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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)
Autoren: Lorna Freeman
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sind«, sagte der Bruder.
    »In die letzte Umarmung.« Ich blinzelte und war ebenso überrascht wie die Soldaten, als der Fyrst, Wyln, Dragoness Moraina und die Fee der Stadt in unsere Antwort einstimmten.
    »Bis zu dem Tag, an dem wir auferweckt werden«, fuhr Bruder Paedrig fort.
    »Bis zum Jüngsten Tag, wenn wir auferstehen«, intonierten wir. Der Leopard stand auf, reckte sich und rieb liebevoll seinen Kopf an Groskin. Dann drehte sich der Geist um und ging langsam auf den Rand des Platzes zu, auf das Meer. Groskin folgte ihm mit dem Blick. Seine Augen glitzerten golden.
    »Und alle Verderbtheit in der reinigenden Erde bleibt«, sagte Bruder Paedrig.
    »Wo alles vor Freude glänzt und Gottes Ruhm widerspiegelt«, antwortete der Chor. Andere Geister lösten sich ebenfalls aus der Menge und glitten zum Wasser.
    »Die Erde möge euch aufnehmen«, betete Bruder Paedrig.
    »Die Erde umhülle euch und gewähre euch Sicherheit«, brummten wir. Die Ehrenwerte Esche griff an mir vorbei und berührte Basel. Basel sah sie an, ging dann auf seinen zierlichen Hirschbeinen zu ihr, und auch das Einhorn folgte ihnen, als sie zum Rand des Platzes glitten und dann darüber hinwegtraten.
    »Friede«, sagte Bruder Paedrig.
    »Friede und Ruhe sei mit euch«, antworteten wir. Ich wandte den Kopf und sah, wie sie über das Wasser in die letzten Strahlen der untergehenden Sonne schwebten.
    »Auf Wiedersehen, Basel, Ehrenwerte Esche«, sagte ich und schmeckte salzige Tropfen auf meinen Lippen. Ich wischte mir über das Gesicht, als der Fyrst, Laurel, Suiden und Moraina Fackeln nahmen und den Scheiterhaufen entzündeten. Als er brannte, erhob sich der Umriss eines Drachen daraus, spreizte die Schwingen und erhob sich, flog über die Wellen davon. Auf seinem Rücken erkannte ich eine Baumelfe mit Eichenblättern in ihren Haaren.
    »Ruhet in Frieden.«

69
     
    Laurel und ich erreichten den Kamm des Bergpfades und blickten auf Freston hinab, während der Wind lachte und an unseren Kleidern zupfte. Das heißt, an meinen, da der Faena nur sein Fell, Federn und Perlen trug, die von seinen Ohren herunterhingen. Sie schaukelten sanft und klickten, als er die Ohren spitzte und die Bergstadt betrachtete, die sich in der seltenen Wärme eines Herbsttages sonnte. »Und so fängt es also an«, erklärte Laurel.
    Das tat es. Ich lächelte, als ich den vertrauten Anblick in mich aufnahm, aber dann warf ich einen sehnsüchtigen Blick über die Schulter zurück, auf die Grenzlande und meine Familie, die wir vor ein paar Wochen verlassen hatten.
    »Was ist das für ein Gebäude mit den gelben Ziegeln, Zweibaums’sohn?«, wollte Wyln wissen, der sein Pferd neben mir gezügelt hatte.
    »Das ist ein Theater, Ehrenwerter Cyhn «, antwortete ich. Der Wind lachte erneut, zupfte an den Bändern meines Zopfes und fuhr durch meine Federn und die Flügel der Schmetterlinge.
    »Ein Spielhaus?« Wyln beugte sich im Sattel vor und betrachtete das Gebäude interessiert.
    Die Hauptleute Suiden und Javes sahen ebenfalls auf die Stadt hinab. Ihre Blicke richteten sich allerdings auf die verblassten purpurroten Ziegel der Garnison – und auf König Jussons Banner, das darüber flatterte. Ich fragte mich, wie Kommandeur Ebners Schnauzbart wohl einen königlichen Besuch verkraften würde. Suiden warf mir einen tadelnden Blick zu. »Kusch, Leutnant.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    Jeff, der neben Laurel anhielt, kicherte.
    Groskin lenkte sein Pferd ebenfalls neben uns. Seine Augen leuchteten golden in der Nachmittagssonne. Der Rest der Truppe hielt hinter uns an. Unsere Pferde hoben ihre Köpfe. Vielleicht witterten sie die Stallungen der Garnison, das Versprechen von Striegeln, warmen Ställen und Heu. Groskins Pferd schnaubte leise und knabberte an Laurels Ohr. »Nach Hause, Sirs«, sagte Groskin.
    »Ja. Geben Sie den Befehl zum Abrücken, Leutnant«, sagte Suiden und ritt auf den Pfad. Der Wind hob den Schweif seines Pferdes, der ihnen wie der eines Kometen auf ihrem Ritt nach Hause folgte.

Danksagung
     
    Wie bei einer Geburt ist ein Projekt dieser Größenordnung (von Blut, Schweiß und Tränen ganz zu schweigen) mehr das Ergebnis von vereinten Kräften als eine Solo-Darbietung. Deshalb meinen Dank an all jene, die mich ertragen haben, als ich mich daran machte. Vor allem möchte ich Tod Goldberg danken, Lehrer, Mentor und Schriftsteller, der mir nicht nur die richtigen Türen öffnete, sondern mich auch hindurchgeschubst hat; weiterhin John Schimmel, Jody Heaston, Sara
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