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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
Autoren: Stefanie Mohr
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die vom Provider benötigte Stundenfrist schon abgelaufen war und die ersten Zielkoordinaten jeden Moment eintreffen mussten, holten sich die beiden Kripobeamten eine Tasse Kaffee und warteten.
    Nach ein paar Minuten leuchtete endlich ein Signal auf dem Bildschirm mit dem speziellen Ortungsprogramm auf, das die Position des Antennenmasten zeigte, in dessen Sendegebiet sich das gesuchte Handy gerade befand. Hackenholt holte eine Liste mit Adressen der Sternmann-Filialen aus seiner Tasche. Mit ein bisschen Glück schaute der Gebietsleiter gerade in einem der Geschäfte nach dem Rechten.
    In der Tat gab es im abzusuchenden Radius sogar drei in Frage kommende Märkte: in der Ostendstraße, in der Äußeren Sulzbacher Straße und in der Laufamholzstraße.
    Bis das nächste Ortungssignal folgte und klar wurde, ob sich die Zielperson bewegte oder am selben Ort verharrte, entschied Hackenholt, dass drei Teams mit der systematischen Suche auf den Straßen beginnen sollten. Zwei weitere sowie Wünnenberg und er selbst wollten die Discounter direkt anfahren, um Naumann dort zu erwischen. Zudem wurden alle Streifenwagenbesatzungen der Inspektion Ost angewiesen, die Augen nach dem zur Fahndung ausgeschriebenen Firmenauto des Gebietsleiters offen zu halten.
    Eilig verließen die beiden Ermittler die Einsatzzentrale und machten sich auf den Weg.
     
    Noch bevor Hackenholt und Wünnenberg die Filiale in der Laufamholzstraße erreichten, erhielten sie über Funk die ersten Rückmeldungen: Auf dem Kundenparkplatz in der Äußeren Sulzbacherstraße stehe kein dunkelblauer Daimler genauso wie auch auf dem Parkplatz in der Ostendstraße.
    Plötzlich meldete sich Stellfeldt: Das gesuchte Fahrzeug kam ihm gerade am Mögeldorfer Plärrer in Höhe der Eisdiele Cristallo stadteinwärts entgegen. Wünnenberg wendete sofort bei einer Tankstelle und fuhr wieder zurück auf die Ostendstraße, um die Verfolgung aufnehmen zu können, sobald der Gebietsleiter an ihnen vorbeikam. Im Gegenverkehr erkannte Hackenholt den silberfarbenen Opel Vectra der Kollegen, die zum Absuchen der Straßen eingeteilt worden waren. Geschickt hielten sie nun am Straßenrand, wie es jemand tun würde, der einen Passanten nach dem Weg fragen wollte.
    Der kurze Moment, den es dauerte, bis Naumanns Mercedes in Sicht kam, dehnte sich ins Unendliche. Im Geist ging Hackenholt immer wieder die Strecke zwischen Mögeldorfer Plärrer und Businesstower durch, fand jedoch keine Kreuzung, an welcher der Gebietsleiter hätte abbiegen können.
    Wünnenberg entdeckte den dunkelblauen Mercedes als Erster im Rückspiegel, unmittelbar danach gaben auch die Kollegen von der anderen Straßenseite durch, das Fahrzeug gesichtet zu haben.
    In flottem Tempo fuhr Naumann auf der linken Spur. Ohne zu blinken oder die durchgezogene Linie zu beachten, bog er abrupt auf den Parkplatz der Sternmann-Filiale ein, wobei er fast noch ein anderes Fahrzeug touchiert hätte, welches das Firmengelände gerade verlassen wollte und nur auf den stadtauswärtigen Verkehr achtete.
    Der Rest lief professionell und völlig unspektakulär ab. Während Naumann ausstieg, um seinen Aktenkoffer vom Rücksitz zu nehmen, hielten neben seinem Wagen zwei zivile Einsatzfahrzeuge. Die Beamten sprangen heraus, und Hackenholt erklärte dem verdutzten Gebietsleiter sachlich, dass er wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betruges und Steuerhinterziehung sowie des Mordes an Annika Dorn und Ludwig Kork festgenommen sei.
    Rasch bekam er Handschellen angelegt und wurde auf den Rücksitz von Wünnenbergs Wagen verfrachtet, während Hackenholt ihn in souveränem Tonfall auf seine Rechte hinwies.
    So schnell der Spuk begonnen hatte, so schnell war er auch wieder vorüber. Sie hatten ganze Arbeit geleistet. Keiner der Kunden war aufmerksam geworden, nur der dunkelblaue Mercedes blieb als Zeichen des kurzen Intermezzos auf dem Parkplatz zurück. Die Spurensicherung würde später das Abschleppen des Fahrzeugs veranlassen.
    Erst viel zu spät bemerkte der Gebietsleiter, wie es um ihn stand, und ließ seiner Wut freien Lauf. Doch da hatte sich der Konvoi schon auf den Rückweg zum Präsidium gemacht, wo der Erkennungsdienst bereits auf den Verhafteten wartete.
     
    Ohne Naumann vernommen zu haben, machten sich die Beamten der Mordkommission sowie ein Team der Spurensicherung mit vier Fahrzeugen auf den Weg in das hinter Zirndorf liegende Leichendorf, in dem Naumann wohnte. Vor dem Anwesen wurden sie schon von einer Streife und dem in
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