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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
Autoren: Stefanie Mohr
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bei dem Skandal unbedingt abgesichert sein.«
    Kork wertete den Übergang vom förmlichen Sie zum vertrauten Du vermutlich als Zeichen echter Verbundenheit. Wäre er nicht so erleichtert gewesen, wieder einen zuverlässigen Verbündeten gefunden zu haben, hätte er vielleicht gemerkt, was für einen Blödsinn der andere da redete.
    »Hast du das gesammelte Material jetzt dabei?« Naumann übernahm sofort die weitere Planung. Als der Journalist verneinte, klang er entsetzt. »Du traust dich tatsächlich, derart wichtige Unterlagen einfach so herumliegen zu lassen? Und wenn jetzt in diesem Moment die Polizei oder Annikas Mörder deine Wohnung durchsucht? Dann ist alles umsonst gewesen! Ich an deiner Stelle würde die Sachen immer bei mir haben wollen und sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Außerdem wären sie jetzt hilfreich gewesen. Ich kenne mich ganz gut aus. Wenn du mir das Laborgutachten und die Bilder zeigst, kann ich besser entscheiden, wie wir als Nächstes vorgehen müssen.«
    Wieder schwiegen sie.
    »Egal, wie ich es drehe und wende, wir brauchen noch mehr Beweise. Als Erstes müssen wir uns bei dieser Firma Gübinger genauer umsehen.« Naumann schien es kaum abwarten zu können, loszulegen.
    »Wie meinst du das?«, fragte Kork erschrocken. »Wenn die etwas merken, bringen sie uns doch sofort um. So wie sie es auch mit Annika gemacht haben.«
    »Natürlich gehen wir nicht tagsüber hin, sondern nachts, wenn keiner da ist. Außerdem sind wir doch zu zweit. Da kann nichts passieren.«
    »Und wenn es einen Wachmann gibt?«
    »Das glaube ich nicht, dafür ist die Firma zu klein.«
    Wieder sagte keiner ein Wort.
    »Na gut, zur Sicherheit werde ich das in Erfahrung bringen. Mir als Gebietsleiter eines ihrer Großkunden werden sie das schon verraten. Heute Abend schauen wir uns also mal bei denen um.«
    »Und wie sollen wir reinkommen?«, fragte Kork, dem anzuhören war, dass ihm der Gedanke ganz und gar nicht behagte.
    »Ich kenne jemanden, der einen Satz Dietriche hat. Den borge ich mir aus.« Anscheinend merkte Naumann das Zaudern seines Gegenübers, denn eindringlich fügte er hinzu: »Wir brauchen mehr Beweise. Etwas, das zeigt, dass es Gübingers waren und niemand anderes. Stell dir vor, jemand würde sonst behaupten, du hättest selber an der Fleischpackung und dem Etikett rumgepfuscht, nur um einen Knüller zu landen. Wir müssen hieb- und stichfeste Beweise haben. Vielleicht finden wir ja tonnenweise altes stinkendes Fleisch. Am besten bringst du deine Kamera mit, dann kannst du vor Ort gleich ein paar Fotos machen, irgendetwas gibt es dort ganz sicher. Ich weiß das aus langjähriger Erfahrung als Gebietsleiter.«
    Endlich sprang der Funke auch auf Ludwig Kork über, und er ließ sich von Naumanns Enthusiasmus anstecken.
    »Gut, heute Abend dann«, stimmte er zu. »Wo treffen wir uns?«
    »Ich hole dich um Mitternacht ab. Du hast doch gesagt, du hättest im Moment kein Auto.«
    »Das wäre prima. Ich warte am Plärrer. Treffen wir uns doch vor der Sparkasse, das ist der einzige Platz, an dem man halten kann, ohne alles zu blockieren.«
    Naumann zögerte. »Ich kann dich auch gerne von zu Hause abholen.«
    Kork schüttelte den Kopf. »Ich bin vorher unterwegs, da wäre es zu umständlich, erst wieder mit den Öffentlichen heimzufahren.«
    »Na gut, aber vergiss nicht, deine Unterlagen mitzubringen. Du musst mir unbedingt zeigen, was du alles zusammengetragen hast.«
     
    Damit endete der Gesprächsmitschnitt. Gedankenverloren rieb sich Hackenholt mit der Hand über das unrasierte Kinn.
    »Naumann? Der Täter? Wie passt das denn zusammen?«
    Wünnenberg zuckte die Schultern. »Ich verstehe auch nicht, was der für ein Motiv gehabt haben könnte, aber es klingt schon so, als wenn er unser Mann wäre. Wollen wir ihn uns gleich mal aufs Präsidium holen?«
    Hackenholt blickte zur Uhr und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe Manfred gebeten, Natalie Gübinger herzubringen. Sie werden sicher gleich da sein. Vielleicht kann sie uns etwas Aufschlussreiches über Naumann sagen. Aus den Unterlagen auf Korks Laptop geht eindeutig hervor, dass das Unternehmen Dreck am Stecken hat. Wenn einer der Gübingers uns etwas preisgibt, dann sie.«
    Bis Natalie Gübinger im Kommissariat eintraf, hatten sich die beiden Kriminalisten abgesprochen, wie sie die junge Frau vernehmen wollten und Wünnenberg hatte überdies nebenher seine obligatorische Kanne Kaffee gekocht.
    »Mittlerweile gibt es genug Beweismaterial, um Ihrer
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