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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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wertlosem Plunder hab ich dort nichts in die Hände bekommen. Auf das Riff sind zwei Schiffe bei Sturm aufgelaufen und sofort gesunken.  Irgendwann vor über achtzig Jahren – so kann man es zumindest nachlesen. Wer dort in der Nacht reingetrieben wurde, hatte keine Chance. Die Schiffe wurden wie in einem gigantischen Nuss-knacker zwischen den Klippen zermalmt. Da hat keiner überlebt.«  »Aber auf der kleinen Insel vor dem Riff hat man schon damals Feuer in der Nacht entzündet? Das hätte doch die Seefahrer warnen müssen?«, fragte Justus interessiert.  »Ich sehe, ihr wisst Bescheid. Es gab tatsächlich diese Leuchtfeuer. Das macht die Geschichte auch so rätselhaft. Lasst uns gucken, was überhaupt auf eurer Glocke steht! Hier ist erst mal das Baujahr von dem Schiff eingraviert: 1892. Ein richtig alter Pott also. Und darunter steht der Name: Santa Antonio. Da haben wir es. Es ist eins der beiden gesunkenen Schiffe.«  Justus Jonas knetete seine Unterlippe. »Santa Antonio … irgendwie sagt mir das was. Wo hab ich das schon mal gehört?« Doch er brauchte nicht mehr nachzudenken, denn Old Baby Boy löste das Rätsel selbst auf. Als Justus den Namen des Schiffes wiederholte, klatschte der alte Mann spontan in die Hände und begann wieder zu singen.  »Santa Antonio … der Sturm ruft und du bist mein  … Santa Antonio, du Geschenk für Piraten …«  Verwundert sahen sich die drei ??? an. Miller legte dem Alten die Hand auf die Schulter und lachte.  »Da braucht ihr euch nichts bei zu denken. Opa singt den ganzen Tag. Der schnappt was auf und plappert es nach.« Dass der alte Mann schon auf der Nautilus den Namen erwähnt hatte, verschwiegen die drei Freunde instinktiv. Sie bedankten sich bei Miller und trugen die blank geputzte Glocke vorsichtig wieder zurück zu den Fahrrädern.  »Noch mal Glückwunsch zu eurer Beute. Von  Rechts wegen müsstet ihr den Fund natürlich bei der Behörde abgeben. Schätze, die man findet, gehören meistens dem Staat – aber wer macht das schon. Keine Angst, ich werde euch nicht verpfei-fen. So eine Glocke hat ja auch nicht so einen hohen Wert. Ich warte immer noch auf meinen richtig großen Goldschatz im Meer. Und ihr könnt euch sicher sein, den würde ich auch nicht anmelden. Der Schatz würde nur in einem Museum  landen und ich bekäme einen warmen Händedruck und einen Orden. Nee, nee … Aber vielleicht sollte ich auch noch mal im Teufelsriff tauchen? Wer weiß, vielleicht hab ich noch mehr übersehen? Es scheint mir, als hätte die Strömung in letzter Zeit viel Sand weggespült und einiges wieder zum Vorschein gebracht.«  Als die drei ??? losfuhren, hörten sie Old Baby Boy wieder laut singen. »Santa Antonio ahoi … du bringst uns Glück … Santa Olivia, Santa Esmeralda, Santa Isabella, meine Geliebten … kommt in die Höhle des Teufels.«

Geheimversteck
    Mittlerweile war es schon spät am Nachmittag und die Luft hatte sich angenehm abgekühlt. Justus, Peter und Bob fuhren auf der Küstenstraße zurück nach Rocky Beach. An einer Stelle zweigte ein verwachsener Weg ins Landesinnere ab.  Zielstrebig bogen sie in den holperigen Pfad ein und die Glocke schepperte auf dem Gepäckträger.  Der Weg führte sie direkt zu ihrem Geheimversteck – der Kaffeekanne. Dies war ein ausgedienter Wassertank für die alten Dampflokomotiven. Er stand direkt neben den stillgelegten und überwu-cherten Bahngleisen. Wie ein großes Fass ragte er auf einem Holzgestell aus dem Gestrüpp heraus. An einer Seite hatte der Tank ein gekrümmtes Rohr zum Auftanken der Loks. Auf den ersten Blick sah er tatsächlich aus wie eine riesige Kaffeekanne.  Unten führte ein dickes Rohr mit Stahlsprossen in den Tank hinein.  Die drei ??? stellten ihre Fahrräder ab und Peter kletterte die Sprossen hoch. Jetzt brauchte er nur noch eine kleine Holzklappe zu öffnen und schon war er im Inneren der Kaffeekanne. »Jetzt reicht mir die Glocke hoch!«, rief er nach unten.  Du hast gut reden. Das Ding ist sauschwer, wie du weißt«, meckerte Bob. Aber zusammen mit Justus gelang es ihnen. Peter nahm die Glocke oben in Empfang. Sie bekam einen Ehrenplatz in dem Regal aus alten Holzkisten.  In der Kaffeekanne trafen sich die drei Detektive immer dann, wenn es etwas zu besprechen gab, und diesmal hatten sie vieles zu bereden. Peter setzte sich und lehnte sich mit seinem Rücken gegen die Wand. »Wenn es stimmt, was Miller sagt, dann müssen wir die Glocke sofort abgeben, sonst kriegen wir
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