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h3rzklopfen - Kurzgeschichten

h3rzklopfen - Kurzgeschichten

Titel: h3rzklopfen - Kurzgeschichten
Autoren: Keo Weller
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Fingern gleichzeitig in mich ein...
    0:24 - Er: Sauerei angestellt
    0:23 - Sie: :-) Vielleicht sollten wir jetzt mal schlafen jetzt! Ist schon halb eins!
    0:31 - Er: Du?
    0:30 - Sie: Ja?
    0:31 - Er: Hot Shit!
    0:31 - Sie: Indeed!
    0:32 - Er: Du warst der Hammer
    0:33 - Sie: Ich hab zu danken!
    0:35 - Er: Wer hätte das gedacht . Das du so abgehst
    0:35 - Sie: Tja, so bin ich! Bzw . das machst du aus mir! ;-) Es ist schön mit dir! Gute Nacht!
    0:36 - Er: Nacht!

    Eine Nacht im Hotel

    Ich stecke die Karte in den Schlitz. Klack! Ich öffne die Türe und trete ein. Draußen wird es langsam dunkel. Eine kleine Wandlampe leuchtet das Zimmer spärlich aus. Ich betätige den Hauptschalter, die Deckenbeleuchtung geht an. Hell, kalt, das Zimmer klein. Ich stelle meine Tasche neben dem Bett ab und schaue mich kurz um: weiße Wände, Linoleumboden, zwei Betten, dazwischen ein kleiner Nachttisch. Ein Fenster. Sonst nichts. Billig, sauber. Ich hänge das “Bitte nicht stören”-Schild raus und verschließe die Türe.

Ich stelle mich an das Fußende des linken Bettes und lasse mich mit ausgestreckten Armen aufs Bett fallen. Ahhh! Ich bin nicht alleine. Ich drehe meinen Kopf zur linken Seite und schaue sie an. Sie setzt sich auf das andere Bett – im Schneidersitz mitten auf das Bett. Wir haben schon lange nichts mehr gesagt. Ich schmunzele und schüttel leicht den Kopf, als ob ich fragen wollte: “Was machen wir hier nur?” Dann starre ich an die Decke. “Alles gut?”, fragt sie mich. “Gib mir drei Minuten – ich denke nach.”

Jetzt braucht sie einen Namen; nennen wir sie X. Wir kennen uns seit ein paar Jahren. Unsere Beziehung ist einfach und kompliziert zugleich und vor allem ist es keine Beziehung. Einfach, weil wir miteinander im Grunde nichts haben. Vielleicht habe ich sie ein paar Mal umarmt. Kompliziert, weil ich sie sehr begehre, ich sie über mein Verlangen aufgeklärt habe und wir oft über Sex sprechen. Eigentlich reden wir gar nicht über Sex, wir schreiben über Sex. Per Email, per SMS, per Messenger.

Jetzt also ein billiges Hotel. Wir haben es drauf angelegt. Ich weiß nicht, ob es sich in diesem Moment gut anfühlt. Ich habe Bedenken. Ist es das, was ich will? Sex in einem Hotelzimmer? Vielleicht ja. Sie ist anders als andere. Ein vielschichtiger Charakter, schwer zu fassen, Schubladen helfen hier nicht. Sehr attraktiv, sehr sexy, sehr begehrenswert. Eine Nummer in einem Hotel wird ihr möglicherweise nicht gerecht. Vielleicht aber gerade doch. Vielleicht ist sie eine Nummer zu groß für mich. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht bin ich eine Nummer zu groß für sie? Das werde ich heute Nacht herausfinden.

Ich drehe meinen Kopf wieder zu ihr und schaue sie an. Sie fragt, welche Erkenntnis ich jetzt erlangt habe. “Dass wir heute das Richtige machen”, sage ich und setze mich auf die ihr zugewandte Bettkante, stehe dann auf und stupse sie mit meiner Hand so an, dass sie nach hinten ins Bett fällt. Ich setze mich auf ihren Bauch und fasse ihre Arme. Ich muss grinsen und ich sage: “Du? Wenn ich mit dir heute was mache, was du nicht willst, sagst du Stopp, ja?” Sie grinst, sagt nichts und ich sage “Sag mal ‘Stopp’...” Sie grinst. Dann flüstere ich in ihr Ohr “Gott, will ich dich ficken!” Sie sagt ganz trocken “Dann tu es, bitte!”

Ich beuge mich nach vorne und küsse sie zart auf ihren Mund. Ich nehme ihre Unterlippe erst zwischen meine Lippen, dann zwischen meine Zähne. Zunächst rolle ich ihre Unterlippe ganz sanft mit den Zähnen. Dann beiße ich etwas zu. Dann etwas mehr. Ich hoffe, ein „Stopp“ zu hören. Sie tut mir den Gefallen nicht. Ich beiße richtig zu und sie schreit. Okay, das wäre ein Stopp gewesen, das tut weh. Ihre Lippe blutet leicht – ich bin schon in der ersten Minute über das Ziel hinausgeschossen. “Ich habe gesagt, du sollst Stopp sagen! Es tut mir leid – passiert nicht wieder”, sage ich lachend.

Einatmen, ausatmen. Herzklopfen. Ich beuge mich nach vorne, fahre mit meinen Lippen ihren Hals entlang, dann küsse ich sie auf ihren Mund. Wir knutschen, ich schmecke das Blut an ihrer Lippe. Mit Safer Sex hat das jetzt schon nichts mehr zu tun. Dann stehe ich auf, ziehe mir T-Shirt und Jeans aus. X zieht ihren Rock aus, dann ihr Oberteil. Ich drehe sie auf den Bauch, ziehe mich dann ganz aus und setze mich auf ihren Hintern. Ich greife wieder nach ihren Armen, drücke sie neben ihrem Kopf in die Matratze, beuge mich vor und fahre mit meiner
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