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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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nahe du letzte Nacht dran warst, gefressen zu werden.«
    Shea schluckte. Lachend sagte Astolph: »Also, Jungs, ich muß mich davonmachen. Jetzt, da wir diesen Spähtrupp los sind, wird der Kaiser das Tal sicher gern für seinen Aufmarsch nutzen. Cheerio! Komm, Butterblume!« Und fort war er.
    »Wenn wir noch ein paar Armeen begegnen sollten, brauche ich ein paar Ausrüstungsgegenstände«, sagte Shea. »Los, Votsy, mal sehen, was wir noch brauchen können!«
    Sie stiegen den Hügel hinunter und probierten verschiedene Waffen aus. In der Zwischenzeit holte Belphebe ihre Pfeile zurück und prüfte einige von denen, die die Mauren verwendet hatten, fand sie aber alle unbrauchbar. Am Fluß des Hangs legte sie plötzlich die Hand auf den Mund.
    »Mein Liebster«, sagte sie, »ich bin sehr erschöpft, und zweifellos geht es dir genauso. Sollen wir nicht ein wenig ruhen?«
    »Ja, das sollten wir, aber nicht hier, wo so viele Leichen herumliegen«, stimmte Shea ihr zu.
    Sie folgten dem Tal, bis sie eine Stelle erreichten, wo ein grasbewachsener sanfter Hang sich zum Fluß erstreckte, und legten sich nieder. »Eines könnte ich jetzt gut gebrauchen«, seufzte Polacek. »Ein dreifaches Sandwich und eine Tasse Kaffee. Wie ist es, Harold, kannst du so etwas herbeizaubern?«
    »Kann sein, aber wahrscheinlich wäre es ohne jeden Nährwert«, antwortete Shea gähnend. »Ich weiß noch längst nicht alles über diesen Zauberkram. Ich würde nur zu gerne wissen, was bei dem Dschin-Zauber falsch gelaufen ist...« Seine Stimme erstarb. Belphebe hatte ihren Kopf in seine Armbeuge gekuschelt.
    Er dachte, er hätte seine Augen nur eine Minute geschlossen, aber als er sie öffnete, lag Polacek schnarchend da, und die Sonne senkte sich schon auf den Bergkamm hinab.
    »Hee!« rief er. »Aufstehen! Wir bekommen Besuch.«
    Er war tatsächlich von Hufgetrappel geweckt worden. Oben im Tal kamen vier Reiter in Sicht. Als sie näherkamen, erkannte er Bradamant, Roger, Chalmers und Florimel; letztere ritt im Damensitz. Vor den dreien zügelten sie ihre Pferde, und es kam zu einer herrlichen Begrüßungsszene.
    »Ich war mir nicht sicher, ob ihr es ohne Hilfe schafft«, sagte Shea. »Wie ist es euch gelungen?
    »Wenn Ihr ein Ritter seid«, erwiderte Bradamant, »dann müßt Ihr wissen, daß die Macht dieses Rings gegen jedweden Zauber geradezu übergroß ist. Daher war es ein leichtes, ein so schwaches Blendwerk wie die Flammenwand zu überwinden, indem ich den Ring im Mund und Roger an der Hand hielt. Und so konnten wir Eure Gefährten herausholen. Ist mein Schwur damit erfüllt?«
    »Klar«, sagte Shea. »Wir sind quitt.«
    »Dann breche ich nach Norden auf, zur Armee des Kaisers, und mit mir mein Gefangener und meine neue Stütze.«
    Sie wies auf Roger, der schon wieder kicherte und sich in seinem Sattel so unruhig bewegte, daß er fast vom Pferd fiel.
    »Okay«, sagte Shea. »Danke und adieu!« Er wollte ihr die Hand schütteln, aber noch ehe es dazu kam, fuhr ein Blitz zur Erde, der den Abendhimmel zu spalten schien. Eine gewaltige Explosion jagte einen hohen Baum in die Luft, der in kleinen verbrannten Spänen auf die Gruppe niederregnete.
    Ihre Köpfe fuhren in einer Bewegung herum. Auf dem Stumpf stand Atlantes von Carena, einen Zauberstab in der Hand.
    »Faßt euch alle an die Hände«, sagte Chalmers schnell. »Im Schutz von Bradamants Ring kann er uns nichts anhaben.«
    »Schändliche Verräter!« kreischte der kleine Magier. »Ihr wäret schon tausendmal tot, befände sich unter euch nicht der unvergleichliche Paladin, die Perle des Zeitalters, mein Neffe. Aber jetzt, da ich nahe genug bin, meinen Bannstrahl zu lenken, werdet ihr nicht länger entkommen können.« Er richtete den Stab auf Chalmers und begann, einen Zauberspruch zu murmeln. Blaue Funken blitzten an der Spitze auf, aber nichts geschah.
    »Versuch's besser mit 'ner anderen Knarre«, sagte Shea. »Das ging daneben.«
    Atlantes stampfte mit dem Fuß auf und verzog das Gesicht.
    »Allah strafe mich, daß ich den Zauberring vergaß!« Er schlug mit der Hand gegen den Kopf. »Doch es heißt: kein Sieg ohne Schmerz oder Niederlage.« Er begann, Muster in die Luft zu zeichnen. »Rührt euch vom Fleck, und ihr werdet die Belohnung für euren Verrat erhalten!«
    »Halten Sie meine Hand fest!« sagte Chalmers. Er hockte sich nieder und zeichnete mit der anderen Hand einen Kreis um die kleine Gruppe. Dann vervollständigte er ihn zu einem kompletten Pentagramm und rezitierte ebenfalls
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