Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
Vom Netzwerk:
Lehmboden, in dem sie fast bis zu den Knien versanken.
    Am Fuß des Hügels bahnten sich einige der Reiter ihren Weg zwischen den Felsen, die anderen schwärmten nach beiden Seiten aus. Ein Pfeil fuhr über Sheas Kopf in den weichen Tonschiefer. Er wünschte sich inbrünstig, einen schnell wirkenden Zauber für diese Situation zu kennen.
    »Hat keinen Zweck«, sagte er. »Wir müssen es wohl mit ihnen ausfechten.« Er packte das Mädchen bei der Hand und rannte die wenigen Schritte zu dem Gehölz zurück.
    Die Sarazenen verteilten sich um den Hügel, wie an ihren gelegentlichen Rufen zu erkennen war. Einige von ihnen hatten Bogen und schössen auf sie.
    Belphegor kauerte sich hinter einen Felsen nieder und schickte einen ihrer Pfeile hinunter. Der Schuß verfehlte knapp die Gestalt, die zur Seite wich. Der nächste traf ein Pferd, das laut aufwieherte und seinen Reiter abwarf. Belphegor duckte sich, als ein halbes Dutzend Pfeile um sie herum niederprasselte.
    Medoro saß, außer Reichweite, auf einem prächtigen Schimmel. Ganz leise war seine Stimme zu hören. »Hört zu schießen auf! Ihr könntet ihr Schaden zufügen! Ergreift sie lebend, aber für den Kopf des Mannes gebe ich fünftausend Dirhams!«
    Ein Mann warf den Arm hoch und kippte aus dem Sattel. Ein Pfeil steckte in seiner Brust. Die anderen zogen sich zurück und stiegen von ihren Pferden. Zwei Mann blieben zurück, um die Pferde zu halten, die übrigen stürmten, mit Schwertern und Speeren bewaffnet, den Hügel hinan.
    Hinter einem Felsen glitt eine grau behaarte Gestalt hervor und warf sich in langgestrecktem Sprung auf den Rücken eines Sarazenen. Braver Vaclav! Der Mann stürzte nieder und schrie laut auf, um ganz plötzlich zu verstummen. Belphegors Sehne surrte.
    Tschong! ging einer der Angreifer zu Boden, die Hand auf seinen Bauch gepreßt. Der nächste Pfeil prallte vom Helm eines anderen ab. Tschong! Der Anführer der Attacke lag, einen Pfeil durchs Auge, auf der Erde.
    »Allahu Akhbar!« schrie Medoro von unten. »Zehntausend Dirhams für den Schurken! Und die Jungfer unversehrt!«
    Ein Sarazene blieb stehen, als ein Pfeil durch seinen Unterarm drang. Die anderen kreischten auf und kamen von allen Seiten herbeigestürzt. Den letzten erwischte der Wolf am Bein. Wolf und Mensch kollerten den Hügel hinab, wobei letzterer entsetzt aufschrie, als seine Waffe ihr Ziel nicht fand. Belphegor traf den Mann mit dem Helm genau in die Kehle.
    »Mein letzter Pfeil, Harold«, rief sie.
    Cleveres Mädchen, dachte er, ihn dort zu versenken, wo er den größten Schaden anrichtete. Sein Arm schoß zu einem lang gezogenen Ausfall vor. Die gekrümmte Klinge war unhandlich, fuhr aber genau in den geöffneten Mund eines Manns, der vor ihm aufgetaucht war. Shea parierte einen Hieb mit seinem Dolch und ging zum Gegenangriff über. Doch der Mann trug einen Helm, an dem die Klinge vom Heft abbrach. Der Hieb war allerdings stark genug gewesen, den Mann nach hinten zu schleudern, und er riß zwei weiteren die Beine unterm Leib weg.
    Jemand schleuderte eine Lanze mit gezackter Spitze auf Shea, doch die Waffe verfehlte ihn und blieb zitternd in einem Baum stecken. Shea und Belphegor griffen gleichzeitig nach ihr. Er erreichte sie zuerst, riß sie mit einem Ruck aus dem Holz, zerbrach sie über dem Knie und hielt das Ende mit der Spitze wie ein Rapier. »Los, in den Baum!« rief er dem Mädchen zu. Die Sarazenen kamen schnell näher. Shea fand gerade noch Zeit, den nächsten zu fintieren, seinem Hieb auszuweichen und einen Stoß auszusetzen. Die Spitze traf ihn knirschend genau unterhalb des Kinns. Der nächste wich zurück, so daß Sheas Attacke ins Leere ging. Er sprang zurück und parierte mit Mühe einen Hieb von der Seite. Sie umzingelten ihn. Er konnte nicht drei Richtungen auf einmal im Auge behalten und hatte mit der Abwehr seiner Gegner genug zu tun, um auch noch selbst zu attackieren. Ein Hieb gegen die Schläfe ließ seinen Kopf brummen, nur sein Helm bewahrte ihn vor Schlimmerem.
    Da übertönte ein lauter Klang die Schreie der Sarazenen: der tiefe Klang eines Horns. Es klang wie Heimdalls Hörn, das die Gletscher erbeben ließ, besaß aber eine wilde, disharmonische Kraft, die Shea erschaudern ließ. Angst und Entsetzen packten ihn. Er wollte in Tränen ausbrechen und in die Knie sinken. Erneut erklang das Hörn, und plötzlich stolperten alle Sarazenen den Hügel hinab. Ihre Rufe hatten sich in Angstschreie verwandelt. Fast wäre Shea hinter ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher