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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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möglich, jedoch schwierig. Um über bessere Qualität zu verfügen, bauen immer mehr Konsumenten ihr Cannabis in Eigenregie an. Samenbanken und spezialisierte »Grow-Shops« vertreiben das nötige Zubehör.
    Haschisch konkurriert in der Gunst der Cannabisverehrer mit Marihuana, welches THC-haltige Teile der getrockneten weiblichen Cannabispflanze enthält. Meist werden Blüten, Blattspitzen und gelegentlich noch Stängelteile zu Marihuana vermischt. Der THC-Gehalt variiert im Durchschnitt zwischen 1 und 5 %. Modernste Treibhauszüchtungen treiben die Spitzenwerte allerdings in Höhen von 15 % THC und darüber. Die Gentechnik, die sich im Geschäft fest etabliert hat, feiert bei mancher Züchtung »fröhliche Urständ«. Marihuana ist für den Laien am ehesten mit dem Aussehen von ganz normalem Zigarettentabak oder losen Teeblättern zu vergleichen.
    Haschischöl ist ein mithilfe organischer Lösungsmittel gewonnenes, zähflüssiges Konzentrat aus Haschisch. Es ist das seltenste Cannabisprodukt. Sein THC-Gehalt schwankt extrem. »Spitzenöle« mit Werten bis zu 60 % THC sind aber die absolute Ausnahme. Im Durchschnitt enthalten Haschischöle um die 20 % THC. Die Nachfrage nach dem Öl hält sich in Grenzen. Es ist bei den meisten Konsumenten nicht sonderlich beliebt.
    In der verschärft geführten Auseinandersetzung um die »Suchtmittelkultur« unserer westlichen Gesellschaft wird immer aufs Neue der Vergleich zwischen Alkohol und Cannabis bemüht. Auf der ideologischen Ebene macht es wenig Sinn, eine Droge mit einer weiteren Droge zu vergleichen, um daraus Rückschlüsse und Legitimationen abzuleiten, ob das eine oder das andere Rauschmittel mit mehr oder weniger Risiko zu benutzen sei. Jeder Konsument verteidigt sein Suchtmittel, so gut er eben kann. Ein »Glaubenskrieg« um zweierlei Drogen ist indes wenig ergiebig. Auf einer eher bildlichen Ebene können wir Alkohol und Haschisch oder Marihuana allerdings miteinander in Beziehung setzen, um dem Laien eine genauere Vorstellung davon zu vermitteln, welch unterschiedliche Qualitäten von Cannabis es eigentlich gibt.
    Vermutlich weiß jeder Mensch, der mit den Trinkgewohnheiten in unserer Kultur vertraut ist, dass die Qualität eines »guten Tropfens« von vielen Einflussfaktoren abhängt. Die Güte eines Weines wird maßgeblich bestimmt von der Rebsorte, dem Boden, auf dem sie wächst, den klimatischen Bedingungen der Anbauregion und selbst der Einzellage, dem Jahrgang, den Produktions- und Ausbaumethoden nach der Weinlese, dem »Ehrenkodex« des Winzers, der Begeisterung für seinen Beruf sowie seinem Stolz auf das von ihm zu verantwortende Endprodukt. Bei Cannabis ist das nicht anders. Die Qualität der Ernte hängt entscheidend von der Anbauregion und ihren klimatischen Bedingungen ab. Wie beim Rebensaft gibt es »große« und »kleine« Jahrgänge, also Ernten besserer oder minderer Güte. Der Boden, auf dem die Pflanzen gedeihen, beeinflusst die Farbe und Grundkonsistenz des Harzpulvers ebenso wie die angebaute Cannabissorte. Vergleichbar den hoch geschätzten Anbauregionen und »Appellationen« beim Wein, existieren bei Haschisch legendäre Qualitäten und Herkunftsbezeichnungen. »Schwarzer Afghane«, »Dunkelbrauner Pakistani«, »Roter Libanese«, »Grüner Türke«, »Blonder Marokkaner«, »Maroc Zero-Zero«, »Bombay Black« oder »White Butterfly« aus den Niederlanden sind jedem erfahreneren Konsumenten geläufige Bezeichnungen; zumindest waren sie es über Jahrzehnte hinweg. In jüngerer Zeit treten solche Gütesiegel, die an eine legendär verbürgte Herkunft von Cannabis gebunden sind, in den Hintergrund. Von ihrem angestammten Platz verdrängt werden sie durch immer neue Züchtungen und Varietäten von Cannabispflanzen, welche ihrerseits zu Ruhm und Ehre gelangen. Das »Spiel« mit der Genetik ist auch aus der Cannabiskultur nicht mehr wegzudenken. Manche Neuzüchtung feiert weltweite Erfolge, andere genießen eher einen lokal begrenzten Ruf.
    Wie jeder Wein seine ihm eigene Duftnote entfaltet, verströmen Haschisch und Marihuana alter wie neuer Prägung unterschiedliche Aromen, die grob an Weihrauch und Räucherstäbchen erinnern. Der typische Geruch von Haschischrauch ist auffällig süß und schwer. Wer ihn einmal gerochen hat, wird ihn jederzeit wiedererkennen. Nicht bloß in den äußeren Merkmalen wie Farbe, Konsistenz und Geruch unterscheidet sich Haschisch verschiedener Sorte und Qualität, sondern besonders in den wahrnehmbaren
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