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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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Ärger«, begann er.  Justus beruhigte ihn. »Dass wir das müssen, wissen wir noch nicht hundertprozentig. Und selbst wenn – auf einen Tag mehr oder weniger kommt es ja wohl nicht an. Bisher hat die Glocke auch noch niemand vermisst. Und solange sie nicht ihr Geheimnis preisgegeben hat, ist sie hier gut aufgehoben.«  »Was denn für ein Geheimnis, Just? Die Glocke gehörte zur Santa Antonio und fertig. Was soll die uns noch erzählen?«, fragte Bob erstaunt.  Justus wischte sich mit seinem T-Shirt den Schweiß von der Stirn. »Na ja, ich finde es merkwürdig, dass ein verwirrter alter Mann den Namen des Schiffes ausposaunt hat, in dem Moment, als wir über dem Teufelsriff hinwegtrieben.«  »Kann Zufall sein. Vielleicht hat er den irgendwo aufgeschnappt«, widersprach ihm Peter.  »Merkwürdiger Zufall. Baby Boy kennt nicht mal seinen eigenen Namen, aber wie auf Kommando spuckt er die Schiffsnamen einer ganzen Flotte aus.«  Peter zuckte mit den Schultern. »Na und? Es waren ja auch mehrere Schiffe, die dort versunken sind.«  »Mehrere ist gut. Es waren genau zwei. Der Alte plapperte aber gleich vier Namen vor sich hin. Die Santa Antonio – unser Schiff – dann aber auch noch die Santa Olivia, Santa Esmeralda und die Santa Isabella.« Peter und Bob staunten mal wieder über Justus’ Gedächtnis.  »Und was bedeutet das?«, wollte Peter wissen.  »Das bedeutet in erster Linie, dass es doch ein Geheimnis gibt. Und vielleicht liegt die Lösung auf dem Grund des Meeres. Wir sollten morgen noch mal dort tauchen.« Seine beiden Freunde ließen sich überzeugen und so verabredeten sie sich für den nächsten Tag in der Kaffeekanne.  Als sie wieder draußen standen, war der Himmel vom Sonnenuntergang dunkelrot gefärbt. Wenig später trennten sich ihre Wege.  Justus lebte bei Onkel Titus und Tante Mathilda auf dem Schrottplatz am Stadtrand von Rocky Beach.  Schon von Weitem sah er das große Firmenschild über dem Eingang: Titus Jonas, Wertstoffhandel.  Sein Onkel legte großen Wert darauf, dass es sich bei seinen Waren nicht um Schrott handelte. Justus lehnte sein Fahrrad an die Veranda des Wohnhau-ses. Durch das Küchenfenster konnte er Tante Mathilda sehen, wie sie gerade das Abendbrot zubereitete. In dem Moment hörte er seinen Magen gierig knurren.  Sekunden später saß er am Küchentisch.  »Na, wo habt ihr euch wieder den ganzen Tag herumgetrieben«, begrüßte ihn seine Tante.  »Och, so hier und da.«  »Komisch, immer wenn du dich mit deinen  Freunden so hier und da herumtreibst, ist eine Katastrophe in Sicht«, stellte sie fest.  Jetzt kam auch Onkel Titus in die Küche. »Hallo, Justus. Du siehst verhungert aus. Keine Zeit mehr zum Essen?«, lachte er und goss sich Tee ein.

    Justus nahm eine dicke Scheibe Brot und schnitt sich Salamischeiben ab. »Du sollst die Scheiben auf deinem Brot nebeneinander legen und nicht  stapeln!«, schimpfte Tante Mathilda.  »Der Junge muss noch wachsen«, verteidigte ihn sein Onkel. Justus nickte mit vollen Backen.  »Der soll auch wachsen«, entgegnete ihm Tante Mathilda. »Aber in die Höhe und nicht in die Breite! Wurst besteht fast nur aus Fett. Hier! Nimm von der Gurke. Die hat Vitamine und ist gesund.«  Justus und Onkel Titus grinsten sich an.  Wenig später lag Justus satt in seinem Bett und träumte von geheimen Piratenschätzen.

Abgetaucht
    Am nächsten Morgen hätte Justus fast verschlafen.  Hektisch rannte er die Treppe hinunter und lief Tante Mathilda direkt in die Arme. »Guten Morgen, Justus. Na, wollt ihr euch mal wieder so hier und da herumtreiben?«, lächelte sie belustigt. Bevor er antworten konnte, stopfte sie ihm einen Apfel in die Hand. »Damit du nicht wieder halb verhungert nach Hause kommst. Pack dir lieber noch was zu Essen ein.« Ausnahmsweise war Justus mit seiner Tante einer Meinung. Er schnappte sich seinen Rucksack und füllte ihn mit Proviant. In einem Moment, als Tante Mathilda nicht zuschaute, steckte er noch den Rest von der Salami ein.  Er war der Letzte, der in der Kaffeekanne eintraf.  »Wir wollten dich gerade als vermisst melden«, wurde er grinsend von Peter begrüßt.  Auf der Fahrt zur Bucht erzählte Bob von einer Entdeckung, die er gemacht hatte. »Ich hab gestern  Abend noch in einigen Geschichtsbüchern von meinem Vater gewühlt.« Sein Vater war Reporter bei einer großen Zeitung in Los Angeles. »In einem Buch fand ich den Namen von dem zweiten Schiff, das in der Teufelsbucht sank. Die Santa
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