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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)
Autoren: Lorna Freeman
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zu beobachten, wie das Gelächter in den Ecken des Hofs begann und langsam zur Mitte hin anschwoll, beinahe so wie ein Stein in einem Teich Wellen erzeugt, nur umgekehrt. Als Hauptmann Suiden berichtet hatte, wie wir durch die Berge geirrt waren und den Heimweg nicht hatten finden können, hielten sich unsere Möchtegern-Retter die Seiten vor Lachen, während sie keuchend und johlend in ihren Sätteln schwankten. Das Lachen verstummte jedoch schlagartig, als Suiden zu dem Teil kam, in dem er schilderte, wie wir den Faena getroffen hatten. Ich hielt die Luft an, bis mir klar wurde, dass er die Sache mit dem Mahl-Bund auslassen würde. Etliche der eher sittenstrengeren Reiter warfen mir bereits schiefe Blicke zu, da ich schließlich in den Grenzlanden aufgewachsen war. Mir war es ganz lieb, wenn sie nicht erfuhren, dass ich einen Pakt mit einem Wesen geschlossen hatte, das sie ohne zu zögern für dämonisch erklären würden. Ich schloss meine Finger um die Feder, die ich in der Hand hielt, und schickte ein inständiges Stoßgebet gen Himmel, dass niemand von meiner Truppe gehört hatte, was ich Groskin erzählt hatte. Und dass Groskin Suiden nichts gesagt hatte.
    »Ein Magischer«, meinte Kommandeur Ebner und strich sich über seinen Schnauzbart. »So nah an der Stadt.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Suiden.
    »Schicken Sie Ihre Männer weg, Hauptmann, und kommen Sie mit.« Kommandeur Ebner wendete sein Pferd und bemerkte die Reiter, die immer noch im Pferdehof standen. Er gab ein Handzeichen, und die anderen Hauptleute befahlen den Männern abzusitzen.
    »Leutnant Groskin«, sagte Hauptmann Suiden. »Die Männer sollen wegtreten.« Dann folgte er dem Kommandeur zu den Stallungen.
    Wir warteten kaum auf Groskins geblafftes: »Wegtreten!«, bevor wir wie Käfer davonhuschten, die unter einem aufgehobenen Stein aufgeschreckt worden waren.
    Es war natürlich zu viel der Hoffnung, dass die Pferdeknechte nicht gehört hätten, was passiert war, aber es gelang mir, einigermaßen unversehrt aus den Stallungen zu entkommen. Ich trug nur einen blauen Fleck davon, als ich aus Versehen gegen den Stallburschen Hedley stieß, der gerade eine komische Geschichte über blinde Reiter zum Besten gab. Ich entschuldigte mich und half ihm hoch, aber dabei rammte ich ihn doch aus Versehen tatsächlich noch einmal. Ich Tollpatsch, ich! Ich marschierte zu meiner Baracke und ging zu meiner Pritsche. Die Feder musste versteckt werden, und ich dachte mir, der beste Platz dafür wäre mein Spind. Ich tat, als würde ich meine Uniform wechseln, schob die Feder zwischen meine Unterhosen, holte zum ersten Mal seit Tagen tief Luft und stieß sie erleichtert wieder aus.
    »Himmel, Hase, benimm dich nicht wie ein Mädchen! Ein bisschen Dreck wird dich schon nicht umbringen!«
    Ich sah hoch. Jeff stand an seiner Pritsche direkt neben meiner. Er grinste mich an. »Wer hätte gedacht, dass ein Kerl aus den Grenzlanden so ein Geck wäre?«
    »Heho, wenn du ab und zu mal baden würdest, dann hättest du vielleicht, ich sage vielleicht, auch mal Glück.« Ich grinste ihn an, als ich meinen Bademantel überwarf und den Spind schloss. »Andererseits vielleicht auch nicht. Auch ein Bad würde deine Visage nicht verschönern.«
    »Friss Sand, du Pfau!«, konterte Jeff. »Die entzückendsten Frauen gelüstet es nach meinem üppigen … Körper.«
    »Na klar.« Ich drehte mich herum, in der Absicht, ins Bad zu gehen und im Dampf zu verschwinden. »Sie bräuchten aber erst eine Schaufel, damit sie ihn überhaupt finden …«
    »Grenzland-Auswurf!«
    Mist. Ich blieb stehen. Leutnant Slevoic versperrte mir den Weg. Leutnant Groskin liebte es, vornehme Söhnchen einzuschüchtern. Slevoic genoss es, sie zu verprügeln. Neben ihm stand Ryson und hinter ihnen Slevoics andere Schmarotzer und Speichellecker.
    »Sir!«, sagte ich.
    »Habe gehört, dass Sie mit einem magischen Mutanten gefüßelt haben, Auswurf«, begrüßte Slevoic mich.
    »Hauptmann Suiden hat mir nicht gestattet, darüber zu reden, Sir.« Ich beobachtete, wie Ryson das dämliche Grinsen verging.
    Slevoic lachte und beugte sich drohend vor. »Er ist aber gar nicht da …!«
    »Achtung, der Hauptmann!«
    Ich bemühte mich, mir bei diesem Ruf meine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Ich blickte zur Seite, in der Erwartung, Hauptmann Suiden an der Tür zu sehen, starrte jedoch bereits in sein Gesicht. Slevoic und seine Kumpane waren so darauf konzentriert gewesen, mich einzuschüchtern, dass sie nicht
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