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Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
Autoren: John Farndon
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Spende an andere Länder schmackhaft zu machen.
    Diese außerordentliche Diskrepanz verdeutlicht die Machtlosigkeit von Regierungen und Hilfsorganisationen, auf die Umverteilung finanzieller Mittel Einfluss zu nehmen. 11 Ausschlaggebend für den internationalen Geldtransfer sind die weltweiten Kapitalströme und die global operierenden Konzerne, die sich beide von der Politik praktisch nicht steuern lassen.
    Eine langfristige Lösung des Problems der Armut sowohl innerhalb des eigenen Lands als auch international muss demzufolge auf anderen Voraussetzungen beruhen. Beide Problemstellungen haben die gleiche Hauptursache, die gleiche Auswirkung und in letzter Konsequenz die gleiche Lösung, die nicht weniger als eine Revolution des Weltfinanzsystems erfordert. Vielleicht würde auch schon ein kleiner Richtungswechsel Entscheidendes bewirken: Stellen Sie sich nur vor, ein Fünftel aller Gelder, die zur Rettung des Bankensystems aufgebracht wurden, wäre zu den Ärmsten der Welt umgeleitet worden. Ich habe die Zahlen jetzt nicht zur Hand, aber ich vermute, dass wir Hunderten Millionen Menschen für die nächsten fünf Jahre ein vernünftiges Einkommen an die Hand gegeben hätten. Und von der damit gewonnen zusätzlichen Kaufkraft hätte dann vielleicht auch die Weltwirtschaft profitiert! 12
    Allerdings funktionieren solche Patentrezepte leider nicht – die Kaufkraft der Ärmsten wäre zwar höher, unsere eigene aber geringer: Anders als bei der Transferleistung an arme Länder ist das für die Bankenrettung verwendete Geld ja nicht aus den Industriestaaten verschwunden, es wurde lediglich umverteilt. Angesichts der Tatsache, dass es Regierungen offensichtlich Schwierigkeiten bereitet, auch nur eine Million für die Entwicklungshilfe bereitzustellen, ist eine Diskussion über Umverteilungen in Billionenhöhe auch sinnlos. Tatsächlich hätten wir das Geld aber eher den Ärmsten der Welt gegönnt als unseren reichen Landsleuten ...
    11 Damit will ich keinesfalls sagen, dass solche Bestrebungen sinnlos sind. Ganz im Gegenteil. Menschen brauchen sofort Hilfe, und unsere Spenden können das Leben von einzelnen Personen gewaltig verbessern. Entwicklungshilfe ist einer der Bereiche, in denen wir tatsächlich etwas bewirken können, zumindest kurzfristig. Am Einsetzen langfristiger Erfolge habe ich allerdings Zweifel.
    12 Wie viel die Bankenrettung letztlich kostet, steht noch in den Sternen. Man darf aber sicher von mehreren Billionen Euro ausgehen – Tausende Milliarden Euro! Mit dieser Summe hätte man einer Milliarde Menschen, die in absoluter Armut leben, jeweils einige Tausend Euro zukommen lassen können.

 Was macht Sie glauben, ich hätte Gedanken?

Mathematik und Philosophie, Oxford
    Die kurze Antwort lautet: mein Verstand. Die einzige Sache, deren ich mir einigermaßen sicher sein kann, ist, dass ich in der Lage bin zu denken. Und es ist realistisch, meinen Verstand als Sitz meiner Gedanken anzusehen. Mein Verstand sagt mir nun, dass Sie vermutlich auch Gedanken haben. Ob er damit nun richtig liegt, steht auf einem anderen Blatt, aber es ist sicher mein Verstand, der diese Überlegung angestellt hat. 13
    Nun haben über die Jahrhunderte hinweg etliche Philosophen eingeräumt, dass sich die Realität der eigenen Erfahrungen nicht beweisen lässt. Die Vorstellung, dass in meinem eigenen Körper mein eigener Verstand arbeitet, könnte völlig falsch sein. Ebenso wenig lässt sich beweisen, dass ein anderer Mensch einen eigenständigen Verstand besitzt. Allerdings sagt mir meine gesamte Lebenserfahrung, vermitteln mir alle Sinneswahrnehmungen, dass die Dinge tatsächlich so sind, wie sie scheinen. Ich bin mir meines Körpers bewusst, der mir Sinneseindrücke übermittelt und der meinen Anweisungen gehorcht. Ich bin mir bewusst, dass Dinge im Großen und Ganzen vorhersehbar ablaufen. Selbst wenn sie unerwartet verlaufen, bestätigen sie mich in meiner Ansicht, dass es außerhalb meines Körpers eine reale Welt gibt, voll realer Menschen mit eigenständigen Gedanken.
    Philosophen stellen diese Grundannahmen des alltäglichen Sachverstands seit Langem infrage und versuchen, fundierte Definitionen der Realität zu erarbeiten. Sie geben beispielsweise zu bedenken, dass die Sinne sich leicht täuschen lassen. Ein sich schnell drehendes Rad erweckt gelegentlich den Anschein, als stehe es still. Fraglich ist auch, ob die Tagwelt realer ist als die Traumwelt der Nacht. Verfechter des kritischen Realismus gehen zum Beispiel
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