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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer
Autoren: Raye Morgan
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hast du mich falsch verstanden“, gab er sich betont geduldig. „Ich bin wirklich David Dykstra. Nur dass ich auch noch jemand anders bin.“
    „Jemand aus Ambria.“
    „Richtig.“
    „Und wie heißt dieser Jemand?“
    Er schüttelte den Kopf und sah nicht in ihre Richtung. „Später.“
    „Grr! Ich hasse diese Antwort.“
    „Es ist die einzige, die ich jetzt geben kann.“
    „Sie ist inakzeptabel.“ Ayme wartete, und als er nichts weiter ausführte, hakte sie nach: „Wann ist später?“
    „Ich werde es dir sagen, wenn ich mich dazu in der Lage fühle.“
    „Warum kannst du es nicht jetzt?“
    „Ayme …“
    Sie hob die Hand. „Ich weiß, ich weiß, es ist zu gefährlich.“
    „Ja, das ist es. Ich will nicht, dass du verletzt wirst, weil du zu viel weißt.“
    „Gewiss. Sie könnten kommen und mich entführen. Und wo käme ich dann hin? Vielleicht würden sie mich auf die Folter spannen und mich auseinandernehmen, bis meine Knochen brechen.“ Sie schlug mit der Faust auf die Sitzpolster. „Aber ich würde niemals reden. Ich würde sagen: ‚Nein, ihr Schurken, aus mir werdet ihr nichts herausbekommen!‘“
    Sie seufzte. „Oder ich könnte ihnen alles sagen, was ich weiß, was wahrscheinlicher ist. Deshalb verstehe ich, warum du es mir nicht sagen willst. Du glaubst, ich würde unter dem Druck zusammenbrechen.“ Sie warf ihm einen wissenden Blick zu. „Aber was passiert, wenn ich es selbst herausfinde? Was dann? Hm?“
    „Zieh es nicht ins Lächerliche, Ayme“, sagte er ruhig. „Es nicht zum Lachen, wenn man dich foltert, um Informationen aus dir herauszupressen. Und es könnte passieren.“
    „Okay“, sagte sie schnell. „Lass uns nicht weiter spekulieren. Ich werde nicht mehr um Informationen betteln. Ich schwöre.“
    Er lachte. „Lügnerin“, sagte er leise.
    „Na gut, wie wäre es mit diesem Witz mit Bart? Wohin fahren wir wirklich?“
    „Nach Piasa in Italien. Mein Onkel ist gestorben. Ich will an der Trauerfeier teilnehmen.“
    „Oh.“
    Wow. Das war viel mehr, als sie erwartet hatte, und sie brauchte ein, zwei Augenblicke, um es zu verarbeiten.
    „Dein Onkel aus Ambria?“, fragte sie.
    Er nickte.
    Sie öffnete den Mund, um noch mehr dazu zu fragen, aber er brachte sie schnell mit einem Fluch zum Schweigen.
    „Nicht mehr, Ayme“, sagte er. „Das reicht jetzt.“
    „Na gut.“ Plötzlich erinnerte sie sich an etwas. „Ich habe ganz vergessen, dir zu sagen, dass ich den weißhaarigen Mann wiedergesehen habe.“
    Sein Kopf fuhr herum. „Was? Wo?“
    „Als wir vom Kanalboot auf das Auto umgestiegen sind. Ich konnte dich nicht warnen, weil wir damit beschäftigt waren, durch die Gassen zu schleichen, um das Auto zu finden. Aber ich sah ihn oder jemand, der ihm sehr ähnelte, in einen Laden auf der anderen Seite des Platzes gehen. Ich glaube, er hat uns nicht gesehen.“
    „Verdammt.“ Er dachte für einen Moment nach, schüttelte den Kopf. „Okay, halt dich fest.“
    Binnen Kurzem sausten sie in einem atemberaubenden Tempo die Straße hinunter, und Ayme klammerte sich am Sitz fest, als ginge es um ihr Leben. Einige Minuten machte sie das mit, schließlich rief sie aus: „Hey, fahr langsamer. Die können auch schnell fahren. So wirst du ihnen nicht entkommen.“
    Er drosselte etwas die Geschwindigkeit, aber sie fuhren immer noch zu schnell. „Du hast recht“, räumte er ein. „Ich wollte einfach nur das Gefühl haben, dass ich etwas tue, was mich voranbringt.“
    „Mit etwas Glück wissen sie nicht, wo wir sind, und folgen uns nicht“, antwortete Ayme. „Aber man weiß ja nie.“ Sie seufzte. „Bisher war mir nie klar, wie viel von dem, was einem im Leben widerfährt, nur auf einem dummen, glücklichen Zufall basiert.“
    Er nickte und fuhr noch langsamer. „Zum Teil sicher. Aber manchmal liegt es auch daran, wie mutig man ist und wie entschlossen, etwas im Leben zu erreichen.“
    „Es war immer meine Devise: Arbeite hart, und du wirst die Früchte ernten oder so ähnlich. Aber …“ Sie hob die Hände hoch. „Schau dir an, wie viel Glück mir den Weg ebnete. Ich wurde von einem wunderbaren Elternpaar adoptiert, beide liebten mich abgöttisch und taten mir so viel Gutes. Was, wenn ich bei anderen Leuten gelandet wäre? Ich hatte so ein Glück, dass es die Sommers waren.“
    „Wirklich ein Glück, es hat fast das Unglück wieder wettgemacht, dass du deine leiblichen Eltern verloren hast.“
    „Du hast recht.“ Sie lächelte zart. „Es gibt so viel Unglück
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