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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner
Autoren: Lindsey Kelk
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gehören alle Mädchen«, meinte Alex und zog an meinen Haaren. »Oder ist das nur ein Vorwand, um dich vor der Reise zu drücken, wie du dich auch davor zu drücken versuchst, bei mir einzuziehen?«
    »Ich drücke mich vor gar nichts.« Ich zog den lockeren Zopf aus seinen Händen. »Ich möchte nach Paris mitkommen, ich möchte nur nicht, dass du mir diese Reise zahlen musst. Ich werde schon einen Weg finden. Und wenn es nächstes Wochenende ist, dann werden wir zu deinem Geburtstag weg sein. Deinem großen runden mit der Drei.«
    Seit Monaten dräute Alex’ 30. Geburtstag am Horizont, und obwohl er vorgab, supercool damit umzugehen, hieß es offiziell, dass ich »keine große Sache daraus« machen durfte, was ich mir von der Jungssprache in »wenn ich es nicht zur Kenntnis nehme, dann findet es auch nicht statt« übersetzt habe. Eine typische Jungslogik, die sich auf sehr viele seiner Aktionen anwenden ließe.
    »Ja nun, wer würde seinen Geburtstag nicht gern in Paris feiern?«, erwiderte er achselzuckend. »Die Plattenfirma möchte, dass wir dort im Vorfeld ein paar Gigs spielen. Das Festival ist am Sonntag, aber ich werde mir den Freitagabend freihalten, damit wir zusammen Abendessen gehen können oder so. Was könnten wir in New York tun, was wir nicht genauso gut in Paris tun können? Oder sogar noch besser?«
    Nach einem zärtlichen Kuss wartete er auf meine Antwort. Eine raffinierte Taktik, denn er wusste genau, dass meine geistige Aufnahmefähigkeit reduziert war, sobald Küsse im Spiel waren.
    »Ich weiß nicht, ich hab dir doch gesagt, dass ich noch nie in Paris war«, schob ich zwischen zwei Küssen ein. »Wann würden wir denn aufbrechen?«
    »Montag?«
    Ich löste seine Hände aus meinen Haaren und rückte von ihm ab, weil ich mich zu erinnern versuchte, welchen Tag wir heute hatten. Das war das Problem, wenn man zu Hause arbeitete, mir fehlte jegliches Zeitgefühl. »Heute ist Dienstag, und ich muss jede Menge für die Arbeit organisieren und die Wohnung und, also ehrlich, Alex, es sind nur noch sechs Tage.«
    »Dass du so klug bist, macht mich total an.« Er machte hartnäckig weiter mit seinen Küssen, die er nun über meinen Hals wandern ließ, und drückte mich dann rückwärts gegen das Sofa. »Kein Grund zur Panik, Angela. Du packst einen Koffer, gibst im Verlag Bescheid, dass du für eine Woche von Paris aus bloggst, überlässt Vanessa die Wohnung und fährst mit mir nach Paris. Und wenn es deiner feministischen Grundeinstellung widerspricht, mich für deinen Flug zahlen zu lassen, dann schenkst du ihn mir einfach zum Geburtstag. Mal ganz im Ernst, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du dir nicht über alles so viele Gedanken machen sollst?«
    »Nur noch dieses eine Mal«, sagte ich und gab auf. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drehte mich auf dem Sofa herum, während seine Hand meinen Schenkel hinauf und unter die dünne Baumwolle meiner Kleider-Weste wanderte. »Dann hast du mich also dieses Wochenende vermisst.«
    Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr und gleich darauf ein ganz anders geartetes Prickeln meiner Haut.
    »Wie sehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen.«

Zwei
    »Was ist das für ein Lärm?«, stöhnte Alex unter seiner Bettdecke.
    »Mein Telefon.« Ich kletterte am nächsten Morgen aus dem Bett und tapste fluchend ins Wohnzimmer, um dem Piepen zu folgen. »Schlaf weiter.« Ich tauchte einen Arm in die Dunkelheit, hinter der ich das Sofa vermutete, bis ich mein vibrierendes Telefon fühlte.
    »Ja?«, meldete ich mich eloquent.
    »Hi, Angela?«
    »Äh?«, murmelte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Wie spät war es überhaupt?
    »Angela, hier ist Cici. Aus dem Büro. Waren Sie noch im Bett, Sie Schlafmütze?«
    Kein Wunder, dass ich geschockt war. Wenn ich eine New Yorker Rachegöttin zu benennen hätte, dann wäre das Cici. Sie war die Assistentin meiner Chefin bei The Look : groß, dünn, stinkreich, verzweifelt »im Trend«, doch Gott sei Dank immer zuverlässig in ihrem leidenschaftlichen Hass auf mich. Bis auf heute. Mist.
    »Äh, ich war unter der Dusche«, log ich völlig grundlos. Ich zog das Telefon von meinem Ohr und schielte auf die Uhr. Sie zeigte gerade mal halb neun. Was mich durchaus berechtigte, noch im Bett zu sein. Oder etwa nicht? Hatte ich was vergessen? »Was ist los, Cici?«
    »Nichts ist los«, giggelte sie. Giggelte tatsächlich. »Mary hat mich gerade gebeten, Sie anzurufen, um zu hören, ob Sie heute Zeit hätten für ein
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