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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form
Autoren: Enid Blyton
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ganz vergessen! Ach, ihr helft uns allen ja so lieb. Und eure alte dumme Lehrerin nimmt gar keine Rücksicht. Oh, wie bös von mir.“
    So war Mamsell. Viel fehlte nicht und die Mädchen hätten sie auch noch getröstet!

    Doch was war nun mit dem Besuch vom Landrat? Schließlich war er die Ursache für das ganze Unglück.
    Auch die anderen Klassen hatten die Nachricht gehört. Natürlich war Uschi aus der Dritten, die „Klatschbase vom Dienst“, wie sie von der halben Schule genannt wurde, wieder bestens unterrichtet. „Er will den ganzen Betrieb überprüfen“, erzählte sie. „Wahrscheinlich hat er gehört, dass drei Lehrkräfte fehlen, und will nach dem Rechten sehen.“
    „Dann müssen wir versuchen, alle Großmäuler und Eckengucker wegzuräumen, wenn er kommt“, sagte Bobby grob, als sie zufällig Uschis Rede hörte. „Du kommst in die allerhinterste Reihe, meine Liebe.“ Uschi schnitt ihr eine Grimasse und lief schleunigst aus Bobbys Schusslinie.
    Für Mädchen wie Suse waren solche Gerüchte das Richtige. Sie hatte freilich versprochen, sich ruhig zu verhalten. Trotzdem: „Da seht ihr es! Jetzt machen sich die Behörden schon ihre Gedanken. Ich habe es ja gewusst“, unkte sie.
    Tatsache war, dass an allen Ecken und Enden kräftig gewerkelt wurde. Die Hausmutter holte sich aus dem Dorf zwei Hilfskräfte, ältere Frauen, die bei Festvorbereitungen schon öfter in Lindenhof aufgetaucht waren. Es duftete nach Kuchen. Der Hausmeister wienerte die Fußböden in den Fluren und der Gärtner schleppte brummelnd ein paar von seinen gehüteten Grünpflanzen aus dem Gewächshaus in die große Halle. Bei diesen Vorbereitungen blieb es dann auch.
    An dem Tag, an dem der Besuch angesagt war, hatte Frau Theobald nicht mal was Besonderes angezogen. Nur Mamsell hatte eine neue Bluse an und ihre Haare waren sorgfältiger frisiert als sonst.
    Als es auf Mittag zuging, spitzten die Mädchen unwillkürlich die Ohren. Der Landrat wollte ja im Lauf des Vormittags kommen ... Endlich fuhr draußen ein Auto vor. Man hörte Türen schlagen, vernahm Stimmen, die von Frau Theobald, von zwei Herren und dazwischen eine fremde Frauenstimme. Ein paar Mädchen reckten die Hälse, aber sie konnten nichts sehen. Zimmertüren klappten, dann wurde es wieder still.
    Noch eine Stunde mussten sie an diesem Vormittag im Klassenzimmer ausharren ... und sie waren doch sooo neugierig! Als der Unterricht endlich vorbei war, sahen sie immer noch nichts, obwohl sie sich möglichst lange auf den Fluren herumdrückten, bevor sie sich in ihren Zimmern vor dem Essen noch schnell die Hände wuschen.
    Es läutete und alle trafen sich im Speisesaal. Dort saß in der Fensternische Frau Theobald mit ein paar Gästen. Ein Mädchen war auch dabei. Die sah sich neugierig um und schien jemanden zu suchen. Plötzlich hatte sie wohl gefunden, wonach sie ausschaute: Sie redete eifrig auf einen Herrn ein, der dem Saal den Rücken zukehrte und sich auch jetzt nicht umwandte.
    An diesem Tag ging es beim Essen viel stiller zu als sonst. Es wurde nur getuschelt und höchstens halblaut gesprochen. Gut, dass die Mädchen nicht hörten, wie Frau Theobald lächelnd zu ihren Gästen sagte: „So gesittet sind sie sonst nicht. Sie haben wahrscheinlich großen Respekt vor Ihnen, Herr Landrat.“
    Der nickte, aber auch jetzt drehte er sich nicht um. Das tat er erst, als die Hausmutter aufstand und damit das Ende der Mahlzeit ankündigte. Er stand im Gegenlicht, so sahen die Mädchen ihn nicht genau. Aber er sagte etwas zu seiner Tochter, die ihn einhakte und schnurstracks ... zu Hanni und Nanni führte. Ja, aber ... das war doch ... wahrhaftig der Herr aus dem Landratsamt!
    „Kennen wir uns nicht?“, fragte er lachend und begrüßte die Zwillinge. „Und dies ist meine Tochter Corni“, sagte er. „Ich habe sie heute bei Frau Theobald angemeldet. Sie wird in eure Klasse gehen und wird, das hoffe ich, bald eure Freundin sein.“
    Auch die Frau, Cornis Mutter, kam jetzt her und begrüßte die Zwillinge.
    „Halt, bleibt noch hier!“, hatte Frau Theobald inzwischen den anderen aus der Vierten zugerufen. „Ihr lernt gleich eine neue Mitschülerin kennen.“ Sie stellte ihnen Cornelia Lachner vor. „Wenn Cornelia will, kann sie mit euch hinausgehen, bis ihre Eltern wieder fahren. Hilda und die Zwillinge zeigen ihr vielleicht gleich die Zimmer. Ich denke, sie kann Grits Bett erben. Nächsten Montag zieht sie ein.“
    Corni gefiel den meisten auf Anhieb. Sie hatte eine nette
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