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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung
Autoren: Stephanie Laurens
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schien sich damit abgefunden zu haben, dass Jordan seinen Willen bekam; seine Worte ließen keinen Zweifel aufkommen. »Sie haben das alles hier sehr sorgfältig geplant«, sagte er Jordan. »Und über einen langen Zeitraum, wie es scheint. Aber ich gebe zu, mich verwirrt eines - warum haben Sie Thomas getötet?«
    Jordan zögerte, konnte jedoch der Gelegenheit zu prahlen nicht widerstehen. »Nun, ganz einfach, weil er um Jacquelines Hand anhalten wollte und sie seinen Antrag angenommen hätte. Er stand kurz davor, in meinem Revier zu wildern.«
    »Allerdings.« Barnaby nickte. »Das sehe ich wohl. Aber weshalb haben Sie nicht, nachdem er beseitigt war, Jacqueline den Hof gemacht und die Sache auf diese Weise über die Bühne gebracht?«
    »Das hatte ich auch vor.« In Jordans Stimme schlich sich eine gewisse Schärfe. »Nur war sie zuerst in Trauer um diesen Narren, und später wurde mir klar, dass sie meinen Antrag vermutlich ablehnen würde.«
    »Aber Sie haben nicht aufgegeben.« Barnabys Stimme klang fasziniert. Jacqueline vermutete, dass er das wirklich war, allerdings nicht, wie Jordan dachte.
    »Natürlich nicht - ich habe nur nach einem anderen Weg gesucht, um mein Ziel zu erreichen.« Als Barnaby wartete, fuhr Jordan fort: »Ihre Mutter ermutigte Jacqueline, nach London zu gehen, aber dann bot mir Miribelle selbst die perfekte Lösung für mein Dilemma: Sie steckte ihre Nase in Angelegenheiten, die sie nichts angingen. Als sie versuchte, Jacqueline davon abzuhalten, mit uns auszureiten, wurde uns klar, wer uns im Garten der Nacht beobachtet hatte. Daher musste Miribelle aus dem Weg geschafft werden, und zwar rasch, ehe sie den Mut aufbrachte, irgendjemandem etwas zu erzählen. Und das war dann der Schlüssel für uns.«
    »Sie haben Miribelle umgebracht«, schaltete sich Sir Vincent ein, sein Blick und sein Tonfall geringschätzig, »und die Schuld auf Jacqueline geschoben.«
    Jordan lächelte. »Eigentlich nicht - ich habe Miribelle zwar getötet, aber die Schuld haben Sie alle Jacqueline gegeben. Sie haben sie verdächtigt - und mehr wollten Eleanor und ich ja gar nicht. Alles, was wir tun mussten, war, hie und da sachte in die Glut zu blasen und die albernen Verdächtigungen anzufachen - es war so leicht. Sie alle waren so leichtgläubig - es war ein herrliches Spiel.«
    »Und Sie haben es vortrefflich gespielt«, gestand ihm Barnaby zu.
    Jordan neigte den Kopf. »Es versorgte mich mit dem Szenario, das ich dann nutzen konnte, um Jacquelines Hand zu erlangen, selbst gegen ihren Widerstand - unter den gegebenen Umständen war es schließlich völlig natürlich, eine Vernunftehe vorzuschlagen, damit sie in aller Stille auf dem Land leben konnte. Es hätte funktioniert.«
    »Aber« - Barnaby wirkte verwirrt - »ich dachte, Lord Tregonning hätte Sie abgewiesen.«
    »Das hat er auch.« Entrüstung und Verachtung klangen aus Jordans Worten. »Er hat die ganze Zeit von seiner Ehre geschwafelt und dass er so ein Opfer gar nicht annehmen könne - aber am Ende hätte er doch eingewilligt. Sobald die Gerüchte um Millicents Tod sich verbreitet hätten, nun, da wäre es einfach eine Frage der Zeit gewesen, bis die Situation mit Jacqueline einfach zu bedrängend geworden wäre. Sie zu verheiraten wäre die einzige Lösung gewesen.«
    »Gütiger Himmel!« Sir Vincent war entsetzt, aber dann schluckte er, sammelte sich und sprang in die Bresche: »Sie haben uns wirklich geschickt hereingelegt.«
    Jordan lächelte geschmeichelt. »Danke.«
    »Eine andere Sache noch«, sprach Barnaby weiter, als ginge es darum, sich die Zeit zu vertreiben, bis Mitchel zurückkam. »Wie haben Sie eigentlich ...«
    Gerrard stand, die Hände in die Hüften gestemmt, am Rand der Höhle unten und schaute empor in das steinerne Gesicht des Zyklopen. Er konnte verhältnismäßig mühelos den schmalen Grat erreichen, der um den Felsen herumlief, doch das Klettern würde von dort an schwierig werden, weil es eine steile Felswand zu überwinden galt.
    Er betrachtete den nassen Stein, dann tat er einen Schritt in den unteren Bereich und lehnte sich an die Wand, um sich die Stiefel auszuziehen. Da sie Ledersohlen hatten, wären sie ihm keine Hilfe. Und weil er nun einmal keine vernünftigen Kletterstiefel zur Hand hatte, waren nackte Füße die beste Alternative.
    Die Wellen kamen angerollt, eroberten wütend den felsigen Strand und verstärkten das Grollen, das gedämpft aus dem Zyklop-Spritzloch drang. Ohne ein weiteres Wort nahm Matthew die
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