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Hamburger, Hollywood & Highways

Titel: Hamburger, Hollywood & Highways
Autoren: Daniel Oliver Bachmann
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Gouverneurin aus Alaska. Die Strategie schien aufzugehen, denn in den folgenden Wochen baute McCain seinen Vorsprung aus. Was ihm dabei half, war die diffuse Furcht vieler Wähler vor der Veränderung. Am Tag nach dem historischen Sieg von Obama brachte die New York Times die größte Angst der Wähler nochmals in ihrer Schlagzeile auf den Punkt: „Obama Elected President as Racial Barrier Falls“. Mein Freund Richard hatte es so ausgedrückt: „Die große Frage wird sein – wie rassistisch sind wir noch?“
    Am Wahltag gab Amerika die richtige Antwort. Schon Anfang Oktober hatte sich die Wandelfähigkeit des Landes angedeutet: Die Wähler wandten sich von den rückständigen Argumenten des republikanischen Lagers ab und schickten Palin „back to the frozen tundras of Alaska“. Kurze Zeit später überholte Obama McCain in den Umfragen, und knackte bald darauf sogar die 50-Prozent-Hürde. Hillary Clinton, lange Zeit seine größte Rivalin im Kampf ums Weiße Haus, prophezeite: „We'll get the big one.“ Sie sollte Recht behalten.
    In der Nacht vom 4. auf 5. November klebte ich wie Millionen Menschen rund um den Globus vor dem Fernseher. Vor Nervosität schickte ich Hunderte Emails an meine amerikanischen Freunde:
    Dear friends, I wish you all the best for this important day. The world is watching and hoping that the American people do the right thing. Good luck, and let's keep our fingers crossed.
    Die ganze Nacht über bekam ich Hunderte Emails zurück. Die von Stunde zu Stunde euphorischer wurden. Am Morgen war klar: „Das Abenteuer Alltag in Amerika“ konnte weitergehen, doch anders als bisher. Ohne einen Präsidenten, der von sich behauptete, er habe seine Anweisungen direkt von Gott erhalten. Der die Staatsschulden auf unglaubliche 10,3 Billionen US-Dollar anhob. Der die Hälfte der Mitbürger in die Arbeitslosigkeit trieb. Der die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung auf den historischen Rekord von 47 Millionen brachte. Der den Verteidigungshaushalt auf 613 Milliarden Dollar verdoppelte. Der für Kriegskosten von über 2 Billionen Dollar verantwortlich ist, und für namenloses Leid in aller Welt. Der auf der Positivseite nur den Beifall der Reichen verbuchen konnte: In der Ära Bush kamen in Amerika drei Millionen neue Dollar- Millionäre dazu.
    Nun muss Obama den Scherbenhaufen zusammenkehren, eine gigantische Aufgabe. Kein Wunder, dass er noch in der Siegesnacht im Grant Park von Chicago warnte, das könne dauern.
    „Ein Jahr wird nicht reichen“, sagte er. „Zwei Jahre auch nicht, vielleicht nicht einmal eine Amtszeit.“
    Doch der Wandel kommt. Was mir die Gelegenheit geben wird, erneut durch Amerika zu reisen. Um einmal mehr ein anderes, neues Land zu entdecken. Von mir aus kanns gleich losgehen.

USA mit Reisestrecke

Los Angeles
Las Vegas
Death Valley
Sequoia National Park & King's Canyon
Big Sur, Carmel, Monterey
San Francisco
Sacramento
Rubicon Fluss
Donnerpass
Reno
Winnemucca
Elko
Großer Salzsee
Salt Lake City
Bryce Canyon
Buffalo
Ucross
Ulm
Mateo Tepee
Moorcroft
Sundance
Rawlins
Cheyenne
Ogalalla
North Platte
Gothenburg
Omaha
Des Moines
Quad Cities
Chicago
Detroit
Youngstown
Washington
New York
Old Saybrook
East Haddam
I-Park Artist Colony
Provincetown
Chatham
Boston

Bilder

    In Minutenschnelle ändert sich das Morgenlicht im Tal des Todes.

    Alte und neue Bauten, dazu eine reiche Kultur: San Franzisco zählt zurecht zu den schönsten Städten der Welt.

    Ein Ort, nicht nur für Liebespärchen: Fort Baker am Fuß der Golden Gate Bridge.

    „High and wide“ ist der Slogan von Wyoming. Kein Wunder, bei dem Ausblick.

    Toleranz? Nie gehört! Schild an einer Bar in Nevada.

    Im Westen, wie in diesem Geschäft für Reiterbedarf in Nevada, hat der Cowboy-Beruf noch Zukunft.

    Im einst berühmtesten Bordell des Wilden Westens durfte man die Stiefel im Bett anlassen, wenn sie frisch geputzt waren.

    Der Journalist Micah Garen weiß, wie sich das Ansehen der Amerikaner weltweit änderte: Er wurde im Irak entführt.

    Der heilige Berg vieler Indianerstämme wurde von den Weißen in „Devil's Tower“ umbenannt.

    Der Film „Supersize Me“ hat reale Hintergründe. Zwei Drittel der amerikanischen Bevölkerung leidet an Übergewicht.

    7 Kilo Getreide müssen verfuttert werden, um ein Kilo Fleisch zu produzieren. Hauptabnehmer sind die Fastfood- Konzerne.

    Noch immer finden in Ogallala große Viehmärkte statt. Mehr und mehr verdrängt aber der Online-Verkauf Auktionen vor Ort.

    Die
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