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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Autoren: Peter Freund
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mich wirklich nicht verstanden?«
    Â»Wie sollte ich?« Sie verzog das Gesicht. »Sie haben doch nur geflüstert.«
    Â»Tatsächlich?« Der Mann räusperte sich. »Dann versuchen wir es einfach noch mal. Konzentriere dich bitte und hör mir ganz genau zu.«
    Genervt verdrehte das Mädchen die Augen. »Wie Sie meinen«, brummte sie, wandte dem Mann das linke Ohr zu und schielte gespannt auf seine Lippen. Obwohl sie erkannte, dass sie mehrere Worte formten, vernahm sie nicht einen Laut.
    Â»Und?« Die Stimme des Weißkittels hatte einen hoffungsvollen Unterton. »Hast du mich diesmal verstanden?«
    Â»Natürlich nicht. Sie haben doch kein bisschen lauter gesprochen als vorher.«
    Â»Ist das so?« Während der Mann im Anzug sie regungslos musterte, seufzte der Weißkittel enttäuscht. Dann nahm er eine rechteckige Tafel von dem Tisch links neben ihm: weiß und mit mehreren Reihen verschwommener Zeichen beschrieben, die von oben nach unten immer kleiner wurden.
    Obwohl die Brünette sich allergrößte Mühe gab, konnte sie unmöglich erkennen, ob es sich um Buchstaben oder Zahlen handelte.
    Oder vielleicht um beides?
    Â»Denk bitte dran: Es ist absolut wichtig, dass du dich so gut wie möglich konzentrierst und dich durch nichts ablenken lässt, verstanden?«
    Â»Natürlich. Oder glauben Sie vielleicht, ich bin bescheuert?«
    Der Mann im Arztkittel hörte über die sarkastische Bemerkung hinweg. »Würdest du mir bitte die unterste Reihe vorlesen?«, bat er stattdessen ganz ruhig.
    Â»Geht’s noch?« Ihre Augen sprühten Gift. Ihre anfängliche Beklommenheit war längst ehrlicher Entrüstung gewichen. »Sie bestellen mich mitten in der Nacht hierher, nur um idiotische Tests mit mir zu machen?«
    Â»Ruhig, ganz ruhig. Wir werden dir gleich alles erklären«, antwortete der Typ fast beschwörend. »Also noch mal: Lies bitte die unterste Zeile vor.«
    Â»Aber sonst haben Sie keine Probleme, oder was?« Ein höhnisches Lachen gluckste aus ihrer Kehle. »Ich kann doch nicht einmal erkennen, was in der obersten Reihe steht, und die ist mindestens doppelt so groß! Wie soll ich da den Fitzelkram ganz unten lesen können?« Sie verdrehte die Augen und zog eine Schnute. »Sie sind einfach viel zu weit von mir entfernt. Außerdem stehen Sie im Dunkeln, genau wie Ihr Begleiter auch.« Sie legte den Kopf schief. »Wie war Ihr Name noch mal?«
    Â»Ich kann mich nicht erinnern, meinen Namen genannt zu haben«, antwortete der Mann mit überraschend sanfter und angenehmer Stimme. Er hatte ihre Unterhaltung bislang ohne einen Laut und mit vor der Brust verschränkten Armen verfolgt. Jetzt aber beugte er sich zu seinem Begleiter und raunte ihm hastige Worte ins Ohr, die sie nicht mal im Ansatz verstehen konnte.
    Der Arzt nickte, nahm zwei mit durchsichtigen Flüssigkeiten gefüllte Reagenzgläser von einem Ständer auf dem nahen Tisch, löste die Verschlusskorken und hielt sie dem Mädchen hin. Erst jetzt erkannte sie den goldenen Siegelring an seiner rechten Hand. »In dem einen befindet sich Rosenwasser und im anderen Weißwein. Kannst du riechen, in welchem Reagenzglas sich der Wein befindet?«
    Die Frage verschlug ihr fast die Sprache. »Was?« Nur mit Mühe bewahrte sie die Fassung. »Das ist doch nicht Ihr Ernst! Oder wollen Sie mich auf den Arm nehmen?« Maßloser Ärger stieg in ihr auf. »Jetzt reicht’s mir aber! Ich bin nur hierhergekommen, weil Mama gesagt hat, dass es wichtig ist und dass sie Geld dafür bekommt. Aber wenn ich gewusst hätte, welchen Unsinn Sie hier veranstalten, hätte ich mich mit Sicherheit geweigert. In der Nacht vor meinem fünfzehnten Geburtstag hab ich bestimmt Besseres zu tun, als in einem feuchten Klinikkeller abzuhängen!«
    Der Typ im Kittel wollte schon antworten, als sein Begleiter ihn mit einer herrischen Geste zu schweigen gebot. Er löste die vor der Brust verschränkten Arme, steckte eine Hand in die Tasche seines eleganten Jacketts und blickte die Brünette mit seinen kalten blauen Augen an. »Hat deine Mutter dich nicht darauf vorbereitet, was dich hier erwartet?«, fragte er höflich.
    Â»Nein.« Das Mädchen kniff die Lippen zusammen. »Woher hätte sie das wissen sollen?«
    Der Mann ignorierte ihre Frage. »Du hast also nicht die geringste Ahnung, was wir mit dieser
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