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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um
Autoren: Karin Slaughter
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HERO-Flotte, die von der Stadt Atlanta dafür bezahlt wurde, den Verkehr am Laufen zu halten. Die Mechaniker hatten Ersatzreifen dabei, gaben Starthilfe oder verteilten auch mal ein paar Liter Benzin, wenn man am Straßenrand liegen geblieben war. In einer Stadt, wo der durchschnittliche Weg zur Arbeit bis zu zwei Stunden dauern konnte und es vollkommen legal war, eine Waffe im Handschuhfach zu haben, wurden die Steuergelder hier endlich einmal an der richtigen Stelle eingesetzt.
    »Der Kastenwagen?«, fragte Sara.
    »Sie nehmen kein Geld dafür. Keinen Cent.«
    »Erstaunlich«, sagte Sara.
    »Ja.« Eddie atmete langsam aus. »Schläft Tessie noch?«
    »Ja.«
    »Ist Jeffrey unterwegs?«
    »Wenn du nicht willst, dass er – «
    »Nein«, unterbrach Eddie bestimmt. »Er sollte auch hier sein.«
    Sara spürte plötzlich eine Leichtigkeit, als hätte man ihr eine unendlich schwere Last abgenommen.
    »Mama und ich haben gerade davon gesprochen, wie er damals nach Florida gefahren ist, um Tessa abzuholen.«
    »Ich hatte ihr gesagt, sie soll das verdammte Auto stehen lassen.«
    Sara sah hinaus in den Verkehr und lächelte in sich hinein.
    Eddie räusperte sich mehrmals, als müsste er erst für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. »Treffen sich zwei Flöhe in der Raststätte.«
    »O-kaay …«, sagte sie gedehnt.
    »Der eine ist total durchgefroren. Fragt der andere: ›Was ist los?‹ Sagt er: ›Bin bei einem Motorradfahrer im Schnurrbart mitgefahren.‹ Sagt der andere: ›Mach’s so wie ich – ich setz mich an die Bar, trink was, dann suche ich mir ’ne Frau und mach’s mir zwischen ihren Beinen gemütlich.‹« Eddie machte eine dramatische Pause. »An der nächsten Raststätte treffen sich die beiden wieder. Wieder ist der eine total durchgefroren.« Eddie rieb sich über die Arme. »›Hat’s nicht geklappt?‹, fragt der andere. Seufzt der Erste: ›Doch: Ich hab was getrunken, bin einer Frau am Bein hoch und gemütlich eingeschlafen, doch als ich aufwachte, saß ich schon wieder bei dem Motorradfahrer im Schnurrbart.‹«
    Sara musste einen Moment überlegen, bis der Groschen fiel. Dann lachte sie so laut, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    Eddies Gesicht hellte sich auf, das Lachen seiner Tochter zu hören, war für ihn die reine Freude.
    »Mein Gott, Dad«, sagte Sara und wischte sich die Tränen ab. »Was kennst du denn für Witze?«
    »Ja«, er legte den Arm um sie und drückte sie an sich.
    »Schrecklich, nicht?«

FREITAG
ACHTZEHN
    Lena hockte auf dem Boden ihrer Wohnung zwischen den Umzugskisten und packte alles ein, was sie besaß. Das meiste würde sie bei Hank einlagern, bis sie einen neuen Job fand. Ihr Bett kam zu Nan. Sie würde in Nans Extrazimmer ziehen, bis sie genug Geld hatte, sich etwas Eigenes zu suchen. Im College hatte man ihr Chucks Posten angeboten, doch sie hatte sich geschworen, nie wieder einen Fuß in das Dienstzimmer zu setzen. Kevin Blake, dieser Mistkerl von Dekan, hatte ihr noch nicht einmal eine Abfindung gezahlt. Lena tröstete sich damit, dass der Verwaltungsrat heute Morgen verkündet hatte, man würde nach einem Ersatz für Blake Ausschau halten.
    Die Tür quietschte, als Ethan hereinkam. Das Schloss war noch nicht repariert worden, seit Jeffrey es aufgebrochen hatte.
    Er lächelte, als er Lena sah. »Du trägst dein Haar hoch.«
    Lena widerstand dem Impuls, die Spange herauszunehmen. »Ich dachte, du hast die Stadt verlassen?«
    Ethan zuckte die Schultern. »Mir fällt es immer schwer zu gehen, wenn ich nicht erwünscht bin.«
    Sie unterdrückte ein Lächeln.
    »Außerdem ist es schwierig, von hier woandershin zu wechseln, wenn das ganze College unter Generalverdacht steht.«
    »Die biegen das schon wieder hin«, sagte Lena. Sie hatte zwar nur ein paar Monate am College gearbeitet, doch sie wusste, wie man hier mit Skandalen umging. Es würden Geldstrafen verhängt werden und eine Menge Zeitungsartikel erscheinen, aber nach einem Jahr wäre Gras über die Sache gewachsen, und noch bevor die Strafen gezahlt waren, würde der nächste böse Professor einem anderen das Messer in den Rücken jagen – symbolisch oder buchstäblich –, um sich Ruhm und Vermögen zu sichern.
    »Und«, begann Ethan, »ich schätze, du hast dich mit dem Cop vertragen?«
    Lena zuckte die Schultern. Sie wusste nicht, wie es mit Jeffrey stand. Nachdem er sie wegen Richard Carter verhört hatte, hatte er sie gebeten, am Montagmorgen auf dem Revier zu erscheinen, geputzt und gestrählt, wie
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