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Grauen im Grand Hotel

Grauen im Grand Hotel

Titel: Grauen im Grand Hotel
Autoren: Jason Dark
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nahm ich.
    Dann sah ich den Rasen!
    Mein Herz schlug plötzlich schneller. Trotz des Nebels, der eine kniehohe Watteschicht bildete, bot sich mir ein unheimliches, gespenstisches und grauenvolles Bild.
    An verschiedenen Stellen war die Erde aufgewühlt worden. Ich sah, wie sich bleiche Hände und Arme aus dem Boden gewühlt hatten und die Zombies versuchten, ihre Grabstätten zu verlassen. Einer hatte es bereits geschafft.
    Es war eine männliche Gestalt, die mit ungelenken, typischen Zombie-Bewegungen auf ein Ziel zuging. Wer oder was dieses Ziel war, blieb mir noch verborgen. Jedenfalls war es ein dunkler Gegenstand, der auf dem Boden lag und meiner Ansicht nach sogar menschliche Umrisse aufwies.
    Ich dachte unwillkürlich an Wladimir Golenkow, und mein Herz klopfte noch schneller.
    Für mich hatte es keinen Sinn mehr, nach Satorius und seinem Helfer zu suchen, ich mußte auf das makabre Feld.
    »Nein, nein, Sinclair, bleib ruhig hier und dreh dich langsam um!«
    Mist auch!
    Wie gequält hatte sich die widerliche Stimme angehört. In meinem Rücken war sie aufgeklungen. Dieser Satorius mußte so lautlos wie der Nebel herangeschlichen sein.
    »Na los, Sinclair…«
    Ich tat ihm den Gefallen.
    Das andere Geschehen spielte sich jetzt hinter mir ab, aber vor mir stand Satorius und hielt die Luger-Pistole auf mich gerichtet. Natürlich war er nicht allein.
    Neben ihm stand ein Gorilla.
    Und der hielt seine Kettensäge so, als wollte er mir jeden Moment den Kopf vom Rumpf trennen…
    »Ist er nicht mutig, Rocco? Ist unser kleiner Bulle nicht ein ganzer großer Held?«
    »Ja, Doktor, und lebensmüde ist er auch.«
    »Das meine ich auch.« Satorius blieb gelassen. »Sicher hast du eine Waffe, Sinclair. Hol sie hervor und wirf sie weg!«
    Ich nickte. »Okay, Sie sitzen am längeren Hebel!«
    »Das sitze ich immer.«
    Ich holte die Beretta aus der Halfter, ärgerte mich, wieder reingefallen zu sein. Allerdings tat ich ihm nicht den Gefallen, die Pistole vor seine Füße zu werfen, ich schleuderte sie über die Schulter hinweg auf den Waldrand zu. Es schien ihn nicht zu stören, denn er nickte befriedigt. Dann fragte er mich, ob mir die Veränderung aufgefallen war.
    »Hinter mir?«
    »Ja, die.«
    »Natürlich.«
    »Es sind meine Freunde, Sinclair, es sind alles meine Freunde. Und sie alle gehorchen Farrax, dem mächtigen Götzen, dem Herrn über ein Totenreich. Ich habe ihn gefunden, ich habe seine Macht erkannt und für mich eingesetzt.«
    »Die sind alle von dir getötet worden?«
    »Nein, sie brachten sich selbst um. Agenten, Spione, Mitarbeiter der verschiedenen Dienste verließen ihren Arbeitgeber, um zu mir zu kommen. Ich brachte sie dazu, sich zu töten. Dann begrub ich sie, hatte ihnen aber zuvor erklärt, daß sie ein besseres Leben erwartete, und sie haben mir geglaubt.«
    »Jetzt sind sie Zombies. Ist das etwa besser?«
    »Für mich schon.«
    »Und weshalb?«
    »Weil ich sie befehligen werde. Eine Truppe Zombies, die einmal ehemalige Agenten waren!« Er lachte laut auf. »Ist das nicht stark? Ist das nicht etwas Besonderes?«
    »Ja…«
    »Ich glaube dir nicht, Hundesohn. Du willst dich gegen mich stellen. Du willst mich stoppen, aber es ist zu spät. Der Russe hat es auch versucht und nicht geschafft. Er liegt jetzt auf dem Rasen, an Handschellen gefesselt, er kann seine Arme nicht bewegen, aber er liegt günstig. Wenn er will, kann er die Fläche überblicken.« Satorius begann zu flüstern. »Er wird zusehen, wie sie aus der Erde steigen, und er wird merken, wenn sie sein Fleisch riechen. Der Duft wird ihnen in die Nasen strömen. Es ist ein irres Feeling für sie, wenn sie ihrem Trieb nachkommen können. Ist dir jetzt einiges klar?«
    »Ja.«
    Er schaute mich lächelnd an. »Wenn du dich mit Zombies auskennst, dann weißt du auch, daß sie unersättlich sind. Ich hätte dich ihnen gern überlassen, aber da gibt es ein Problem. Rocco, mein Leibwächter und mir treu ergebener Diener, haßt dich. Er haßt dich so sehr, daß er dich töten will. Er wird dich zersä…«
    Das letzte Wort ging im Krach der Kettensäge unter, als der Pudelmützenträger an der Schnur riß.
    Satorius sprang zurück.
    Er machte den Weg für Rocco frei!
    ***
    Auch ich war mit einer Kettensäge bewaffnet. Nur nutzte sie mir nicht viel, weil sie auf meinem Rücken hing und ich sie erst über die Schulter zerren mußte. Das hätte Zeit gekostet, die Rocco nicht hatte. Die Kettensäge im Anschlag und dabei schräg haltend, stürmte er mir
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