten auf der ganzen Welt sein wollte.
    ***
    In Myrnins Labor herrschte Totenstille. Claire kam sehr langsam und vorsichtig die Stufen herunter, wobei sie auf Hinweise auf seine Anwesenheit lauschte. Alle Lichter brannten, Öllampen flackerten und ein paar Bunsenbrenner zischten unter blubbernden Flaschen. Das ganze Labor roch nach Erdbeeren und Fäulnis und es war seltsam kalt hier.
    Wenn ich mich beeile... Myrnin hatte irgendwo hier unten ein Schlafzimmer, oder? Vielleicht schlief er. Oder er las. Oder er tat sonst etwas Normales.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Claire bahnte sich ihren Weg durch den Raum, sie bewegte sich sehr vorsichtig und achtete darauf, keinen der schiefen Bücherstapel umzuwerfen oder auf knirschende Glasscherben zu treten. Hinten im Labor sah sie, dass das Tablett, auf das sie die Kristalle zum Trocknen gelegt hatte, leer war. Von den Kristallen selbst war zwar keine Spur zu sehen, aber die Notizbücher waren ordentlich in einer Ecke gestapelt.
    Als sie sie nahm, hörte sie Myrnins Stimme direkt an ihrer Schulter. Sie fühlte seinen kühlen Atem im Nacken. »Die gehören nicht dir.«
    Sie wirbelte herum, fuhr zurück und warf dabei einen Stapel Bücher um, der gegen einen anderen fiel und einen Dominoeffekt auslöste.
    »Jetzt sieh dir mal an, was du angerichtet hast«, sagte Myrnin. Er schien ganz ruhig zu sein, aber irgendetwas stimmte mit seinen Augen nicht.
    Ganz und gar nicht.
    Claire wich zurück und warf dabei einen Blick nach hinten, um sicher zu sein, dass der Weg frei war; in diesem Moment stürzte sich Myrnin auf sie. Sie hielt die Notizbücher zwischen sich und ihn und er fuhr mit seinen Klauen hinein und zerfetzte sie. »Nein! Myrnin, nein!«
    Sie warf ihn von sich, was ihr hauptsächlich deshalb gelang, weil seine Knie auf den heruntergefallenen Büchern ausrutschten, und krabbelte keuchend weg. Irgendwie schaffte sie es, daran zu denken, die beschädigten Notizbücher festzuhalten. Myrnin fauchte und versuchte, ihr zu folgen, aber durch das herumliegende Zeug war es schwierig, sicher aufzutreten, und sein Sprung ging schief. Er knallte gegen ein Regal, das in einem Hagel aus Büchern über ihm zusammenbrach.
    Claire versuchte, es zur Treppe zu schaffen, aber sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher