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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form
Autoren: Enid Blyton
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einmal merken. Bin ich erst hier, lerne ich sie schnell.“ Und da wurde sie auch schon hinuntergerufen. Ihre Eltern wollten aufbrechen. Hanni und Nanni begleiteten sie zum Auto.
    „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder“, sagte Frau Lachner zum Abschied. „Besucht uns doch irgendwann einmal.“

    Inzwischen fragte Hilda im Gemeinschaftsraum: „Warum wart ihr plötzlich so stumm, als wir kamen? Es war geradezu peinlich.“
    „Weißt du“, erklärte Jenny, „es gibt immer liebe Mitmenschen, die sich zurückgesetzt fühlen, wenn sie selber nicht an erster Stelle stehen. Und da haben sich ein paar aufgeregt, weil wieder einmal ausgerechnet die Zwillinge vom Landrat begrüßt und mit seiner Tochter losgeschickt wurden.“
    „Aber das ist doch albern“, rief Hilda. „Ich habe vorhin erst erfahren, wieso es dazu kam. Durch einen Zufall haben sie den Landrat getroffen und ihm viel von Lindenhof erzählt. Sie hatten keine Ahnung, wer er war. Aber der Erfolg spricht Bände: Er schickt seine Töchter her.“
    „Ha, da weiß ich noch mehr“, rief Carlotta. Sie war inzwischen in der Küche gewesen und hatte dort gehört, was die Hausmutter der Köchin erzählte: „Alles hat ihm gefallen – Ihr Essen auch, Milli. Und wissen Sie, was er der Direktorin versprochen hat? Einen Zuschuss aus dem Haushalt des Kreises! Deshalb war der andere Herr mitgekommen!“
    „Da seht ihr es, ihr Meckerliesen“, rief Bobby den Mädchen zu, die mit mürrischen Gesichtern in der Ecke hockten. „Wer von euch hat so etwas fertig gebracht? Lasst die Zwillinge in Ruhe. Sie sind schon in Ordnung und in diesem Fall waren sie ganz groß in Form.“
    Hanni und Nanni erfuhren von diesem Gespräch nichts. Noch nicht einmal ihre Kusine Elli wagte, etwas zu verraten.

    Am gleichen Abend sickerte noch eine merkwürdige Nachricht durch: Die Hausmutter hatte den Gästen zu Ehren eine Biskuittorte gebacken und hatte den Teller in den kleinen Vorraum neben der Küche gestellt. Als sie den Nachmittagskaffee vorbereitet hatte und die Torte holen wollte, fehlte ein Riesenstück, es war einfach herausgeschnitten worden! Die Hausmutter war natürlich entrüstet. Aber zum Schimpfen und zu langen Nachforschungen blieb ihr keine Zeit. Was sollten die Gäste denken, wenn sie etwas merkten? So ließ sie ganz gegen ihre Gewohnheit die Sache auf sich beruhen. Erst ein paar Tage später gab es erneut Ärger mit verschwundenen Esswaren. Da fehlte einmal eine Milchflasche, das andere Mal ein Brot. Die Hausmutter erfuhr es nicht gleich. Die Köchin und das Hausmädchen entdeckten es. Jede versuchte den Dieb zu stellen, aber scheinbar ohne Erfolg.
    Am nächsten Montag brachte Frau Lachner ihre Töchter. Corni winkte den Zwillingen zu und ging mit ihnen davon. Die jüngere wurde von ihrer Mutter zu Frau Theobald gebracht. Sie hieß Christel. Aber sie hatte einen Spitznamen. „Bis nachher, Pütti!“, rief Corni ihr zu.
    „Wie nennst du deine Schwester?“, fragte Jenny erstaunt, die gerade daneben stand.
    Corni lachte. „Pütti. Ein komischer Name“, sagte sie. „Ich weiß. Und kein Mensch kann ihn erklären. Ich erinnere mich bloß, dass meine Schwester als Vierjährige einmal mit einer neuen Freundin vom Sandkasten ins Haus gestolpert kam und ernsthaft erklärte: ‚Das ist Mütti und ich bin Pütti.’ Sie setzte es durch, dass sie von da ab nur noch Pütti gerufen wurde. Nannte jemand sie Christel, stellte sie sich taub. Mütti ist längst nicht mehr ihre Freundin, wer weiß, wo sie steckt! Der Name Pütti ist geblieben.“
    Pütti war rein äußerlich das Gegenteil ihrer Schwester, dunkelhaarig mit funkelnden schwarzen Augen und viel lebhafter als Corni. Sie kam in die erste Klasse, würde in Zukunft also zu den Schützlingen der Vierten gehören. Es dauerte gar nicht lange, da war sie mit der Klassensprecherin Cindy Woller dick befreundet, und beide gaben bei den Mitschülerinnen den Ton an.
    Corni Lachner war keine große Leuchte in der Klasse, gerade guter Durchschnitt. Sie war an das Internatsleben gewöhnt und wurde in Lindenhof bald heimisch. Ihre besondere Freundin wurde Andrea Harrach. Es stellte sich heraus, dass beide für Theater und Konzerte viel übrig hatten und vor allem für den Tanz.
    Frau Theobald hatte nicht vergessen, was sie Andrea vor Weihnachten versprochen hatte: „Wenn deine Schulleistungen sich bessern, dann reden wir noch einmal über die Ballettstunden, die du den anderen geben möchtest.“ Sie erkundigte sich wiederholt nach
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