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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner
Autoren: Lindsey Kelk
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gebeten, während der nächsten paar Stunden keine Anrufe mehr weiterzuleiten, damit ich ganz Ihnen gehöre«, sagte er wieder mit einem strahlenden Lächeln.
    »Da bin ich aber erleichtert«, erwiderte Mary und spießte eine Jakobsmuschel auf.
    Ich schaute nervös von einem zum anderen. Bobs wohlwollendes Grinsen prallte auf Marys ganz offensichtlich verärgerten Gesichtsausdruck. Ich griff nach dem Wein. Was soll’s.
    »Lassen Sie mich das machen«, sagte Mary und riss mir die Flasche aus der Hand, um dann einen winzigen Schluck Wein ins Glas zu schütten.
    Unbehaglicher konnte es eigentlich nicht mehr werden.
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich dessen bewusst sind, Angela, aber in einer meiner Enkelinnen haben Sie einen großen Fan«, kam Bob schließlich beim Kaffee auf den geschäftlichen Teil unseres Treffens zurück. Nachdem Mary für uns beide das Dessert ausgeschlagen hatte. Mist.
    Ich blies auf meinen Cappuccino und lächelte nervös. Für Kaffee war es noch immer viel zu heiß, aber in einer Situation wie dieser wäre nun wirklich keine Cola light angemessen gewesen. »Tatsächlich? Das wusste ich nicht«, log ich hoffentlich überzeugend.
    »O ja. Und Mary lobt Ihre Texte in den höchsten Tönen.«
    »Tut sie das?« Diesmal musste ich die Überraschung nicht vortäuschen. »Tun Sie das?«
    »Tue ich«, antwortete Mary widerwillig. »Ihr Blog ist sehr gut.«
    »Und das, was Sie für Icon gemacht haben, das habe ich gelesen, Angela. Sehr gut. Sie haben einen lustigen Stil, sehr persönlich.« Bob stellte seine Kaffeetasse ab. »Durch Mary habe ich erfahren, dass Sie im Moment nur auf Teilzeitbasis für uns arbeiten. Als freie Mitarbeiterin?«
    »Nun, ich arbeite nicht im Büro«, erklärte ich und versuchte Marys Gesichtsausdruck zu deuten, den sie unter ihrem Betonbob verbarg. »Aber meine Arbeitserlaubnis ist ans Schreiben meines Blogs für The Look geknüpft, deshalb …«
    »Sie ist abhängig von uns, Bob, also sag endlich, worauf du hinauswillst«, unterbrach Mary mich. »Du willst sie mir wegnehmen, sehe ich das richtig?«
    »Ganz und gar nicht«, er schüttelte seinen Kopf und legte eine Hand auf ihre. »Du weißt doch, dass ich dir nie auf die Füße treten würde. Obwohl ich denke, dass es in Angelas Interesse wäre, ihre Flügel etwas weiter auszubreiten. Umfassendere Erfahrung bei Spencer Media zu sammeln. Nun, wie hört sich das an, Angela, könnte Sie das interessieren?«
    Ich biss mir auf die Lippen und nickte nur, denn ich befürchtete, dass Mary mir, wenn ich noch einen Laut von mir gab, ihren Espresso ins Gesicht schütten würde. Und obwohl in ihrer Tasse nicht viel Kaffee war, sah er doch richtig heiß aus.
    »Fantastisch, dann kommen Sie doch einfach nächste Woche mal vorbei und lernen das Team von Belle kennen«, schlug Bob vor. »Vielleicht haben Sie ja ein paar Ideen, die Sie zu dem Treffen mitbringen können. Ich weiß, dass Emilia sich schon darauf freut, Sie kennenzulernen.«
    Mary und ich verschluckten uns fast synchron an unseren Kaffees. Emilia Kitt, die Chefredakteurin der Zeitschrift Belle , Spencer Medias monatliche Modezeitschrift, war dafür berüchtigt, am liebsten gar niemanden zu treffen. Ich war zusammen mit Mary vor ein paar Wochen zu einem Meeting dort gewesen und sah Angelina Jolie in der Lobby warten. Und sie wartete immer noch, als ich ging. So viel zu Emilia.
    »Das hört sich jetzt sicherlich dumm an, aber ich fahre nächste Woche nach Paris«, sagte ich, wobei ich nicht wusste, ob ich nicht einen großen Fehler machte. »Ab Montag, für eine Woche.«
    »Tatsächlich? Seit wann wissen Sie das?«, wollte Mary wissen.
    »Das habe ich erst gestern erfahren.« Ich wandte mich mit meinem besten ›So-helfen-Sie-mir-doch‹-Blick an sie. Bobs Miene war während des ganzen Essens unverändert geblieben, weshalb er für mich völlig undurchschaubar blieb. »Es ist zum dreißigsten Geburtstag meines Freundes.«
    Keinen schien das sonderlich zu beeindrucken.
    »Er spielt in einer Band und wurde gebeten, auf einem Festival in Paris aufzutreten.«
    Noch immer nicht beeindruckt. Und jetzt sah Bob mich an, als wäre ich ein Groupie.
    »Und ich habe gedacht, dass es für den Blog nicht schlecht sein kann. Sind die Besucherzahlen nicht nach oben gegangen, als ich in L. A. war?«
    »Ja, aber als Sie in L. A. waren, haben Sie auch sämtliche Klatschblätter geschmückt«, erinnerte Mary mich unnötigerweise. »Haben Sie vor, sich auch in Paris wieder zum internationalen Spektakel zu
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