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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner
Autoren: Lindsey Kelk
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diesem was Heißes trinken? Ich brauchte nur den Becher anzuschauen, da brach mir schon der Schweiß aus. Alex allerdings anzuschauen, verwandelte das Flattern in meinem Bauch in einen Ganzkörperschauder. Ich strich mit meinen Ringfingern unter beiden Augen entlang, um eventuell verschmierte Wimperntusche zu entfernen – nicht einmal die besten wasserfesten Mascaras überleben die 35 °C von New York –, und zog meine Sonnenbrille aus der Handtasche, bevor ich hinüberging.
    »Hey.« Alex warf seinen Kaffeebecher in den Eimer neben ihm und beugte sich herab, um mir einen Kuss zu geben. »Wie war’s bei Erin?«
    »Fantastisch«, erwiderte ich und streckte mich ihm zu einem etwas längeren Kuss entgegen, bis mir die Luft wegblieb. »Das nächste Mal solltest du mitkommen. Provincetown ist wunderschön.«
    »Ich bin kein Strandmensch«, sagte er, griff nach meiner Hand und zog mich die Straße hinunter. »Und so wie deine Schultern aussehen, bist du das auch nicht.«
    »Oh, ich weiß.« Schulterzuckend versuchte ich den Riemen meiner Handtasche zurück auf die schmalen Träger meiner Weste zu schieben und entblößte dabei noch mehr meiner attraktiven hummerfarbenen Haut. »Ich sollte mich bis September nur noch in geschlossenen Räumen aufhalten.«
    »Hm.« Alex drückte meine Hand. »Das verträgt sich zwar nicht mit meinen Plänen, aber grundsätzlich habe ich nichts dagegen.«
    Wieder überzog mich ein Schauder.
    »Und was sind das für Pläne?«, fragte ich, als wir uns dem Häuserblock mit Alex’ Wohnung näherten. Diese lag nur fünf Minuten von der Subway entfernt, aber bei dieser Hitze waren das fünf Minuten zu viel.
    »Die Band wurde gefragt, ob wir auf einem Festival spielen«, sagte er und zwängte dabei seine Hand in die hautenge Tasche seiner Jeans, um nach einem Schlüssel zu tasten, der dort nicht war.
    »Wirklich? Das ist ja großartig.« Ich tauchte mit meiner Hand in die kleine Innentasche meiner Handtasche und hatte, bis wir Alex’ Tür erreichten, den Schlüssel für seine Wohnung herausgefischt. Er nahm ihn mir ab und überwältigte mich mit seinem Grinsen. Es war fast pathologisch, wie sehr ich auf ihn stand. Denn noch immer, selbst wenn wir uns jeden Tag sahen, kam es vor, dass mich sein Anblick völlig umhaute, als sähe ich ihn zum ersten Mal.
    »Siehst du? Deshalb musst du hier einziehen.« Dabei schlang er seinen Arm um meine Taille und zog mich für einen tieferen Kuss an sich heran, während wir seitwärts in das Wohnhaus stolperten. Unter dem Schock der Klimaanlage begann meine Haut zu prickeln.
    »Oder du denkst einfach dran, den Schlüssel jedes Mal mitzunehmen«, flüsterte ich und entzog mich ihm mit brennenden Lippen. Ich muss daran denken, mir einen Lippenbalsam mit höherem Sonnenschutzfaktor zu kaufen. »Erzähl mir von dem Festival.«
    »Erzähl du mir, dass du mich an diesem Wochenende vermisst hast«, flüsterte er zurück und strich mit seinem Finger über meine Unterlippe.
    Ich blieb gesenkten Blickes stehen. Momente wie dieser sagten mir, dass ich ein Vollidiot war, nicht sofort zurück nach Manhattan zu rasen, alle meine Habseligkeiten in eine Tasche zu werfen und auf der Stelle meine Zelte hier in Brooklyn aufzuschlagen.
    »Natürlich habe ich dich vermisst.« Ich nahm ihm den Schlüssel ab und sperrte die Wohnungstür auf. »Hast du dich allabendlich in den Schlaf geweint?«
    »Ich weine mich jeden Abend in den Schlaf, wenn du nicht da bist.« Er grinste mich kurz an und ging dann an den Kühlschrank, um zwei eisgekühlte Bierdosen herauszuholen. »Aber da du nicht bei mir einziehen willst, muss ich wohl damit klarkommen.«
    Ich ließ meine Tasche auf eins seiner kaputten alten Sofas fallen (besser als der Fußboden) und griff nach dem Bier. Dies war der perfekte Zeitpunkt, das Gespräch zu führen. Zu sagen, ich möchte wirklich gern bei dir einziehen, aber ich habe eine Scheißangst. Aber ich sagte nichts.
    Alex verschwand im Schlafzimmer, aber ich folgte ihm nicht. Ich sah mich in seiner Wohnung um: eine winzige offene Küche, übersät mit Schachteln vom Schnellimbiss und leeren Kaffeebechern. Zwei massige weiche Sofas vor den riesigen Fenstern, unter denen ganz Manhattan vor uns ausgebreitet lag und im Sonnenlicht funkelte. Von hier aus sah es gar nicht schweißtreibend, hassenswert und beklemmend aus. Es war einfach nur schön. Und sollte ich der Skyline von New York jemals überdrüssig werden, was eigentlich unmöglich war, gab es noch immer den großen
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