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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Autoren: Paul F. Wilson
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des Babys stattfinden.

2
    »Ich glaube es nicht!«, sagte Luther Brady.
    Diese ganze Situation war der nackte Horror, und es wurde ständig noch schlimmer.
    Freilassung auf Kaution abgelehnt … der Klang des Hammerschlags nach diesen schockierenden Worten hallte immer noch in Luther Bradys Kopf nach wie der Knall einer zugeschlagenen Tür.
    Arthur Fineman, der Strafverteidiger, den Barry ihm empfohlen hatte, war offenbar kein bisschen beunruhigt. Er schien in diesem schmuddeligen Besprechungszimmer im Stadtgefängnis genauso fehl am Platz wie ein Gemälde von Monet, das irgendwie auf einer Müllkippe gelandet war. Sein Anzug sah noch teurer aus als Barrys, und seine Rolex noch protziger. Betrachtete man sein Stundenhonorar, konnte er sich beides aus der Portokasse leisten.
    Luther hingegen fühlte sich schmutzig und völlig aufgelöst.
    Und erniedrigt … gezwungen zu einem Spießrutenlauf durch ein Gewimmel von Reportern und Kameraleuten, als man ihn – in Handschellen! – zum Gerichtsgebäude auf dem Grand Concourse in der Bronx brachte und wieder von dort abholte.
    »Keine Sorge. Wir legen gegen diese Ablehnung einer Kaution Widerspruch ein.«
    Luther bemühte sich, seine Wut im Zaum zu halten, aber irgendwie wollte ihm das nicht ganz gelingen.
    »Das ist alles schön und gut, und Sie haben damit keine Probleme, aber in der Zwischenzeit bin ich es, der hinter Gittern bleiben muss. Jeder Tag – jede Stunde –, die ich hier eingesperrt bin, nicht in der Lage, mich in der Öffentlichkeit zu verteidigen, macht die Lage für meine Kirche schlimmer. Nur eine Seite der Geschichte kursiert in der Öffentlichkeit. Ich muss mich frei bewegen können, um den Medien meine Sicht der Dinge präsentieren zu können.«
    Fineman verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl.
    Er war sonnengebräunt, und seine nach hinten gekämmte silbergraue Mähne kräuselte sich auf seinem Kragen.
    »Der Bezirksstaatsanwalt konnte den Richter überzeugen, dass bei Ihnen Fluchtgefahr besteht.«
    »Es ist Ihr Job, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
    Bei mir gibt es keine Fluchtgefahr. Ich bin unschuldig, und das wird vor Gericht bewiesen.«
    Fluchtgefahr … der in der Bronx zuständige Bezirksstaatsanwalt hatte argumentiert, dass die Dormentalist Church eine weltumspannende Organisation sei und dass ihr Oberhaupt überall auf der Welt bei ihren treuen Anhängern Unterschlupf fände. Fineman hatte ins Feld geführt, dass sich Luther Brady noch niemals einer Straftat schuldig gemacht habe, hob seine engen Bindungen innerhalb der City hervor und schlug sogar vor, Luthers Reisepass abzugeben und eine Kaution in Höhe von zwei Millionen Dollar zu hinterlegen. Doch der Richter hatte sich der Auffassung des Staatsanwalts angeschlossen.
    Luther war mittlerweile überzeugt, dass irgendjemand ganz oben die Fäden dieses Komplotts gegen ihn spann.
    »Darüber zerbrechen wir uns später den Kopf. Das Erste, was ich will, ist, dass Sie hier bleiben können, bis über unseren Widerspruch entschieden wird.«
    »Was meinen Sie mit ›hier bleiben‹? Ich will, dass Sie mich hier herausholen!«
    »Ich meine, bis ich Sie raushole, sollen Sie hier bleiben, anstatt nach Riker’s verlegt zu werden.«
    Luthers Herz verkrampfte sich. Riker’s Island …das Heim einiger der gewalttätigsten Verbrecher der Stadt.
    »Nein … das können sie nicht tun.«
    Fineman schüttelte den Kopf. »Wenn Sie keine Kaution stellen können oder wenn, wie in Ihrem Fall, eine Freilassung auf Kaution verworfen wurde, ist das aber der Ort, wohin man Sie bringt.«
    »Das dürfen Sie nicht zulassen!«
    »Ich werde alles tun, um es zu verhindern.«
    »Das heißt noch nicht, dass Sie es schaffen, sondern nur, dass Sie es versuchen.«
    Fineman beugte sich vor. »Mr. Brady, ich werde ganz offen zu Ihnen sein.«
    Ein eisiger Schreck durchzuckte ihn – das konnte nichts Gutes bedeuten. Aber er ließ es sich nicht anmerken.
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Die haben verdammt gute Argumente gegen Sie.
    So gut, dass mein Kontakt im Büro des Staatsanwalts angedeutet hat, sie wollten die Todesstrafe fordern.«
    Luther schloss die Augen und betete wieder im Stillen das Mantra, das ihn durch die endlose Nacht in dieser unwirtlichen Hölle aus Beton begleitet hatte. Das alles ist nicht wahr … das alles ist nicht wahr…
    »Aber ehe der Bezirksstaatsanwalt dies tut«, fügte Fineman hinzu, »schlägt man Ihnen vielleicht einen Handel vor.«
    Luther schlug die Augen auf. »Einen Handel?«
    »Ja. Sie
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