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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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nahm, war er über das große Gewicht erstaunt. Er musste sich alle Mühe geben, um damit überhaupt wieder nach oben zu gelangen.  Als Justus und Bob sie aus dem Wasser ziehen wollten, spürten sie erst das tatsächliche Gewicht.  Sie legten die Muschel auf die Luftmatratze und mussten deshalb nebenher schwimmen.

    »Wenn wir schon keinen Schatz gefunden haben, so zumindest die dickste Muschel der Welt«, grinste Peter zufrieden. Sie schleppten ihren Fund an Land und legten ihn auf einen Felsblock. Justus bemerkte es zuerst. »Das ist nie im Leben eine Muschel. Das sieht mir eher aus … wie eine Glocke, oder so.« Tatsächlich. Als sie die vermeint-lich hohle Muschel genauer untersuchten,  entdeckten sie im Inneren sogar noch den Glockenklöppel. Er war mit Korallen und winzigen  Muscheln zu einem unförmigen Klumpen mit der Glocke zusammengewachsen.  »Das ist ja irre. Da haben uns die Taucher doch noch was übrig gelassen«, triumphierte Bob.  Sie beschlossen, die Glocke von den angewachsenen Korallen zu befreien und knoteten sie an das Seil. Nacheinander kletterten sie wieder hoch und zogen als Letztes die Glocke herauf. »Ich wette, auf dem Ding steht der Name eines der beiden Schiffe, die hier gesunken sind«, vermutete Bob, als sie die Glocke auf Peters Gepäckträger festzurrten. Sie wollten zu ihrem Geheimversteck fahren, um sie in Ruhe untersuchen zu können.  Als sie wenig später an einer Tankstelle vorbeikamen, hielt Peter plötzlich an. »Seht ihr den Typen dort, der den Wagen wäscht? Der macht das mit einem Hochdruckreiniger. Mein Vater hatte auch mal so ein Gerät. Da kommt ein unglaublich harter Wasserstrahl aus einer Düse. Damit kriegt man jeden Dreck weg – auch Korallen.«  »Dann lasst uns ihn mal fragen, ob wir seinen Apparat ausleihen können«, entschied Justus.  Der Mann trug eine gelbe Regenjacke und hatte einen großen Sonnenhut auf dem Kopf. Fröhlich spritzte er mit dem Hochdruckreiniger Wasser auf die Motorhaube des Wagens. Als die drei ??? näher kamen, hörten sie ihn auch noch dazu singen.  »Rum, Rum, Rum … , oder ich fall um … Tausend Matrosen … mit vollen Hosen …« Plötzlich verstummte er und drehte sich um. Es war Old Baby Boy.

Freigespült
    Als der alte Mann die drei ??? bemerkte, lachte er sie vergnügt an und fuhr mit der Arbeit fort.  »Entschuldigen Sie, dürfen wir uns Ihren Hochdruckreiniger kurz ausleihen?«, fragte Peter höflich.  Baby Boy schien die Frage überhaupt nicht  verstanden zu haben und begann wieder zu singen.  »Kommt, lasst uns abhauen. Der Opa hat wirklich nur Pudding im Kopf«, entschied Bob. Gerade als sie wieder gehen wollten, kam ein Mann im blauen Overall aus der Werkstattgarage und ging auf sie zu. »Was wollt ihr?«, rief er ihnen grimmig entgegen. Seine großen Hände waren ölverschmiert. Peter wiederholte seine Bitte. Erst als der Mann die Glocke sah, wurde er freundlicher. »Da habt ihr aber einen merkwürdigen Klumpen aus dem Wasser gefischt. Baby Boy, gib mir mal die Wasserspritze, ich mach das selbst.«  Der alte Mann machte ein trauriges Gesicht, als er das Gerät aus der Hand geben musste.  »Habt keine Angst vor Old Baby Boy, Jungs. Der ist völlig ungefährlich. Stimmt doch, Opa, oder? Ich bin der Einzige, auf den er hört. Kein Mensch weiß, wo er herkommt oder wie alt er ist. Baby Boy wohnt schon seit Jahren bei mir auf der Tankstelle, und solange er mir hier ein bisschen hilft, kann er bleiben und bekommt was zu essen. So, jetzt aber mal ran an dies komische Ding. Übrigens, mein Name ist Josef Abraham Miller. Aber nennt mich doch einfach Jo.«  Dann drückte er auf einen Knopf am Hochdruckreiniger und ein harter Strahl schoss aus der Wasserdüse. Die kleinen Muscheln und Korallen platzten von der Glocke ab und flogen in hohem Bogen durch die Luft. Stück für Stück wurde sie von dem hartnäckigen Belag befreit. Darunter glänzte goldenes Metall. »Das ist das Schöne an Bronze, es rostet nicht«, lachte Miller.  Nach einer Weile war nicht ein Krümel mehr an der Glocke zu entdecken.  »Sieht aus wie neu«, freute sich Bob. Der Tank-

    stellenwart nahm einen Lappen und polierte sie trocken. »Ein interessantes Stück. Hört mal, sie hat sogar noch einen schönen Klang. Wo habt ihr sie überhaupt entdeckt?«  Peter berichtete von der Stelle im Meer.  »Ah, das Teufelsriff. Ich selbst bin dort auch einige Male runtergegangen. Wracktauchen ist nämlich mein Hobby. Aber außer ein paar Tellern und
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