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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner
Autoren: Lindsey Kelk
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Treffen um die frühe Mittagszeit. Nun kein Treffen, eher eine Verabredung zum Mittagessen. Zwölf Uhr? Im Pastis?«
    Fast hätte ich den Hörer fallenlassen. Mary Stein, meine Redakteurin bei Spencer Media, hatte mich noch kein einziges Mal aus ihrem Büro begleitet, geschweige denn zum Mittagessen ausgeführt. »Ja?« Es war Frage und Bestätigung zugleich.
    »Wunderbar.« Cici giggelte wieder. »Ach ja, und Mary lässt ausrichten, dass Mr. Spencer wie in Spencer Media sich zu Ihnen beiden gesellen wird. Also … und ich möchte Ihnen sagen, und das ist ganz lieb von mir gemeint, dass Sie sich gut anziehen sollten. Sie wissen schon, ziehen Sie bloß nicht das an, was Sie immer tragen, wenn Sie herkommen. Oder irgendwas, was Sie sonst immer hier getragen haben. Es ist was Schickeres.«
    Und das war wieder ganz die Cici, die wir alle kannten und liebten. Bevor ich auch nur eine Antwort seufzen konnte, hatte sie schon aufgehängt. Ich saß in meiner Unterhose auf dem kalten Laminatboden und starrte aus dem Fenster hinaus auf die Stadt vor mir. Lunch mit Mr. Spencer wie in Spencer Media. Was hatte das zu bedeuten? Sicherlich was Gutes, denn es konnte unmöglich was Schlechtes sein.
    Schlecht war nur mein Zustand, überlegte ich, als ich mich beim Aufstehen im Fenster gespiegelt sah. In einer Weste und in Flip-Flops und mit zotteligen Haaren konnte ich unmöglich im Pastis aufkreuzen. Verwuschelte Haare waren theoretisch super, aber in der Realität sahen sie einfach nur aus, als hätte ich nicht geduscht.
    »Habe ich irgendwelche Klamotten hier?«, fragte ich den verschlafen aussehenden Alex, während ich mich im Schlafzimmer auf Hände und Füße fallen ließ, um nach einem verirrten Kleid oder Rock unter seinem Bett zu suchen.
    »Bin mir ziemlich sicher, dass du was anhattest, als du gekommen bist«, murmelte er und legte seinen Unterarm über seine Augen. »Ich weiß ja, dass du ständig irgendwas verlierst, aber auch du dürftest es kaum schaffen, über Nacht in einer kleinen Wohnung deine Kleider zu verlieren.«
    »Du bist albern.« Ich zog das nicht mehr taufrische Ensemble vom Vortag unter dem Haufen hervor, den Alex aus seinen Jeans und seinem T-Shirt gemacht hatte. »Mein Verlag hat gerade angerufen, ich habe mit Mary eine Verabredung zum Mittagessen im Pastis. Ich muss heimfahren und mich umziehen.«
    »Wenn du hier wohnen würdest, bräuchtest du das nicht«, erwiderte er, ohne sich zu rühren.
    »Damit hast du nicht ganz unrecht«, sagte ich und kämpfte mich in meine Sachen. Ich beugte mich übers Bett, gab ihm einen flüchtigen Kuss und einen sanften Klaps auf den Kopf. »Ich ruf dich später an.«
    »Ja, ja.« Er lächelte, hielt aber seine tiefgrünen Augen geschlossen. »Ich weiß ja, dass ich für dich nicht mehr bin als ein Rendezvous für Gelegenheitssex. Du harte britische Herzensbrecherin.«
    Ich blieb in der Tür stehen, schlüpfte in meine Havaianas und verfolgte, wie er wieder unter das dünne weiße Laken seines Bettes abtauchte. Ich war wirklich dumm. Allein die Vorstellung, jeden Morgen neben diesem schwarzen Wuschelkopf aufzuwachen und nicht im Eiltempo zurück nach Manhattan zu müssen, weil es nur dort anständiges Haarwaschmittel und eine Haarspülung und was zum Anziehen gab. Wieso haben Jungs auch ohne Haarspülung immer so seidiges Haar? War die ganze Industrie ein einziger Schwindel? Kopfschüttelnd versuchte ich mich zu konzentrieren. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich über die Effektivität von Pantene Gedanken zu machen.
    »Hast du vor, bald zu verschwinden, oder willst du da stehen bleiben und mich den ganzen Tag zum Ausflippen bringen?«, fragte Alex unter seinem Laken hervor und schreckte mich auf.
    »Ich gehe«, sagte ich und nahm meine Handtasche vom Sofa mit. »Bin schon weg.«
    »Ich komme heute Abend vorbei. Damit wir über Paris reden!«, rief er.
    »Heute Abend«, willigte ich ein und schloss hinter mir die Tür.
    Erst Dusche und Pastis, dann Alex und Paris.
    Meine Vorbereitungen für das Treffen zum Mittagessen wären mir leichter von der Hand gegangen, wenn mir auf dem Nachhauseweg, beim Duschen und bei jedem Garderobenwechsel und sogar noch, während ich etwas Make-up auftrug, das bei dieser Hitze den Weg zum Pastis überdauern könnte, nicht eine Million verschiedener Schreckensszenarien durch den Kopf gespukt wären. Schließlich winkte ich in meinem löwenzahngelben Phillip-Lim-Kleid und goldenen Riemchensandalen vor meiner Wohnung ein Taxi herbei und
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