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Grauen im Grand Hotel

Grauen im Grand Hotel

Titel: Grauen im Grand Hotel
Autoren: Jason Dark
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zerstörten. Das alles kam mir vor wie ein Traum, aber es war keiner, denn der Geruch von verbranntem Fleisch trieb über den Rasen, vermischte sich mit dem Dunst und wurde irgendwann vom Wind erfaßt und endgültig vertrieben.
    Einer lebte noch.
    Dr. Satorius.
    Ich hörte ihn wimmern und weinen. Um ihn besser sehen zu können, schaltete ich die Bleistiftleuchte ein.
    Er hockte vor mir, hob den Kopf, als ihn das Licht traf, und ich erschrak tief.
    Nie mehr würde er so aussehen wie früher. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ihn das Feuer verbrannt hätte. So waren sein Gesicht, die Hände und der Hals von den Flammen verkohlt worden. Die Haut würde er abziehen können wie dünnes Papier.
    Ich ließ ihn in Ruhe.
    Jetzt war Wladimir an der Reihe. Mit einiger Mühe zerrte ich die Heringe aus dem Boden. Ich stützte den Freund aus Rußland, als er sich hinsetzen wollte. An seinen Gelenken baumelten noch die Handschellen mit den Stäben.
    »Jetzt ist es vorbei, John!« flüsterte er.
    »Was denn?«
    »Das Grauen im Grand Hotel.« Ich stimmte ihm zu, ließ ihn allein und ging, um Hilfe zu holen…
    Arzte, Polizisten, Beamte in Zivil und in Uniform, eine durch Scheinwerfer taghelle Nacht, das alles erlebten wir kurze Zeit später. Der Mann mit der Kettensäge war tot. Argus wurde noch als Bewußtloser abtransportiert, ebenso wie Satorius.
    Natürlich standen Wladimir und ich im Mittelpunkt. Wir ließen uns auf nichts ein, sondern verlangten den Kontakt mit einer übergeordneten Stelle.
    In der Hotelhalle hockten wir, umringt auch von fassungslosen Gästen, die nur Gerüchte gehört hatten.
    Lisa Kirchner hatte uns mit Getränken versorgt. Auch sie stellte Fragen, ohne Antworten zu bekommen.
    Irgendwann erschien jemand vom Schweizer Geheimdienst, um Antworten zu erhalten.
    Die bekam er dann auch, konnte kaum etwas glauben, telefonierte viel, stellte wieder Fragen, und irgendwann winkte er ab. Ich wollte nicht mehr, Wladimir wollte nicht mehr, denn er hatte eine bessere Idee.
    Er wollte feiern. Und das taten wir gemeinsam. Mit Wodka und Tonic. Dabei hatten wir nicht einmal ein schlechtes Gewissen…
    ENDE
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