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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition)
Autoren: John Verdon
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Da zettelt der Mann den Dritten Weltkrieg an und tut, als wüsste er von nichts. Die verdammte Sache von gestern Nacht läuft schon den ganzen Vormittag auf RAM . Sterne, wie er aus der Hütte kommt. Dieser Wahnsinnsflammenwerfer auf Maxies Humvee. Sterne, wie er eingeäschert wird. Maxie, wie er den Ramkopter vom Himmel schießt. Detective Gurney, wie er heldenhaft sein Leben aufs Spiel setzt. Der Absturz des Ramkopters, dann der – wie die RAM -Sprecher ständig wiederholen – ›schreckliche, tragische Feuerball‹. Was für eine Show, alter Knabe!«
    »Moment mal, Jack. Der Helikopter wurde doch abgeschossen. Woher stammt dann das Filmmaterial über den Absturz?«
    »Die Scheißer hatten zwei Helis in der Luft. Ein RAM -Kopter ist abgeschmiert, dann ist der andere in Stellung gegangen und hat weitergefilmt. Tragische Feuerbälle bringen gute Einschaltquoten. Vor allem wenn dabei zwei Menschen verbrennen. Immerhin hat die Besatzung des Hubschraubers überlebt.«
    Gurney zog eine Grimasse und dachte an Max Clinters Feuertod. »Und das läuft im Fernsehen?«
    »Seit dem Morgen, ununterbrochen. Alles Showbiz, mein Freund.«
    »Die Hubschrauber – warum waren die überhaupt vor Ort?«
    »Dein Kumpel Clinter hat den Leuten von RAM Bescheid gesagt. Hat ein paar Stunden vorher angerufen und ihnen verraten, dass in dieser Nacht eine große Sache mit dem Guten Hirten steigt und dass sie in der Gegend in Position gehen sollen, um jederzeit hindüsen zu können. Kurz vor dem Losschlagen hat er sie noch mal angerufen. Max war voller Hass auf die Leute von RAM , weil sie so fies über sein damaliges Fiasko mit dem Guten Hirten berichtet haben. Anscheinend hatte er von Anfang an vor, den Heli abzuschießen.«
    Während Gurney noch über diese Informationen nachsann, verließ Hardwick das Zimmer und ging hinüber zur Schwesternstation, um eine junge Frau am Computer bei der Arbeit zu unterbrechen.
    Mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen kehrte er zurück. »Die haben zwei Fernseher auf Rädern. Die kleine Schnecke mit den großen Titten holt uns einen. Diesen Scheiß musst du einfach gesehen haben.«
    Seufzend schloss Madeleine die Augen.
    »Aber erst mal hätte ich zwei Fragen, Sherlock. Wie kommt es, dass der Zahnarzt Larry so gut mit einer Knarre umgehen konnte?«
    »Wahrscheinlich war er eben ein unglaublicher Präzisionsfanatiker. Wenn so einer etwas beherrscht, dann meistens absolut perfekt.«
    »Schade, dass man so was nicht in Dosen verpacken und an normale Leute verkaufen kann. Die zweite Frage ist ein bisschen persönlicher. War dir eigentlich klar, worauf du dich in Clinters Hütte eingelassen hast?«
    Gurney schielte kurz zu Madeleine. Ihr Blick ruhte auf ihm, als warte sie auf seine Antwort.
    »Ich hab damit gerechnet, auf den Guten Hirten zu
treffen. Aber auf diese Katastrophe war ich nicht vorbereitet.«
    »Bist du sicher?«
    »Was soll das heißen?«
    »Hast du wirklich geglaubt, dass Clinter sich raushält, bloß weil du ihn dazu aufforderst?«
    Gurney zögerte. »Woher weißt du, dass ich ihn dazu aufgefordert habe?«
    Hardwick konterte mit einer Gegenfrage. »Warum ist er deiner Meinung nach genau zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht?«
    Dieses Rätsel geisterte schon länger in Gurneys Hinterkopf herum. Nach der unguten Wendung der Ereignisse in der Hütte war das Timing einfach zu perfekt gewesen. Jetzt fand er eine naheliegende Erklärung. »Er hatte Wanzen in seiner Hütte installiert?«
    »Natürlich.«
    »Und der Empfänger befand sich im Humvee?«
    »Ja.«
    »Er hat also meine Unterhaltung mit Larry Sterne mitgehört?«
    »Klar.«
    »Und sein Empfänger hat alles aufgezeichnet, was in der Hütte gesprochen wurde, auch das Telefonat mit ihm. Irgendwann ist die Aufnahme dann bei der Polizei gelandet, und deswegen weißt du, dass ich ihn zum Wegbleiben aufgefordert habe. Aber der Humvee ist doch in Flammen aufgegangen … Wie seid ihr dann an die Aufnahme …«
    »Wir haben sie direkt vom Hauptdarsteller bekommen. Unmittelbar bevor er seinen Flammenwerfer gefechtsklar machte, hat er die Audiodatei ans BCI geschickt. Anscheinend war ihm da schon klar, wie das Ganze endet. Außerdem wollte er uns wohl was Konkretes in die Hand geben, das deine Auffassung des Falls untermauert.«
    Gurney empfand Dankbarkeit und Erleichterung. Nach Larry Sternes Bekenntnissen hatte sich die Geschichte mit dem Manifest ein für alle Mal erledigt. »Da werden viele Leute ziemlich unglücklich sein.«
    Hardwick grinste.
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