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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
Autoren: beltz Verlag
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Verlag, mit dem es bereits seit über einem Jahrzehnt eine bewährte und wohltuende Tradition der Zusammenarbeit gibt.
    Ich möchte den Leser inhaltlich nicht in das Buch einsteigen lassen, ohne ihm vorher noch eine wichtige Information zu liefern. Für die Cannabiskonsumenten unter den Lesern hat sie vermutlich einen anderen Stellenwert als für Nichtkonsumenten. In jeder Gruppe von Jugendlichen, mit der ich arbeite, finden sich früher oder später Jungen oder Mädchen, sie sich vorwagen und brennend daran interessiert sind, eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob ich selbst schon einmal Drogen ausprobiert habe. Auf ihre berechtigte Frage erhalten sie eine ebenso ehrliche wie vollständige Antwort. Ich verfüge mit Cannabis über genügend persönliche Erfahrungen, um nicht aus dem hohlen Bauch zu schreiben. Ich habe Haschisch geraucht, inhaliert und gegessen. Die Unterschiede in den Wirkungen sind mir vertraut. Ich verfahre mit meinem Bekenntnis nicht nach dem politisch fast schick gewordenen Motto: »Seht her, ich habe auch gekifft. Es ist alles halb so wild.« Deshalb gehören zu meiner Antwort auf die Frage, ob ich selbst Cannabis benutzt habe, auch die Angaben meiner damaligen Gründe. Vollständig wird die Antwort jedoch erst, wenn ich erzähle, weshalb ich mit dem Konsum der Droge wieder aufgehört habe. Erfahrungsgemäß sind alle Gruppen bei diesem Teil meiner Antwort betont hellhörig und aufmerksam. Sie gewichten die Motive, die Droge nicht mehr zu nehmen, weitaus stärker als das bloße Eingeständnis, dass ich über Eigenerfahrungen mit Cannabis verfüge. Letztlich ist das nichts Besonderes für sie. Die Geschichte »dahinter« interessiert sie weit mehr.
    Die Phase meines Lebens, in welcher Haschisch eine vorübergehende Rolle in meinem Leben gespielt hat, liegt eine kleine Ewigkeit zurück. Deshalb habe ich mich auch dazu entschlossen, an keiner Stelle des vorliegenden Buches über meine persönlichen Erfahrungen mit der Droge zu schreiben. Die vielen Fallbeispiele, persönlichen Zeugnisse und authentischen Lebensgeschichten, welche das Buch zu einem lebendigen »Lesestoff« machen, stammen ausschließlich von eigenen Klienten und dritten Personen, die ein Eigeninteresse verspüren, anderen Menschen etwas über ihre Erfahrungen mit Cannabis mitzuteilen.

Wenn von Cannabis
die Rede ist: Haschisch
und Marihuana
    Cannabis gehört zur Pflanzenfamilie der Cannabaceae, die wiederum nur aus den beiden Gattungen »Hanf« und »Hopfen« besteht. Der deutsche botanische Name für Cannabis ist »Hanf«. Die Pflanze ist eines der am weitesten verbreiteten Gewächse auf unserem Erdball. Sie kann mehrere Meter hoch wachsen. Der kräftige, hohle Stängel trägt zahlreiche Seitenzweige. Die Blätter fächern sich in eine ungerade Anzahl lanzettähnlicher Spitzen auf. Sie sind mit feinen Drüsen bedeckt, die ein klebriges Harz abscheiden. Während der Blütezeit sind die Kopftriebe der weiblichen Hanfpflanzen samt Blüten und Blättern schwer vom »Nektar der Verzückung«. Im Zusammenhang mit Rauschdrogen ist Cannabis die Oberbezeichnung für Haschisch und Marihuana, die beiden geläufigsten Zubereitungsformen der Droge.
    Drei Arten Cannabis werden unterschieden: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Alle Varietäten, die entweder zur Fasergewinnung oder zur Drogenherstellung genutzt werden, fallen unter die Bezeichnung Cannabis sativa, sofern sie nicht aus der Anbauregion Afghanistan stammen. Manche Botaniker sprechen überhaupt nur von dieser einen Art. Sie findet sich nahezu überall auf der Welt. Mit Cannabis indica waren, wie es der Name schon andeutet, ursprünglich Arten gemeint, die aus Indien stammten. Heute bezeichnet Cannabis indica allerdings allgemein aus Afghanistan stammende Varietäten, die vorwiegend im Westen zur Herstellung von samenlosen Marihuanapflanzen gezüchtet werden.
    Mit einer gewissen Berechtigung könnten wir heutzutage aber ebenso gut behaupten, dass diese gesamte Botanik Schnee von gestern ist. Der Einsatz der Gentechnik, das Kreuzen ausgesuchter Hanfvarietäten sowie die Züchtung neuer Sorten haben alte botanische Grenzen zum Verschwimmen gebracht. Cannabispflanzen werden unter verschiedenen Gesichtspunkten immer wieder neu gezüchtet, wobei sortenreine Pflanzen Konkurrenz bekommen haben von Neuzüchtungen mit jeweils unterschiedlich gewichteten Sativa- und Indica-Anteilen.
    Jede wirkstoffhaltige Cannabispflanze ist der reinste Chemie-»Baukasten«. Sie
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