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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Position zu bringen. „Immer schön langsam, die Füße hierher, und jetzt rutsch noch ein Stückchen weiter runter. Genau so. Versuch dich zu entspannen, Liebes, und schön die Knie auseinander. Danke. Es wird nichts Schlimmes passieren, also hol tief Luft und versuch locker zu bleiben und gleichmäßig zu atmen.“
    „Okay“, sagte Carra und fing an, leise zu weinen.
    „Jetzt wird nicht geweint“, redete Mel ihr freundlich zu. „Alles wird in Ordnung kommen, weil du mich sofort aufgesucht hast.“ Vorsichtig schlug sie die Knie des Mädchens weiter auseinander und erstarrte. Ihre Schamlippen waren verletzt und geschwollen; an den Innenseiten ihrer Schenkel waren blaue Flecken, die denen an ihren Oberarmen auffallend ähnlich sahen. Unverkennbar war da ein Daumenabdruck zu erkennen und die Finger. Oh, verdammt. Mel erhob sich und sah Carra über den Faltenwurf des Umhangs hinweg ins Gesicht. „Carra, ich kann sehen, dass du sehr wund bist. Du hast blaue Flecken, bist geschwollen, und einen kleinen Riss erkenne ich auch. Ich würde gerne fortfahren und mir das noch genauer anschauen, um sicher zu sein, dass alles in Ordnung ist. Aber nur, wenn du das schaffst. Bist du einverstanden?“
    Carra kniff zwar die Augen fest zusammen, nickte aber.
    „Ich mache es so vorsichtig wie möglich“, sagte Mel, zog sich die Handschuhe an, legte aber das Spekulum beiseite. „Ich werde nur mal deine Vagina und den Uterus abtasten, Carra. Das Spekulum will ich lieber nicht benutzen, weil du so wund bist. Jetzt hol mal tief Luft, und dann atme ganz langsam wieder aus. So ist’s gut. Es wird nur eine Minute dauern. Nicht verkrampfen. Entspanne deine Muskeln, Carra. Genau so, sehr gut. Sag mir, tut es weh, wenn ich hier drücke?“
    „Nicht besonders.“
    Warum kommt so etwas nur immer auf einmal?, dachte Mel. Brie habe ich noch längst nicht vergessen! Und Carras Scheidenwände waren verletzt und wund. Völlig zerschunden. Ihr Hymen war nicht mehr intakt und an den Rändern rissig. Schnell brachte sie ihre Untersuchung zu Ende, und auch wenn sie nicht für die Beweissicherung bei einer Vergewaltigung ausgerüstet war, so hatte sie doch immerhin einen sterilen Tupfer zur Hand, mit dem sie einen Vaginalabstrich machen konnte. Für eine DNA-Bestimmung könnte es allerdings längst zu spät sein.
    „Okay, Carra, warte, ich will dir helfen, dich wieder hinzusetzen.“ Mel streifte sich rasch die Handschuhe ab und half Carra dabei, sich auf dem Tisch aufzurichten. „Ich mache mir Sorgen darum, was mit dir passiert ist, Carra. Wie es aussieht, wurdest du verletzt. Möchtest du darüber reden?“
    Carra schüttelte den Kopf, wobei ihr ein paar dicke Tränen aus den Augen liefen. Sie war ein reizloses Mädchen mit einem länglichen Gesicht, buschigen, ungezupften Brauen und einem kleinen Akneproblem. Und dazu kam jetzt auch noch jede Menge Reue, Angst und Nervosität.
    „Es bleibt unter uns“, redete Mel ihr liebevoll zu. „Es geht nicht nur um die blauen Flecken, Carra. Deine Vagina sieht ganz wund aus. Rissig. Es ist kein schwerwiegender Schaden. Das wird wieder heilen. Aber bei allem, was ich sehe …“
    „Ich war es doch selbst. Es ist meine Schuld.“
    „So etwas wie das ist niemals die Schuld einer Frau“, erklärte Mel. Dabei benutzte sie ganz bewusst das Wort Frau , auch wenn Carra noch ein Mädchen war. „Warum erzählst du mir nicht, was passiert ist, und dann sehen wir weiter.“
    „Aber Sie werden mir doch diese Pille geben?“, fragte Carra verzweifelt.
    „Natürlich. Wir werden nicht zulassen, dass du schwanger wirst. Oder krank.“
    Carra holte tief Luft, aber das hatte nur zur Folge, dass der Tränenfluss sich noch verstärkte. „Es war einfach so, dass ich es mir erst anders überlegt hatte, als es schon zu spät war. Das ist alles. Also bin ich auch selbst schuld daran.“
    Mel legte ihr eine Hand aufs Knie. „Erzähl mal von Anfang an. Immer schön der Reihe nach.“
    „Das kann ich nicht“, wehrte Carra ab.
    „Natürlich kannst du das, Liebes. Ich werde einfach nur zuhören.“
    „Wir hatten beschlossen, es zu tun. Dann war er total aufgeregt. Hinterher hat er gesagt, dass es ihm leidtut. Wir hatten ja schon damit angefangen … da konnte er sich nicht mehr bremsen.“
    „Das hätte er sehr wohl gekonnt“, erwiderte Mel. „Ich kann die blauen Flecken sehen, die seine Finger hinterlassen haben. Danach sieht es ganz so aus, als hätte er dich festgehalten und dir die Beine auseinandergedrückt.
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