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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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Merkmalen seiner Feinwirkungen. Saatgutbanken, Grower und Weeder züchten zum einen mit viel genetischem Wissen, zum anderen aber auch mit Glückstreffern immer wieder an der einen oder anderen Eigenschaft von Cannabispflanzen herum. Erfahrene Konsumenten wählen eine Sorte des Mittels ihrer Wahl nach der von ihnen bevorzugten Art des Hochgefühls. Wem der Sinn nach Abwechslung steht, probiert sich durch den Markt der Möglichkeiten durch.
    So, wie Weine regelmäßig verkostet werden, um ihre Qualität zu bestimmen, küren die Cannabisverehrer jährlich ihre Favoriten. Dazu eine Kostprobe: Beim Cannabis Cup 2000 erklomm »Kali Mist« als Produkt der Superlative den Thron der Sativa-Sorten. Im Test offenbarte »Kali Mist« die »klassischen Sativa-Effekte in besonderer Schärfe, ein High-Energy-Flash, der körperlich-geistig lang anhaltend, zugleich energetisierend und inspirierend wirkt. Ein absolut Party-kompatibles Gras, kein Couchdrücker wie manche Afghan-Indica. Jeder kennt die Situation bei einem zünftigen Rauchabend, dass irgendwann der Blick in die Runde allgemeines Vorsichhindämmern zeigt und dringend was passieren muss, damit nicht jeder dem süßen Schlafe anheimfällt. Dann tritt Kali Mist auf den Plan, denn sie ist eine der wenigen Hanf-Varietäten, die in der Lage ist, Licht in den Nebel zu bringen, die mit ihrem schlagartigen Wirkungsprofil quer durch Müdigkeitsphasen schneidet«. In der Gesamtbewertung wurde »Kali Mist« im »hanfblatt«, dem »Magazin für die Hanfkultur«, als »die Sorte mit dem stärksten und langanhaltendsten ›Uplifting‹ High, dem attraktivsten Aussehen und dem besten Aroma« gepriesen. Mit ihren sehr harzigen, filigran gewirkten Blütenständen gehört Kali Mist nach wie vor zum Besten, was die Sativa-Sortenwelt zu bieten hat. Die regelmäßige Verkostung konkurrierender »High-End-Cannabis«-Sorten, die nach einem strengen Punktesystem und den Kategorien Aussehen, Konsistenz, Geruch, Geschmack sowie Wirkung bewertet werden, ergibt charakteristische Sortenbeschreibungen, die den blumigen Bewertungen in den Hochglanzprospekten gediegener Weinhäuser in nichts nachstehen.
    Stellen Sie sich vor, es gäbe nur eine einzige große Weinmesse zur Prämierung der besten Tropfen. Völlig unvorstellbar! Und so konnte es auch nur eine Frage der Zeit sein, bis der High Times Cannabis Cup eine Ergänzung oder Konkurrenz erfuhr. Im Dezember 2008 feierte der 1. Internationale No Mercy Supply Weedcup in Amsterdam seine Premiere, der Wertungen für verschiedene Cannabiskategorien verlieh. Konzipiert ist dieser Cup als nonkommerzieller Gegenentwurf zum High Times Cannabis Cup, mit dem allein sich die Szene nicht mehr zufriedengeben mochte. Zwar steckt sein Gegenentwurf noch in den Kinderschuhen, doch ist ein Trend gestartet, zukünftig mehr als ein Event zur Prämierung von Cannabisprodukten der Extraklasse abzuhalten.
    So schön, filigran und abwechslungsreich erntereife Cannabispflanzen aussehen, so fantasievoll klingen auch ihre Namen. Den schmückenden Verheißungen auf Winzeretiketten stehen sie jedenfalls in nichts nach. Derzeit ganz hoch im Kurs rangieren die sehr individuellen und charismatischen Mitglieder der »Blue Family«. Aus dem ursprünglichen Genpool gezüchtete Sorten wie Blue Velvet, Purple Passion, Blue Heaven oder Blue Moonshine genießen bereits legendären Ruf. Letztere wird besonders wegen ihres »lang anhaltenden narkotischen Highs mit starker Körperwirkung« geschätzt. Die reine Sativa »Molokai Frost«, die auf eine hawaiianische Landrasse zurückgeht und »intensiv nach tropischem Kaugummi und Mandarinen« schmeckt, ruft eher ein »psychedelisches Up-High der Extraklasse« hervor. »Reclining Buddha«, große Indoor-Sortenkunst, die mit ihrer »stark ausgeprägten Fruchtigkeit an Wildkirsche erinnert«, bringt den Besitzer bei ihrem Gebrauch mit einer »Richtung Trance gehenden Wirkung« auf »die Buddha-Spur«, liefert aber aufgrund ihrer fein abgestimmten Züchtung »genug Energie, um zu verhindern, dass das beruhigende Lächeln des Buddhas den Konsumenten ins Reich des Schlafes versetzt«. Solche Beschreibungen von Cannabiszüchtungen der Spitzen- und Extraklasse, die mit 1er Grand Cru Classé und Cru Bourgeois Spitzengewächsen beim Wein vergleichbar sind, verdeutlichen eindrücklich, dass die Cannabisconnaisseure in einem Punkt entscheidend aufrichtiger sind als die Verehrer »guter Tropfen«: Sie geben offen zu, dass sie Cannabis wegen seiner Vielfalt an
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