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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition)
Autoren: John Verdon
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hypothetisch gesprochen. Uns verband sowieso eher eine Geschäftsbeziehung als eine traditionelle Ehe. Auch in sexueller Hinsicht – Lila war äußerst begabt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.« Über seine Lippen huschte ein leises Lächeln. »Daraus könnte man einen aufregenden Film machen.«
    Mit diesen Worten marschierte er vorbei an Gurney, öffnete die Eingangstür und warf die große Pistole ins Gras.
    » ÖFFNEN SIE DIE HÄNDE … NEHMEN SIE SIE ÜBER DEN KOPF … KOMMEN SIE LANGSAM HERAUS .«
    Mit erhobenen Händen trat Sterne aus der Hütte. Als er auf den Damm zusteuerte, richtete sich der Lichtstrahl des Hubschraubers auf ihn.
    Dann setzte sich am hinteren Ende des Weges auf einmal ein Fahrzeug in Bewegung, bei dem alle Lampen voll aufgeblendet waren.
    Merkwürdig. Unter diesen Bedingungen musste ein Polizist eigentlich darauf bedacht sein, den Verbrecher herankommen zu lassen. Bis zu einer verabredeten Stelle, wo er und das restliche Einsatzteam die Lage am sichersten unter Kontrolle hatten.
    Aber wo war überhaupt das Team? In dem Helikopter, der über der Hütte schwebte? Kein Einsatzleiter, der noch bei Trost war, würde so vorgehen.
    An mehreren Orten waren Lampen aufgestellt, doch es gab keine weiteren Autoscheinwerfer. Keine Streifenwagen. Dabei hätten hier mindestens zehn herumstehen müssen.
    Gurney nahm seine Beretta vom Tisch und spähte durchs Fenster.
    Von dem Fahrzeug, das auf dem Weg dahinkroch, war kaum etwas zu erkennen, weil die Lichter ihn blendeten. So viel allerdings war klar: Für einen Streifenwagen befanden sich die Scheinwerfer zu weit auseinander. Auch um einen Geländewagen der New York State Police konnte es sich nicht handeln, dafür war das Ding auf dem Damm einfach zu breit.
    Ungefähr so breit wie Clinters Humvee.
    Aber dann war der Helikopter da oben auch nicht von der Polizei.
    Verdammt!
    Sterne hatte sich dem Fahrzeug inzwischen mit erhobenen Händen bis auf zwanzig Schritt genähert.
    Gurney trat mit der Beretta in der Jackentasche aus der Hütte und spähte nach oben. Trotz des nach unten gerichteten grellen Suchlichts war das RAM -Logo mühelos zu erkennen.
    Der Scheinwerfer fegte über den Damm und erfasste zuerst Sterne, dann das Fahrzeug vor ihm – bei dem es sich anscheinend wirklich um Clinters Humvee handelte. Auf die Motorhaube war etwas montiert. Eine Waffe vielleicht? Der Lichtstreifen des Hubschraubers glitt über das Wasser zurück zur Hütte und wieder auf den Damm zu.
    Was zum Teufel war da los? Was hatte Clinter vor?
    Die Antwort kam prompt und traf ihn wie ein Schock. Aus dem Apparat auf der Motorhaube schoss plötzlich ein Feuerstrahl, der Sterne von Kopf bis Fuß in eine Wolke aus loderndem Orange tauchte. Der Mann taumelte und schrie. Der Hubschrauber schwenkte steil nach unten, nur um gleich darauf wieder nach oben zu ziehen, weil der Abwind der Rotoren die Flammen anfachte.
    Gurney sprintete von der Hütte auf den Damm – zu spät, denn Sterne war schon bewusstlos zusammengebrochen, verzehrt von einem rasenden Feuer aus selbst gemachtem Napalm.
    Als Gurney von dem brennenden Mörder aufblickte, stand Max Clinter in gefleckter Tarnuniform und Schlangenlederstiefeln neben der offenen Tür des Humvees. Grinste ihn mit gebleckten Zähnen an. Mit beiden Händen hielt er ein Maschinengewehr, wie es Gurney nur aus alten Kriegsfilmen kannte und das normalerweise nicht als Handfeuerwaffe verwendet wurde. Es schien zu groß und zu schwer, um es zu tragen, doch Clinter nahm das Gewicht offenbar überhaupt nicht wahr, als er sich mehrere lange Schritte vom Humvee entfernte und die Mündung des riesigen MG zum Himmel hob.
    Der Winkel der Waffe und das wahnsinnige Funkeln in Clinters Augen ließen in Gurney kurz den verrückten Verdacht aufblitzen, dass der Mann den Mond beschießen wollte. Doch dann bewegte sich die Mündung zielstrebig auf den RAM -Helikopter zu, dessen Abwind die ruhige Oberfläche des Biberteichs aufwühlte, bis sie nur noch aus Wellen bestand.
    Als Gurney Clinters Absicht begriff, schrie er: »Max, nein!«
    Clinter war jedoch nicht mehr zu erreichen, nicht mehr aufzuhalten. Breitbeinig stand er da, brüllte etwas, das Gurney in dem Lärm nicht verstand – und eröffnete das Feuer.
    Zuerst schien der Kugelhagel gar nichts zu bewirken. Aber plötzlich schlingerte der Hubschrauber zur Seite und segelte kreisend nach unten. Max ballerte weiter. Gurney versuchte, zu ihm zu gelangen, doch die Flammen, die aus Sternes Leiche
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