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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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schon zwei. Wissen Sie, wohin er ist?«
    »Mh-mh.«
    »Er könnte nicht zufällig mit Mrs. Shea fortgegangen sein?«
    Trotz der gespannten Situation stimmten Shea, Bayard und Polacek in ein einmütiges Lachen aus. »Schon gut«, sagte der Rotgesichtige, »also nicht. Noch eine Frage: Wissen Sie etwas von einem Picknick, das vorgestern am Sence Grove stattgefunden hat?«
    »Falls Sie fragen, ob ich dabei war: nein. Aber ich weiß, daß es ein Picknick gab.«
    Der, der durch den Mund atmete, schaltete sich ein: »Ich glaube, er verbirgt uns auch etwas, Jake. Er redet wie ein Schlauberger.«
    Der Rotgesichtige sagte: »Überlaß mir das! Dr. Bayard, Sie sind genau wie Dr. Shea Psychologe. Wie würden Sie es mit Ihren Worten erklären, daß bei diesem Picknick Dr. Shea und seine Frau in den Wald gehen, aber nur einer von ihnen zurückkommt, und das ist nicht seine Frau, und dann läuft er herum und sagt:
    >Sie ist fort!    »Das kann ich sehr wohl erklären«, erwiderte Bayard, »aber ich bezweifle, daß Sie meine Erklärung verstehen werden.«
    »Na gut, ich schlage vor, Sie kommen auch mit uns und erklären es dem Leutnant. Ich habe die Nase voll von diesem Getue. Bring ihn her, Pete!«
    Pete  der Mundatmer  griff nach Bayards Ellbogen. Die Wirkung war, als hätte er einen Knopf berührt, der eine Nuklearreaktion auslöst. So weit Pete, Bayard, Polacek und Shea betroffen waren, wurden die Lichter in dem Zimmer in wirbelnde Bewegung versetzt und wurden zu einem grau schimmernden Kreis. Sie hörten Jakes Stimme aufschreien: »Nein, nicht!« Das zweite Wort kippte in ein Kreischen um, und sie spürten mehr, als daß sie sie sahen, die dahlienförmige Flamme der unfreundlichen Automatik, aber die Kugel traf keinen von ihnen, denn . . .
    Pmmf!
    Der Boden unter ihren Füßen war kalt.
    Shea fand seine Fassung wieder und blickte sich um. Überall Marmor: kilometerweit schien er sich in alle Richtungen in schwarz-weißem Mosaikmuster zu erstrecken; rundherum ragten schlanke, anmutige Säulen empor, die eine Reihe hufeisenförmiger maurischer Bogen trugen und sich in der Ferne verloren. Die Säulen bestanden aus einem durchscheinenden Material, das Alabaster oder sogar Eis sein mochte. Orientalisch, dachte Shea.
    »Hört gut zu!« sagte Pete. »Wenn ihr damit durchkommen wollt, nehmen wir euch alle hops. Wir sind hier nicht in New York, in diesem Staat gibt es ein Lindbergh-Gesetz.«
    Er hatte Bayards Arm losgelassen und zog das Gegenstück zur Pistole des Rotgesichtigen heraus. Shea meinte beruhigend: »Ersparen Sie sich das. Sie wird nicht funktionieren.«
    »Harold«, fragte Bayard mit gequältem Blick, »hast du wieder
    eine deiner verflixten symbolischen Logikformeln angewendet?«
    »Heiliger Sankt Wenzel!« rief Votsy. »Seht nur!«
    Unter den Säulen, die bis zum Horizont reichten, kam eine Prozession heran. Angeführt wurde sie von vier Eunuchen  es mußten welche sein, abscheulich fett wie sie waren. Sie grinsten, trugen Turbane auf dem Kopf und blaue Seidenhosen an den Beinen, und jeder hatte ein langes Krummschwert an der Seite. Dahinter folgte eine Reihe von Negern, nackt bis zur Hüfte, mit Ohrringen geschmückt und einem Stapel Kissen auf den Köpfen.
    »Sie sind verhaftet!« sagte Pete und zielte mit der Pistole auf Shea. Er wandte sich an Polacek. »Sie sind doch ein gesetzestreuer Bürger. Helfen Sie mir, ihn hier rauszubringen.«
    Die Eunuchen fielen auf die Knie und schlugen ihre Köpfe auf den Steinboden, während die Neger sich im Gleichschritt nach links und rechts auffächerten und die vielen Kissen hinter den vier Ankömmlingen hinlegten. Pete wandte verunsichert den Kopf und drehte sich schnell wieder um, als Shea sich setzte. Die reflexhafte Bewegung ließ den Finger sich um den Auslöser krümmen, aber die Pistole klickte nur laut.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß sie nicht losgeht«, sagte Shea.
    »Machen Sie es sich gemütlich.« Er war der einzige, der das bisher getan hatte. Polacek drehte den Kopf immer wieder hin und her, bis es so aussah, als würde er ihn von den Schultern schrauben. Bayard starrte Shea in völliger Verblüffung an, und der Polizist ließ verzweifelt seine Pistole klicken. Hinter den Negern trat eine weitere Reihe pausbäckiger Männer aus dem Schatten der Säulen; sie trugen Zittern, Messinggongs und bizarr aussehende Saiteninstrumente und stellten sich auf einer Seite auf.
    »Man kann nichts daran ändern, wirklich«, sagte Shea und wandte sich an Bayard. »Du kennst
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