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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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von unterschiedlicher Größe.
    Mit »Grass«, »Gras«, »Heu« oder »Pot« ist Marihuana gemeint. »Gras« oder »Heu« ist also nicht misszuverstehen als das normale Gras, welches auf der Wiese wächst. Wer an dieser Stelle vorschnell lacht oder ungläubig den Kopf schüttelt, verkennt die Realität. Denn leider ist es nicht nur eine zur Erheiterung beitragende Anekdote, dass uninformierte Jungen und Mädchen, die von »Gras« und seinen berauschenden Wirkungen reden hören, genau diesem Irrtum aufsitzen. Es kommt in der Realität wesentlich häufiger vor, als man glauben mag, dass neugierige Probierer Wiesenheu rauchen. Wird das im Kreis der Altersgenossen bekannt, werden sie selbstverständlich gnadenlos ausgelacht und beschämt. Um auch das festzuhalten: Es ist überhaupt keine Schande, erst einmal nicht zu wissen, dass »Gras« im Drogenjargon »Marihuana« meint. Heikel wird die Sache erst, wenn man versucht seiner Beschämung zu entgehen, indem man wie ein 13-jähriges Mädchen immer wieder demonstrativ gewöhnliches Wiesenheu raucht, »weil das in der Lunge so schön zieht«.
    Aus ferneren Regionen der Welt stammt das etwas exotischere Cannabisvokabular: Aus dem indischen Raum ist der Begriff »Ganja« zu uns gelangt. Ganja bezeichnet sowohl die Cannabispflanze wie die getrockneten Marihuanablüten. »Bhang« ist das gleichfalls aus Indien eingewanderte Wort für Marihuanablätter sowie für ein aus der Marihuanapflanze bereitetes Getränk mit milder euphorisierender Wirkung. »Charas« ist eine indisch-nepalesische Bezeichnung für handgeriebenes Haschisch. Das traditionelle marokkanische Wort »Kif« bezeichnet einerseits die Cannabispflanzen und -blüten, andererseits die beliebte rauchbare Mischung aus Cannabis und Tabak. »Majoun« ist ein gebräuchlicher Begriff für arabisches oder indisches Hanfkonfekt. Für seine Zubereitung gibt es die mannigfaltigsten Rezepte. Gleichgültig, nach welcher Rezeptur Majoun zubereitet wird, es gilt traditionell als wohlschmeckende Köstlichkeit mit überaus angenehmen psychischen Begleitwirkungen.
    »Pollen« meint zwar im Szenejargon eine bestimmte Güte hellgelben Haschischs, ist aber primär die exakte Bezeichnung für den Blütenstaub, der aus den männlichen Cannabispflanzen zur Bestäubung und Befruchtung der weiblichen Blüten freigesetzt wird. Unbefruchtete und daher samenlose weibliche Cannabispflanzen sowie samenloses Marihuana sind unter dem Namen »Sinsemilla« bekannt. Er ist eine Zusammenziehung der spanischen Worte sin (ohne) und semilla (Samen).
    Alle aufgeführten Begriffe können Erwachsenen begegnen, wenn sie mit jungen Menschen zu tun haben, die Umgang mit Cannabis pflegen. Zu wissen, dass sich hinter allen wohlklingenden Wörtern ein Produkt aus Cannabis verbirgt, ist nützlich zur Entängstigung. Cannabisdrogen von weit härteren Rauschgiften unterscheiden zu können hilft, aufsteigende Ängste im Zaum zu halten, wenn man persönlich vom Rauschmittelgebrauch junger Menschen betroffen ist. Ich erinnere mich an eine Mutter, die vor Angst überzuschnappen drohte, als sie in Erfahrung brachte, dass ihre Tochter »Ganja« benutzte. Dass jene nicht einmal in Ansätzen die Bereitschaft zeigte, ihrer Mutter zu erklären, worum es sich dabei handelte, steigerte deren Argwohn ins Unaushaltbare. Der Angstpegel sank um ein Vielfaches, als ich der Mutter »Ganja« erklärte. Die relative Beruhigung versetzte sie in die Lage, sich wieder dem Wesentlichen, nämlich der gestörten Beziehung zu ihrer Tochter, zuzuwenden.

Zur Geschichte
von Cannabis: Verbürgtes,
Legenden, Mythen
    Eine vollständige Kulturgeschichte des Hanfs zu verfassen wäre ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Es müsste nämlich nicht nur die Geschichte einer steinalten Kultur- und Rauschpflanze nachzeichnen, sondern gleichzeitig diejenige ganzer Regionen der Erde über Jahrtausende hinweg.
    Zusätzlich darin verwoben wäre der historische Werdegang vieler Völker und Stämme, sowohl untergegangener wie heute noch bedeutsamer. Die Geschichte des Hanfs jedoch zumindest in ihren Grundzügen zu kennen macht die Faszination verständlicher, die die Pflanze auf so viele Menschen ausübt. Es erleichtert zudem das Verständnis mancher Legenden- und Mythenbildung um Cannabis.
    Seit Jahrtausenden besitzt die Cannabispflanze einen hohen Wert für die Menschen. Sie haben sich ihrer zur Fasergewinnung sowie als Nahrungs- und Heilmittel bedient. Das erste chinesische Papier war aus Hanf
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