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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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ergab, konnte sie den Kleinen immer zu Jack in die Bar bringen, oder wenn Jack einmal nicht konnte, waren Paige, Preacher oder Mike mehr als bereit, sich um ihn zu kümmern. Meistens konnte man damit rechnen, dass David die halbe Stunde, die Mel für die Untersuchung einer Patientin brauchte, ruhig und zufrieden war, solange er nur seinen Hüpfsitz hatte und weder hungrig war noch die Windeln voll hatte. Noch immer machte er zweimal am Tag ein ausgedehntes Nickerchen, eins am Morgen und eins am Nachmittag.
    Mel war noch keine zwei Wochen aus Sacramento zurück, als ein Mädchen im Teenageralter in die Praxis kam und nach ihr fragte. Carra Jean Winslow war fünfzehn und lebte in Virgin River, aber Mel hatte sie noch nie zuvor gesehen. Tatsächlich kannte Mel auch die Eltern des Mädchens nicht, selbst nachdem sie nun schon mehr als ein Jahr in diesem Dorf lebte und arbeitete. Als sie sah, wie jung und verängstigt sie war, führte Mel sie erst einmal ins Untersuchungszimmer, bevor sie danach fragte, worum es ging. Wenn ein fünfzehnjähriges Mädchen ohne seine Eltern kam, weder hustete noch schniefte und mit der Hebamme sprechen wollte, schienen die Möglichkeiten doch ziemlich begrenzt und eindeutig zu sein.
    „Ich habe gehört, dass es eine Pille gibt, die verhindert, dass man schwanger wird. Sie wissen schon, wenn man Sex hatte.“ Carra sprach sehr leise und schaute dabei auf ihre Füße.
    „Du meinst die Notfall-Geburtenkontrolle. Aber die wirkt nur dann, wenn der Geschlechtsverkehr erst vor ganz kurzer Zeit stattgefunden hat.“
    „Vorgestern Nacht“, flüsterte das Mädchen schwach.
    „Das müsste gehen“, versuchte Mel sie lächelnd zu beruhigen. „Hast du irgendwelche Probleme? Schmerzen? Blutungen? Irgendwas?“
    „Blutungen. Es hat etwas geblutet.“
    „War es das erste Mal?“, fragte Mel mit einem freundlichen Lächeln. Das Mädchen nickte. „Bist du schon einmal gynäkologisch untersucht worden?“
    Carra schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Boden.
    „Ich würde gern mal nachschauen und mich davon überzeugen, dass alles mit dir in Ordnung ist. So schlimm, wie du glaubst, ist es gar nicht.“ Sanft fasste Mel sie am Arm. „Wie stark sind die Blutungen?“
    „Nicht besonders stark. Ein bisschen … es wird auch schon besser …“
    „Und wie fühlst du dich? Dort?“
    Die Kleine zuckte mit den Schultern. „Noch etwas wund. Nicht schlimm.“
    „Das ist gut. Da du dich für diese Notfall-Geburtenkontrolle interessierst, nehme ich mal an, dass ihr kein Kondom benutzt habt …“
    „Nein“, antwortete Carra.
    „Also gut, das schaffen wir schon. Könntest du dich bitte ausziehen und diesen Umhang hier umlegen?“
    „Meine Mom … Niemand weiß, dass ich hier bin.“
    „Das geht in Ordnung, Carra. Es bleibt unter uns. Ich bin nur an deiner Gesundheit interessiert. Okay?“
    „Okay.“
    „In ein paar Minuten bin ich wieder da. Zieh alles aus, nimm nur den Umhang.“
    Armes Ding, dachte Mel. Ihr taten diese jungen Mädchen leid, die planlos und ohne Vorsichtsmaßnahmen in so etwas hineinstolperten. Und damit waren fast alle jungen Mädchen beschrieben. Aber wenigstens war sie gekommen, und so konnte weiteres Unglück verhindert werden. Sie gab Carra die Zeit, die sie brauchte, um sich zu entkleiden, ließ sie aber auch nicht so lange warten, dass sie nervös werden konnte. Dann ging sie wieder ins Untersuchungszimmer.
    „Als Erstes wollen wir dir mal den Blutdruck messen und dein Herz abhorchen“, begann sie munter.
    „Ich werde Sie selbst bezahlen müssen“, erklärte Carra. „Ich will nicht, dass meine Eltern etwas davon erfahren.“
    „Carra, in dieser Praxis hier nehmen wir die Geheimhaltung sehr ernst. Darauf kannst du dich verlassen“, beruhigte Mel sie. „Es wird sich alles finden.“ Sie legte ihr die Blutdruckmanschette an, wobei ihr am Oberarm des Mädchens ein paar kleine blaue Flecke auffielen. „Du hast hier ein paar Prellungen“, sagte sie.
    „Das ist nichts. Das kommt vom … Volleyball. Da geht es manchmal etwas rau zu.“
    „Sieht aus, als hätte da jemand fest zugepackt“, deutete Mel an.
    Das Mädchen zuckte mit den Achseln. „Das kommt vor.“
    Mel untersuchte den Blutdruck, der normal war. Sie horchte das Herz ab, sah sich ihre Augen an, prüfte die Pupillen. Abgesehen von einem nervösen Herzschlag schien Carra in guter Verfassung zu sein. Mel zeigte ihr das Spekulum, erklärte, wie es funktionierte, und half ihr dabei, das Becken in die richtige
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