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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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Zaubersprüche.
    »So«, sagte er und ließ Sheas Hand los. »Im Moment sind wir vor ihm sicher, aber wir scheinen einer Belagerung ausgesetzt zu sein. Du meine Güte!«
    Atlantes hatte seinen Zauberstab wieder ausgestreckt. Die sieben Menschen spürten eine heftige Luftbewegung über sich, und auf der anderen Seite zersplitterte ein Felsen in einen Lichtblitz. Belphebe legte einen Pfeil auf die Sehne.
    »Ich glaube nicht, junge Dame, daß dies von Nutzen sein wird«, sagte Chalmers. »Harold, ich fürchte, dieser Gentleman ist ein besserer Magier, als ich es bin, und mehr als einen gewissen Umfang an Schutz können wir im Moment nicht erreichen . ..«
    »Vielleicht kann ich etwas tun«, bot Polacek seine Hilfe an.
    »Nein!« sagten Chalmers und Shea wie aus einem Munde. Dann fuhr der ältere Psychologe fort: »Doch Sie besitzen eine außergewöhnliche Fertigkeit in den poetischen Elementen der Magie, Harold. Wenn wir zusammenarbeiten, könnten wir etwas erreichen.«
    »Ich weiß nicht, Doc«, entgegnete Shea. »Wir können's versuchen, aber in diesem Kosmos habe ich mit meinen Zaubersprüchen offensichtlich nicht viel Glück.« Er schilderte kurz, was mit seinem Barthaar und den Dschin-Verkleidungen geschehen war. Die Sonne verschwand hinter den Berggipfeln. In den langen Schatten war Atlantes mit Zauberformeln beschäftigt, und unter
    den Felsen tauchte ein Schwärm mißgestalteter Kobolde auf. Offenbar war er auf eine richtige Belagerung aus.
    »Du meine Güte, ich bin einigermaßen ratlos«, sagte Chalmers. »Sind Sie sicher, daß Sie die Verse richtig aufgesagt haben? Hmmm  welche dichterischen Elemente haben Sie verwandt?«
    Shea beschrieb, wie er Elemente Shakespeares und anderer europäischer Dichter verwandt hatte.
    »Ach, das erleichtert mich. Die Erklärung ist recht einfach. Wie alle semimohammedanischen Universen ist dieses hier äußerst poetisch, und da Sie zutiefst beseelte Verse verwandt haben, lag die Wirkung über Ihren ursprünglichen Berechnungen. Das bedeutet auch für unsere derzeitige Situation ein gewisses Maß an Erleichterung. Erinnern Sie sich zufällig an einige Zeilen bedeutender Dichter, die mit Bewegung oder Vorankommen zu tun haben?«
    »Wie wäre es mit Shelley?« gab Shea zurück.
    »Ganz gut, glaube ich. Sind Sie bereit? Shea, gut, passen Sie Ihren Sprechrhythmus meinen Bewegungen an.« Er fuhr mit den Händen durch die Luft, während Shea rezitierte:
     
    »Vom Blitzstrahl nähren sich meine Pferde,
    Sie trinken vom wirbelnden Wind.
    Und wenn es wieder Morgen werde,
    Sind sie wie der Sturm geschwind:
    Steigt auf mit mir, Kinder des Meeres!«
     
    Das Ergebnis war einigermaßen unerwartet. Die vier Pferde, mit denen die Gruppe aus Carena gekommen war, schössen wie von Sprungfedern losgeschleudert in die Luft. Ehe jemand sie aufhalten konnte, sprangen sie mitten in Atlantes Monsterkollektion. Die Kobolde zerstreuten sich in alle Richtungen, aber nicht schnell genug, um unter den fliegenden Hufen wie Tomaten zerquetscht zu werden. Roger brüllte vor Lachen, Chalmers wirkte ein wenig bestürzt. »Ich muß zugeben ...«, begann er und blickte plötzlich auf.
    Vor dem dunkler werdenden Abendhimmel setzte Astolph mit seinem Pegasus zu einer Vierpunktlandung an.
    »Hast du mich gerufen, alter Junge?« wandte er sich ohne Umschweife an Shea. »Ich hoffe, es ist wichtig. Der Kinder-des-Ozeans-Zauber ist verflixt anstrengend, aber als Engländer konnte ich ihm nicht widerstehen. Ach ja, ich sehe schon. Ein bißchen Ärger mit unserem alten Freund Atlantes.«
    Der Herr von Carena ließ von außerhalb des Pentagramms ein zorniges Schnauben hören. »Ihr edlen und mächtigen Herren, jetzt habt ihr keine andere Wahl, als mir meinen geliebten Neffen, die Perle des Islams, auszuliefern. Denn ich weiß, daß ich größere Macht als alle Magier der Franken besitze, ausgenommen allein Malagigi, und der liegt noch im Kerker.«
    Astolph legte den Kopf auf die Seite. »Tatsächlich«, sagte er.
    »Willst du ausgeliefert werden, Roger?«
    Die Perle des Islams schien beim Atmen Schwierigkeiten zu haben. Er schaute zu Boden, dann auf Bradamant und dann schnell zur Seite. »Bei Allah, nein«, preßte er schließlich heraus. Astolph wandte sich an den Magier. »Ich mach dir einen Vorschlag, alter Junge: wir tragen einen fairen Wettbewerb aus. Ich glaube, Sir Haralds Freund hier möchte, daß seine Lady menschliche Gestalt erhält. Ich trage mit dir einen Wettbewerb aus, wem das gelingt. Der Gewinner kriegt
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