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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form
Autoren: Enid Blyton
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Ester behauptete, dass die Enkelin vom Gärtner sich dauernd mit den Mädchen aus der ersten Klasse herumtrieb. Und dieses dunkle Geschöpf, diese Eliane oder wie sie hieß, war meistens auch dabei. Dass die Hausmutter das nicht merkte und einschritt! Sie war doch sonst hinter allem Verdächtigen her.
    Marianne schüttelte insgeheim den Kopf, wenn sie an diese Dinge dachte. Und sie nahm sich vor, die Augen offen zu halten. Wenn sie dahinter kommen konnte, was sich da im Geheimen abspielte, dann konnte sie vielleicht Frau Theobald beweisen, wie sehr sie an Lindenhof hing und dass sie nicht immer bloß im Übereifer Unheil stiftete. Schade, dass sie nicht mit den anderen darüber reden konnte, weil sie gar keine Beweise hatte. So blieb ihr immer nur diese schreckliche Ester ...

    Mamsell hatte sich tatsächlich mit der ersten Klasse ganz besonders angefreundet. Das war so gekommen: Nach ihrer Mitternachtsparty hatten sich die Mädchen in den Französischstunden ganz besonders angestrengt – aus Dankbarkeit, weil Mamsell sie nicht verraten hatte. Das war immerhin nett von der sonst so frechen Bande. Dann kam in ihrem Übungsbuch eine rührende Geschichte vor, die sie übersetzen mussten: von armen Leuten, die auf Jahrmärkten umherzogen und deren Mutter plötzlich sehr krank wurde.
    „Wie bei Eliane“, sagte Niki Gerer plötzlich.
    „Wie wo?“, fragte Mamsell erstaunt, und da erzählten sie ihr die traurige Geschichte, die sie durch Cindys Freundin Karin kannten.
    „Sie wissen doch, Mamsell“, erklärte eine, „Eliane war mit auf unserem Fest.“
    „Ach so, ja, ich erinnere mich“, sagte Mamsell, obwohl sie keine Ahnung hatte.
    Nun erzählten ihr die Kinder von Eliane, deren Mutter seit langer Zeit krank war. „Und jetzt können sie nicht mehr herumziehen und ihre Tiere vorführen.“
    „Was für Tiere?“, fragte Mamsell erschrocken. Sie dachte gewiss an Löwen und Tiger, zwischen denen die kleine Eliane leben musste.
    „Sie hatten fünf Hunde, drei weiße und zwei schwarze Pudel. Die machten alle möglichen Kunststücke. Sie tanzten zusammen und einer schlug den Takt dazu auf einer Trommel und Eliane drehte den Leierkasten. Durch Reifen sprangen sie und schaukelten auf einer kleinen Schaukel. Aber das tollste Kunststück war, dass vier einen Wagen zogen und der fünfte kutschierte. Hinten in der Kutsche saß Elianes kleines braunes Äffchen und hatte ein rosa Hütchen auf.“
    Das war etwas für Mamsell! Sie war keine große Tierfreundin und hielt sich alle Hunde, Katzen und Vögel möglichst vom Leibe. Aber so eine rührende Geschichte ... da war sie ganz Ohr. „Und nun können sie nicht mehr?“, fragte sie.
    „Nein, weil Elianes Mutter immer mit den Tieren geübt hat. Sie mussten die Tiere verkaufen. Nur Elianes Äffchen haben sie behalten. Aber oft haben sie für den kaum etwas zum Fressen. Sie besitzen nur wenig Geld und können gerade für sich selbst etwas zu Essen kaufen.“
    Der guten Mamsell standen Tränen in den Augen. „Kann man ihnen nicht helfen?“, fragte sie.
    Da kam es heraus, dass die Kleinen schon eifrig sammelten, um Fabbris ein bisschen Essen zu bringen. Sie beeilten sich, nach dem Abendessen immer die Teller in die Küche zu tragen. Und dann standen draußen im Flur schon andere mit Plastiktüten bereit, um möglichst viele Brote abzuräumen. Karin war oft beim Großvater. Der gaben sie nachher die Schnitten und sie brachte sie Eliane.
    „Aber das ist gar nicht so einfach“, berichtete Niki. „Karins Eltern wollen nämlich nicht, dass sie sich mit Eliane trifft. Als ob es eine Schande wäre, wenn Leute kein Geld haben! Wir bringen die Sachen dann selber zu Fabbris.“
    Mamsell versprach mitzuhelfen. Von da ab brachte sie immer etwas mit, was ihrer Meinung nach helfen konnte.
    Viel Geld besaß sie selber nicht. Doch manchmal gab sie den Kindern Schokolade oder einen Kuchen, den sie geschickt bekommen hatte. Sie holte eine Strickjacke aus ihrem Schrank und ein paar Blusen, die sie entbehren konnte. Du liebe Zeit – wenn die dünne, abgemagerte Frau Fabbri diese Sachen anzog, musste das komisch aussehen! Mamsell war ja rundlich und Frau Fabbri passte wahrscheinlich zweimal hinein. Die Mädchen kicherten heimlich.
    „Wollen Sie nicht einmal mitkommen und Fabbris kennen lernen?“, fragte Katja. Mamsell wehrte erschrocken ab. Sie dachte an das Äffchen, das dort hauste.

Das Geheimnis der ersten Klasse
     
    „Wenn ihr Lust habt, kommt doch übers Wochenende mit zu uns nach
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